DAAD-Förderung für Forschung in Australien
Dr. Steffen Willwacher vom Institut für Biomechanik und Orthopädie forscht ab August ein Jahr lang an der University of Queensland, Australien. Er hat dafür eine Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) im Programm PRIME (Postdoctoral Researchers International Mobility Experience) erhalten.
Im Rahmen der Förderung wird er ein Projekt bearbeiten, das das Ziel verfolgt, das neuromechanische Verhalten von Muskeln und Sehnen, die sowohl die Fuß- als auch die Sprunggelenksfunktion steuern, zu quantifizieren. Zu diesem Zweck sollen hochmoderne Ultraschall- und Muskelaktivitätsmessungen sowie hochentwickelte 3D-Modelle des Bewegungsapparats eingesetzt werden. Die Ergebnisse sollen neue Erkenntnisse für verschiedene Forschungsbereiche liefern, z.B. für die Evolutionsbiologie, die Prothesen- und Schuhentwicklung, sowie Aufschluss zur Entwicklung von Verletzungen geben, die durch Überbeanspruchung des Fußes entstehen.
In den letzten Jahren haben mehrere Studien das komplexe Zusammenspiel von aktiven und passiven anatomischen Strukturen des Fußes bei größtenteils konstanter Fortbewegungsgeschwindigkeit näher beleuchtet. Die meisten dieser Studien untersuchten das Verhalten des Fußlängsgewölbes. Weniger Studien haben sich auf eine andere Quelle des Energieaustauschs im Fuß konzentriert, die Metatarsophalangealgelenke. Diesen Gelenken wird sich Willwacher im neuromechanischen Labor des Centre for Sensorimotor Performance (CSP) an der School of Human Movement and Nutrition Sciences der University of Queensland widmen. Hier wird er zwei Studien durchführen, die einerseits Beschleunigungsbewegungen und andererseits Abbremsbewegungen in den Blick nehmen.
Willwacher setzte sich mit seinem Antrag in einem sehr kompetitiven Verfahren durch, das relativ geringe Bewilligungsquoten hat. Mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäischen Union hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) 2014 das Förderprogramm PRIME (Postdoctoral Researchers International Mobility Experience) initiiert. Es unterstützt die internationale Mobilität in der Postdoktorandenphase durch befristete Stellen an deutschen Hochschulen anstelle traditioneller Stipendien. Die Förderung umfasst eine zwölfmonatige Auslandsphase und eine sechsmonatige Integrationsphase an einer deutschen Hochschule, an der die Geförderten über den gesamten Förderzeitraum als Postdoktoranden angestellt sind.