Ehrenmedaille in Gold für Professor Lämmer
Sporthistoriker Prof. Dr. Manfred Lämmer hat die Ehrenmedaille in Gold der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge erhalten.
Mit dieser Auszeichnung würdigte eine der bedeutendsten jüdischen Organisationen Lämmers unermüdliches Engagement um den Austausch zwischen Deutschland und Israel im Sport. Der ehemalige Leiter des Instituts für Sportgeschichte der Deutschen Sporthochschule Köln habe sich, heißt es im Urkundentext, im Verlauf vieler Jahrzehnte leidenschaftlich für das jüdische Volk eingesetzt und zur Aussöhnung zwischen Israel und Deutschland beigetragen.
Prof. Lämmer ist Autor und Herausgeber zahlreicher sportwissenschaftlicher und sporthistorischer Publikationen und war viele Jahre lang Berater des Nationalen Olympischen Komitees. In dieser Zeit erwarb er sich besondere Verdienste um die deutsch-israelische Freundschaft: So internationalisierte er u.a. den sportlichen und sportwissenschaftlichen Austausch beider Länder und begründete die Partnerschaft zwischen der Deutschen Sporthochschule Köln und dem israelischen Pedant, dem Wingate-Institute in Netanya, die erste Partnerschaft zwischen einer deutschen und israelischen Hochschule.
Ralph Hofmann, Präsident der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge, betonte: „Menschen wie Professor Lämmer sind schwer zu finden, und wenn man sie einmal hat, sind sie so gut wie nicht zu ersetzen.“ Von Respekt und Anerkennung für die außergewöhnlichen Leistungen des Sportwissenschaftlers getragen waren auch die Grußbotschaften von Stephan Abel, Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, Charles Kaufman, Präsident von B’nai B’rith International, Dr. Uri Schäfer, Präsident des Internationalen Rats für Sportwissenschaft und Sport sowie von Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel in München.
Die Laudatio für Prof. Lämmer hielt bei der Verleihung am 21. November in Frankfurt Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen standen die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, die vor allem geprägt seien vom persönlichen Einsatz und Austausch einzelner Menschen, vornehmlich solcher, „die auch über die tiefsten Gräben Brücken bauen können und wollen“. Dieses Können und Wollen trage Lämmer in sich, und er habe von Anfang an verstanden, dass die deutsch-israelischen Beziehungen ihre Stärke nur aus direkten Kontakten schöpfen können. Heute bestehe zwischen Israel und Deutschland eine „respektvolle, herzliche und enge Partnerschaft“.
Damals jedoch, 1963, als Lämmer über eine Israel-Reise junger deutscher Sportler mit seiner Begegnungsarbeit begann, war dieser Besuch ein diplomatischer Drahtseilakt. Der freilich gelang, da sich die Schwierigkeiten bewältigen ließen und damit die Reise erfolgreich beendet werden konnte. „Es dürfte schwer werde“, resümierte Knobloch, „in Deutschland oder Israel einen Menschen zu finden, der sich im vergleichbaren Maße um den Austausch verdient gemacht hat wie Professor Lämmer.“ Und sie beschloss ihre Laudatio mit dem Wunsch, dass er weiter machen möge, weil es für den deutsch-israelischen Austausch Menschen brauche wie ihn.
Hintergrund:
Die B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge ist eine Regionalorganisation von B’nai B’rith International, einer der weltweit bedeutendsten jüdischen Organisationen, vertreten in mehr als 59 Ländern. Seit 2013 vergibt die B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge die Ehrenmedaille in Gold an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: Matthias Thoma, Leiter des Eintracht Frankfurt Museums (2013), Uwe Becker, Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main (2015), Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (2016).