ELSAH-Projekttreffen in Irland
Ein cleveres elektronisches Pflaster wollen die Forscher*innen im EU-Projekt ELSAH entwickeln, welches die EU mit rund vier Millionen Euro fördert. Beteiligt sind auch Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bloch und Dr. Christian Brinkmann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin.
ELSAH steht für "Electronic smart patch system for wireless monitoring of molecular biomarkers for healthcare and well-being". Damit soll ein kabelloses Monitoring bestimmter Biomarker möglich werden, welches Aussagen zu Gesundheit und Wohlbefinden treffen kann. Mit Mikrochip, Batterie und Elektronik soll das System völlig autark funktionieren, unabhängige Messungen und eine sichere kabellose Datenübertragung auf das Mobiltelefon der Nutzer*innen ermöglichen.
Mitte Oktober trafen sich die Kölner Wissenschaftler mit allen Projektpartnern in Cork, Irland, und stellten dort die Ergebnisse einer Umfrage vor. Als potenzielle Nutzer*innen des Systems hatten sie und Roman Holzer, wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt, Leistungs-, Gesundheits- und Hobbysportler*innen sowie inaktive Personen befragt. Die Ergebnisse sollen der weiteren Entwicklung des Pflasters dienen, welches anhand von Mikrosensoren relevante Biomarker wie Glukose und Laktat misst und per Funk mit Endgeräten kommunizieren kann. In den nächsten Jahren soll das fertige Produkt an der Deutschen Sporthochschule Köln an freiwilligen Personen getestet werden.
„Die Entwicklung dieses neuen Wearables soll es in der Zukunft ermöglichen, schmerzfrei und ohne größeren Aufwand in Echtzeit wichtige Gesundheitsmarker über längere Zeiträume zu monitoren. So lässt sich beispielsweise ein Training noch besser steuern und Krankheiten können frühzeitig erkannt werden,“ erklärt Dr. Christian Brinkmann, der die Experimente zur Validierung an der Sporthochschule leiten wird und das ELSAH-Projekt mit eingeworben hat.
Auf der Agenda des Treffens stand neben der Zwischenevaluation einiger Teilprojekte eine Besichtigung des Tyndall National Institutes, eines der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Informations- und Kommunikationstechnologien (Foto).
Hintergrund:
Horizon 2020 ist das zentrale Förderprogramm der EU-Kommission für Forschung und Innovation. Das bis 2020 laufende Programm ist mit einem Etat von 80 Milliarden Euro eines der größten öffentlichen Forschungsförderprogramme weltweit. Eine Beteiligung und die hier eingeworbenen Drittmittel sind auf Grund des sehr kompetitiven Auswahlverfahrens eine Auszeichnung der Forschungsstärke und des innovativen Ansatzes.