Queere Belange im Sport
Queere Belange im Sport werden bis heute häufig als Randthema behandelt. Queer ist ein Sammelbegriff, der alle Formen sexueller Orientierung vereint. Zur virtuellen Tagungswoche der queeren Sportvereine, an der auch die Deutsche Sporthochschule Köln mitwirkte, gibt es nun eine umfangreiche Tagungsdokumentation.
Eine ganze Woche lang bot die Bundesnetzwerktagung (BuNT) der queeren Sportvereine im November ein umfassendes virtuelles Programm aus Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden zu queeren Belangen im Sport. Zusammengestellt worden war das Angebot von bundesweiten Teams, unter denen auch das Institut für Soziologie und Genderforschung der Sporthochschule vertreten war.
Eine Aufarbeitung und Zusammenstellung der Veranstaltungen erfolgte im Nachgang der Tagung durch das Organisationsteam. Nun erschien der 35-seitige Bericht. „Alle Teilnehmenden waren sich am Ende der BuNT-Woche einig: Homo-, Bi-, Trans*- und Inter*feindlichkeit dürfen keinen Platz auf den Sportplätzen, in den Hallen und Schwimmbädern haben. Die über 90.000 Sportvereine sowie die vielen Dach- und Fachverbände sollen in Zukunft versuchen, den Sport in Deutschland so diskriminierungsarm und chancengleich wie möglich zu gestalten“, heißt es im Vorwort der Dokumentation.
Die Eröffnung der Tagung war Spoho-Professorin Ilse Hartmann-Tews vorbehalten, Leiterin des Instituts für Soziologie und Genderforschung. Sie lieferte mit ihrem Vortrag zur OUTSPORT-Studie Einblicke in die erste wissenschaftliche Erhebung, die sich auf europäischer Ebene mit dem Schwerpunkt Homo- und Transnegativität beschäftigt und 2018 erstmals objektive sowie zuverlässige Daten zu Diskriminierungserfahrung der Zielgruppe LSBTIQ im Sport quantitativ erhoben hat.
Einen weiteren Beitrag zur Tagung und zum jetzt erschienen Tagungsband lieferte Dr. Birgit Braumüller, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie und Genderforschung. Gemeinsam mit einer Kollegin leitete sie den Workshop „Sag was! – wie reagieren auf LSBTIQ*-Feindlichkeiten im Sport“. Die Teilnehmer*innen lernten verschiedene Methoden und Fallbeispiele kennen, verbale Diskriminierung zu erkennen und darauf zu reagieren.
Die kompletten Ergebnisse der BundesNetzwerkTagung 2020 und die Zusammenfassung aller Veranstaltungen können Sie auf dieser Homepage einsehen und herunterladen.