Homophobie im Sport? Ja!

Outsport ist das erste europäische Projekt zur Bekämpfung von Diskriminierung im Sport aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität. Im Rahmen der Outsport-Konferenz in Glasgow hat das Forschungsteam des Instituts für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln – unter der Leitung von Professorin Ilse Hartmann-Tews – erste Ergebnisse der EU-weiten online Befragung zu den Erfahrungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und intersexuellen Menschen (LGBTI+) im Sport präsentiert.

Neun von zehn Befragten sind der Ansicht, dass es im Sport ein Problem mit Homophobie und Transphobie gibt. 12% derjenigen, die in den letzten zwölf Monaten sportlich aktiv waren, berichten in Bezug auf ihre Hauptsportart von negativen Erfahrungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität. Dieser Anteil ist unter den Transfrauen (männlich zu weiblich) mit 31% am höchsten. Die häufigsten negativen Erfahrungen beziehen sich auf homophobe und transphobe Verunglimpfungen (82%) sowie Diskriminierungen (75%), wie zum Beispiel ungleiche Chancen. Alarmierend ist auch die Häufigkeit, mit der physische Formen von Gewalt (20%) und physische Grenzüberschreitungen (36%) auftreten.

Mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter von Sportorganisationen, der Presse und LGBTI+-Community informierten sich über die Studie, an der mehr als 5.500 LGBTI+-Personen aus allen 28 EU-Staaten teilgenommen haben. Das Alter der BefragungsteilnehmerInnen liegt zwischen 16 und 78 Jahren und beträgt im Durchschnitt 27 Jahre – mit einer sehr hohen Beteiligung von unter 25-Jährigen.

Der umfangreiche Datensatz, der auch Auskunft über die Sporterfahrungen von aktuell nicht mehr sportaktiven LGBTI+-Personen gibt, wird derzeit weiter ausgewertet. Ein ausführlicher Ergebnisbericht wird Anfang des nächsten Jahres unter www.out-sport.eu veröffentlicht.

Outsport wird über das Förderprogramm Erasmus+ durch die Europäische Kommission finanziert. Das Verbundprojekt wird in Zusammenarbeit von fünf europäischen Partnern durchgeführt: Italian Association for Culture and Sport (AICS), LEAP Sports Scotland, Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), FRIGO Hungary, Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS Köln).  

Kontakt:
Institut für Soziologie und Genderforschung
Univ.-Prof.`in Dr. phil. Ilse Hartmann-Tews
Tel.: +49 221 4982-3770
i.hartmann@­dshs-koeln.de

Dr. Birgit Braumüller
Tel.: +49 221 4982-2570
b.braumueller@­dshs-koeln.de

Tobias Menzel
Tel.: +49 221 4982-4881
t.menzel@­dshs-koeln.de