Internationales Konsortium zu Wearable Technology
Die Abteilung Molekulare und zelluläre Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln ist Mit-Koordinator eines Netzwerks zur Erarbeitung international gültiger Standards im Bereich „Wearable Technology“.
Wearable Technology, also intelligente elektronische Geräte, die als Implantate oder Zubehör in Kleidung oder am Körper getragen werden können, ist eine neue Technologie, die den Fitness- und Gesundheitsbereich erobert und deren Verbreitung und Vermarktung wissenschaftlich begleitet werden muss. Dies ist unter anderem das Ziel von Dr. Moritz Schumann und Prof. Wilhelm Bloch von der Abteilung Molekulare und zelluläre Sportmedizin am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin. Zusammen mit Prof. Sulin Cheng, Shanghai Jiao Tong University, haben sie das internationale Konsortium initiiert und auf den Weg gebracht. Nach anderthalbjährigen Verhandlungen kann die eigentliche Arbeit nun beginnen. Außer der Sporthochschule gibt es noch fünf weitere Mitglieder:
- Universidade de Lisboa, Portugal
- Norwegian School of Sport Science, Norwegen
- Universidad de Granada, Spanien
- University College Dublin, Irland
- University of Southern Denmark, Dänemark
Am 15. November 2019 fand das Gründungstreffen mit internationaler Beteiligung der Vertreter*innen aus sechs europäischen Ländern in Lissabon statt. Die übergeordnete Idee des Konsortiums ist, international gültige Standards beim Testverfahren zur Messgenauigkeit von Wearable Technologies zu erarbeiten. Unter dem Namen „Towards Intelligent Health And Well-Being: Network Of Physical Activity Assessment“ – TINPA-Network – soll als langfristiges Ziel eine unabhängige Plattform etabliert werden, die auch als Verifizierungsstelle dienen könnte. Der Technologiekonzern Huawei finanziert das Projekt zunächst für drei Jahre.
Das Netzwerk befindet sich im Aufbau; die Verträge, vor allem mit dem chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei, sind nun unterschrieben. Auch wurde bei dem Auftaktmeeting in der portugiesischen Hauptstadt ein Zeitplan mit ersten Meilensteinen festgelegt. In den kommenden drei Jahren sollen weitere Förderanträge generiert werden. Dr. Moritz Schumann, einer der Verantwortlichen auf Seiten der Sporthochschule, sieht den Schwerpunkt der Arbeit derzeit maßgeblich bei physiologischen Kenngrößen wie der Herzfrequenz. Hier sollen Testverfahren zur Messgenauigkeit erstellt werden, die dann z.B. während Kongressen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft Verbreitung finden sollen. Zukünftig solle im Rahmen des Konsortiums aber auch das Potential für neuartige Sensortechnologien zur Steuerung des Trainings und der Erholung grundsätzlich untersucht werden.