Nr. 4/2016
Wie regelmäßige Bewegung Demenz und Alzheimer vorbeugen kann
Wer an Diabetes Typ II erkrankt ist, hat ein erhöhtes Risiko, Alzheimer oder eine vaskuläre Demenz zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche epidemiologische Studien. WissenschaftlerInnen der Deutschen Sporthochschule Köln haben in einem Review Studien mit dem Ziel zusammengeführt, herauszuarbeiten, wie die Krankheiten auf molekularer Ebene in Verbindung stehen und was regelmäßige Bewegung präventiv bewirken kann.
Ein aus dem Gleichgewicht geratener Blutzuckerspiegel, wie er für Diabetiker charakteristisch ist, bringt weitere Folgen für die Gesundheit mit sich. Chronische Entzündungsprozesse führen dazu, dass die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger für pathologische Mediatoren wird, die peripher im Körper bei Diabetikern verstärkt auftreten. Die dadurch verstärkten Veränderungen im Gehirn (z.B. Ansammlung von ß-Amyloid, mitochondriale Dysfunktionen, Insulinresistenz von Nervenzellen) können Funktionsbeeinträchtigungen und das Absterben von Nervenzellen befördern. Veränderungen der Gefäße im Gehirn (vaskuläre Demenz) können zudem zu einer Minderversorgung von Nervenzellen führen.
Die Metaanalyse zeigt, dass regelmäßige Bewegung positive Effekte auf Demenz- und Alzheimer-assoziierte Mediatoren bei Diabetes-Typ II-Patienten hat, sodass ihr eine besondere Bedeutung bei der Prävention von neurodegenerativen Krankheiten zukommt. Ferner kann durch eine gesteigerte Durchblutung die Gehirnleistung verbessert werden.
Dabei offenbaren verschiedene Studien aus der Übersichtsarbeit, dass sowohl Kraft- oder Ausdauertraining als auch die Kombination beider Arten mit submaximaler Intensität, welche gewöhnlich in der Sporttherapie Anwendung finden, positive Effekte haben können. Als Empfehlung sprechen Wissenschaftler 150 Minuten Sport pro Woche aus, der – wenn nötig – unter ärztlicher Begleitung durchgeführt werden sollte.
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