Japanische Prinzessin interessiert an deutscher Forschung
Die japanische kaiserliche Familie, einschließlich Ihrer Kaiserlichen Hoheit Prinzessin Takamado und Ihrer Kaiserlichen Hoheit Prinzessin Ayako von Takamado informierten sich beim Internationalen Forschungssymposium zur Biomechanik von Sprintprothesen über die Forschungsarbeiten des Instituts für Biomechanik und Orthopädie.
Premiere für den Kölner Biomechanik-Professor Wolfgang Potthast: unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und vor den Augen und Ohren der kaiserlichen Familie präsentierte er die Forschungsergebnisse der biomechanischen Untersuchung von Prothesen-Weitspringer Markus Rehm durch ein internationales Forscherteam.
Ende Februar trafen sich in Tokyo Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt, um sich über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Sprintprothesen auszutauschen. Auf Einladung des National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) war auch das Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule in Tokyo vertreten.
Promotionsstudent Johannes Funken referierte zum Thema „Kinematics of elite amputee long jumping“, die Special Lecture von Professor Wolfgang Potthast hatte den Titel „Energetic considerations in athletic and paralympic jumping disciplines“ und stellte die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen mit Prothesen-Weitspringer Markus Rehm aus dem Vorjahr vor. Dass dieser Vortrag kurzfristig gut bewacht und minutiös geplant statt finden musste, hatte einen Grund …
Über die Inhalte des Forschungssymposiums informiert hatte sich im Vorfeld auch die (behinderten)sportinteressierte japanische Prinzessin, Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Takamado, u.a. Schirmherrin des Japanischen Fußballverbandes und Ehrenpräsidentin weiterer Sportfachverbände in Japan. Die engagierte Unterstützerin unterschiedlicher Organisationen aus Sport, Kunst und Kultur teilte den Veranstaltern mit, dass sie gerne im Rahmen eines privaten Besuchs an der Special Lecture des deutschen Wissenschaftlers Wolfgang Potthast teilnehmen würde. Drei Jahre vor den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen in Tokyo war für ihr großes Interesse vielleicht die japanische TV-Sendung aus dem Vorjahr ausschlaggebend, die die wissenschaftliche Untersuchung zum Vor- oder Nachteil von Prothesen-Weitspringer Markus Rehm zum Inhalt hatte.
Der Wunsch der japanischen Prinzessin stellte die Organisatoren um Hiroaki Hobara (AIST) genau wie den Vortragenden Wolfgang Potthast vor ganz neue Herausforderungen. Doch gut geplant lief alles reibungslos. Vermutlich zum ersten Mal referierte der Kölner Biomechaniker gut bewacht von Bodyguards in einem minutiös geplanten Vortrag über sein Forschungsgebiet. Das i-Tüpfelchen waren dann sicher die konkreten Nachfragen Ihrer Kaiserlichen Hoheit Prinzession Takamado in bestem Oxford- bzw. Cambridge-Englisch, die mehr als deutlich machten, dass die Prinzessin nicht nur großes Interesse an aktueller Forschung im Behindertensport, sondern auch fachlich fundiertes Hintergrundwissen hat. Professor Wolfgang Potthast: „Wir waren hoch beeindruckt vom Besuch der Kaiserlichen Familie. Ihr Interesse ist ein überragender Nachweis für den Erfolg des noch jungen Symposiums und auch ein tolles Kompliment für unsere Arbeit.“