Praxisorientierte Forschung im Hochleistungssport
Zur wissenschaftlichen Unterstützung des Olympischen und Paralympischen Spitzensports in Deutschland hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) für das Jahr 2017 verschiedene Service-Forschungsprojekte bewilligt, die aktuelle Fragestellungen im Spitzensport mit einem geringen Forschungs-, aber hohem Betreuungs-/Anwendungsanteil zeitnah bearbeiten sollen. Dazu gehören Themen aus dem Bereich der Trainings- und Wettkampfsteuerung, der Verfahrens- und Materialentwicklungen sowie weitere praxisrelevante Fragen, für die im Rahmen der prozessbegleitenden wissenschaftlichen Unterstützung kurzfristig Problemlösungen benötigt werden.
Drei eingereichte BISp-Service-Forschungsprojekte des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln für den Bereich Wurfdisziplinen (Speer/Diskus/ Hammer), Biathlon und Rugby wurden jetzt bewilligt.
- Entwicklung und Etablierung von Ganzkörper-Elektromyostimulationsinterventionen für Bundeskaderathletinnen zur Steigerung muskulärer Leistung in leichtathletischen Wurfdisziplinen (Speer, Diskus, Hammer) zur Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe. (Dr. Heinz Kleinöder)
- Entwicklung und Etablierung von Ganzkörper-Elektromyostimulationsinterventionen für Kaderathleten zur Leistungsentwicklung in der Doppelstockschub-Technik (Langlauf) und Stabilisierung des stehenden Anschlages (Biathlon) zur Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe und zur Sicherung der Anschlussfähigkeit in den Hochleistungssport. (Dr. Heinz Kleinöder)
- Entwicklung und Etablierung eines taktischen Auswertungssystems auf der Basis von Positionsdaten zur Wettkampf- und Trainingsanalyse für die Deutsche Rugby Nationalmannschaft. Dazu werden mit Hilfe von Positionsdaten (vorhandener Datenpool) sowie mit noch zu erhebenden Daten im Rahmen internationaler Wettkämpfe neue Analysemethoden für Rugby-Sevens erarbeitet sowie eine zentrale Datenbank zum Athleten-Benchmarking erstellt. Projekt. (Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert, Dr. Robert Rein)
„Wir freuen uns sehr, dass wir auf der Basis unserer grundlagenorientierten Forschungen im Bereich Kraft, Technik und Taktik unsere Expertise im anwendungsrelevanten Kontext auf Bundeskaderebene umsetzen dürfen“, so der geschäftsführende Leiter des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Professor Daniel Memmert.