Holocaust-Überlebende an der Spoho
Auf Initiative des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) besuchte die Holocaust-Zeitzeugin Tamar Dreifuss die Sporthochschule für einen Vortrag und für Fragen der Studierenden.
Die Veranstaltung wurde moderiert vom Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln, Prof. Dr. Ansgar Thiel, und dem AStA-Vorsitzenden Nils Lange. Die beiden begrüßten zunächst Zeitzeugin Tamar Dreifuss und die zahlreichen Studierenden und Mitarbeitenden, die den Hörsaal 1 nahezu komplett füllten.
„Indem wir ihnen zuhören, ehren wir nicht nur ihr Leid, sondern auch ihre Entschlossenheit, die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, leitete Spoho-Rektor Ansgar Thiel die nachgehende Erzählung von Tamar Dreifuss ein. Die 86-Jährige berichtete, wie sie zunächst ohne Angst und Sorge aufwuchs, stolz den jüdischen Namen Tamar bekam und sich dann alles änderte. Schon als Kleinkind habe sie ihre Identität ändern und sich verstecken müssen. Dann berichtete sie von ihrer Flucht mit ihrer Mutter vor den Nationalsozialisten, unter anderem von toten Menschen in Zügen und von einer Hundehütte als Versteck. Dass Tamar Dreifuss und ihre Mutter den Holocaust überlebt haben und nicht zu den sechs Millionen ermordeten Jüd*innen gehören, sei dem Mut und der Stärke ihrer Mutter zu verdanken.
Nach dem ergreifenden Vortrag hatten die Zuhörer*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Einige Fragen kamen zu ihrer Zeit in Israel, ihrer Niederlassung in Deutschland und zu der aktuellen Realität von Jüd*innen. In ihren Antworten ließ Dreifuss immer wieder erkennen, wie wichtig es sei, auch in schweren Zeiten nicht die Hoffnung zu verlieren.
Der AStA und die Hochschule bedanken sich bei allen Besucher*innen dieser Veranstaltung und bei Tamar Dreifuss. Dank der Stärke von Zeitzeug*innen wie ihr, ist es möglich, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, sondern von den jüngeren Generationen weitererzählt werden kann, um zu bilden und Aufklärungsarbeit zu leisten. Diesen Gedanken griff zum Abschluss auch der AStA-Vorsitzende Nils Lange mit seinen Worte auf: „Nie wieder ist nicht nur jetzt, sondern auch an jedem Tag in der Zukunft.“