Hambüchen-Festspiele in Südkorea

Erleichterung pur: SpoHo-Student Fabian Hambüchen geht am Reck großes Risiko und belohnt sich mit seinem ersten Universiade-Gold. Foto: adh

Der Sporthochschulstudent Fabian Hambüchen macht die 28. Sommer-Universiade im südkoreanischen Gwangju immer mehr zu seinen Festspielen. Nachdem er bereits am Freitag, vor dem Beginn der Wettkämpfe, zum „Welthochschulsportler des Jahres” geehrt wurde, bestätigte er am heutigen Dienstag bei den Weltspielen der Studierenden seine starken Leistungen der Vorwochen. 

17 Tage nach seinem Titelgewinn bei den Europaspielen in Baku zeigte der 27-jährige Gerätturner im Reck-Finale erneut eine beeindruckende Vorstellung: Mit der anspruchsvollsten Kür des Feldes, welche er trotz des großen Risikos (Ausgangswert Höchstschwierigkeiten: 7,0) nahezu fehlerfrei absolvierte, dominierte der gebürtige Bergisch Gladbacher den Wettkampf und konnte seine Konkurrenten auf die Plätze verweisen. Mit insgesamt 15.266 Punkten siegte er vor den beiden Japanern Shogo Nonomura (15.100 Punkte) und Yuyu Kamoto (15.066 Punkte). Für Hambüchen war es der erste Universiade-Triumph seiner Karriere. Damit hatte sich für den SpoHo-Studenten das Aussetzen am Vortag bezahlt gemacht: Wegen der Folgen einer Fingerverletzung, die er sich bei den Europaspielen zugezogen hatte, verzichtete er auf den Start im Mehrkampffinale.

Dabei hatte der zweifache Silbermedaillengewinner der Universiade von 2013 (Mehrkampf und Boden) noch am Morgen einen Rückschlag hinnehmen müssen. Wegen eines Strauchlers während seiner Boden-Kür verpasste der Wahl-Kölner in dieser Disziplin das Podest und wurde Fünfter (14.833 Punkte).

Carolin Franzke verpasst den zweiten Rang
Neben Hambüchen hatte ein weiteres Gesicht der Deutschen Sporthochschule Grund zur Freude: Die SGP-Studentin Carolin Franzke fuhr beim Ruder-Finale im leichten Einer der Frauen (LW1x) auf den dritten Platz. Die 23-Jährige hatte noch bis zur Hälfte der Renndistanz die Silbermedaille vor Augen gehabt, musste dann zum Ende des Rennens hin jedoch abreißen lassen.

Der Verantwortliche für Leistungssport an der SpoHo, Dr. Norbert Stein, der als Disziplinchef Leichtathletik vor Ort ist, freute sich über den erfolgreichen Turnierverlauf: „Sowohl Carolin als auch Fabian sind sehr engagierte Spitzensportler unserer Hochschule, die nicht nur den Sport, sondern auch ihr Studium sehr ernst nehmen. Sie sind ein klassischer Fall für eine funktionierende duale Karriere. Rückblickend bin ich aber auch sehr froh, dass sie zum Kreis unserer Stipendiaten gehören. Diese Unterstützung der Hochschule haben sie nun mehr als zurückgegeben.” 

Der dritte SpoHo-Starter des Tages, Triumf Beha, schied im Taekwondo, in der Disziplin Poomsae, unterdessen vorzeitig aus. Am morgigen Mittwoch hat er aber im Team-Wettkampf die erneute Chance auf eine Medaille.

Neben den drei Kölner Sportstudierenden waren auch noch andere deutsche Starter am vierten Wettkampftag erfolgreich: So holten die beiden Ruderer Tim Grohmann (Uni Leipzig) und Timo Piontek (HfPV Wiesbaden), einen Tag nach ihrem Goldmedaillengewinn im Vierer ohne Steuermann, nun im Doppelzweier (M2x) Bronze.

Am gestrigen Montag beendete indes Judoka Johanna Müller (DSHS Köln, bis 57 kg) ihren Wettkampf auf dem neunten Rang.