Filmtipps für die Ferien

Was tun, wenn die sonst üblichen Besuche von Gruppen und Vereinen im Seminar „SQ2 – Diversity Kompetenz“ wegen Corona nicht möglich sind? Dozentin Dr. Babett Lobinger stellte kurzerhand ihr Seminar-Konzept um: auf eine Filmanalyse. Denn wenn etwas in Zeiten von Social Distancing funktioniert, dann ist das Filme gucken.

„Wir haben uns im Seminar Sportfilme als Medium und Meinungsmacher angeschaut. Die Studierenden sollten die Filme analysieren und kritisch reflektieren, wie das Thema Diversität aufgearbeitet wurde“, so Seminarleiterin Lobinger. In Kurzpräsentationen stellten die Studierenden die von ihnen ausgewählten Spielfilme, die zumeist auf wahren Begebenheiten beruhen, Buchverfilmungen, aber auch Dokumentationen vor und erweiterten deren Themen wie Rassismus oder Geschlechtsidentität um Hintergrundinformationen aus wissenschaftlichen Publikationen. Analysiert wurden die Filme Blind Side, Goal, 42, Glory Road, Queen of Katwe, Too fast to be a woman, Trautmann, Coach Carter (zu sehen z.B. auf Netflix, Amazon Prime oder Disney Channel) und ein selbst erstellter Film zum Verein und Projekt „Bananenflanke“ in Köln.

„Die Studierenden sollten über Filme ein Verständnis für deren gesellschaftlichen Hintergrund entwickeln und sich kritisch mit Wahrnehmungsprozessen und emotionalem Empfinden auseinandersetzen. Die theoretische Basis des Seminars waren die Soziologie und Psychologie des Films“, beschreibt Lobinger.

Im Seminar wurde aber nicht nur theoretisch analysiert, sondern die Studierenden konnten eigenständig miterleben, mit welcher Wucht Filme zu begeistern vermögen und kritisch reflektieren, ob sie geeignet sind für die Auseinandersetzung mit dem Thema Vielfalt im Sport. Besonders angetan waren sie von fünf Filmen, die sie als „Tipps für die Semesterferien“ vorstellen:

  • Queen of Katwe
    Zum Trailer
  • 42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende
    Zum Trailer
    Beschreibung: siehe unten.
  • Glory Road (Spiel auf Sieg)
    Zum Trailer
  • Too fast to be a woman – Caster Semenya
    Dokumentationhier online abrufbar.
  • GOAL! Lebe deinen Traum
    Zum Trailer
    Beschreibung: siehe unten.

Beschreibung zu "42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende" von Can Köse, Kerem Akkaya, Maria Grunack:

In "42" geht es um Jackie Robinson. Er war der erste dunkelhäutige Spieler in der amerikanischen Baseball Profiliga. Im Film wird die Biographie Robinsons – vor allem um 1946/47 – dargestellt. Rassismus war in den USA zu dieser Zeit im Sport und im Alltag verbreitet. Daher wird Robinson zunächst nicht von seinen weißen Teamkameraden akzeptiert. Doch nach und nach begreifen sie, was er alles dulden muss, zeigen immer mehr Empathie und setzen sich sogar für ihn ein. Im Film ist Rassismus deutlich präsent. Man bekommt einen Einblick, wie die Trennung von weiß und schwarz ablief – egal ob im Stadion, in den Toiletten oder Unterkünften. Man erfährt zunächst die Skepsis der Mitspieler, dass plötzlich ein Dunkelhäutiger in der MLB mitspielen soll. Gleichzeitig zeigt der Film aber auch, wie sich im weiteren Verlauf ein Prozess der Reflektion und Akzeptanz auf Seiten der weißen Teammitglieder, Reporter und Fans einstellt.

Beschreibung zu "GOAL! Lebe deinen Traum" von Max Krüger, Elena Burkhardt, Cara Zollenkopf, Lorenz Brandmeier:

In dem 2005 erschienenen Sportlerdrama „GOAL!“ sieht der junge Mexikaner Santiago Munez nur eine Chance, den Ghettos von L.A. zu entkommen: Er träumt von der großen Karriere als Profifußballer. Tatsächlich entdeckt Glen Floy, ein britischer Fußballscout, das herausragende Talent Santiagos und ermöglicht ihm ein Probetraining in England. Gegen den Willen seines Vaters versucht er sein Glück bei Newcastle United. Der Weg zum Profi gestaltet sich härter als erwartet. Viele Hürden gilt es zu überwinden, die mit seinem Migrationshintergrund einhergehen. Doch Santiago lässt sich nicht unterkriegen und kämpft für seinen Traum. Die im Film dargestellten Diversity Themen sind: Verführung der Oberschicht, Migrationshintergrund, Umgang mit Menschen anderer Herkunft.

Wir wünschen allen Studierenden und Mitarbeitenden eine angenehme vorlesungsfreie Zeit – vielleicht mit dem ein oder anderen Sportfilmabend. Der Vorlesungszeitraum des Wintersemesters 2020/21 startet am 26.10.2020. Bitte halten Sie sich für aktuelle Informationen über unsere Informationsseite zum Umgang mit der Corona-Pandemie auf dem Laufenden.