Weniger Bauchfett für die Gesundheit
An jedem ersten Montag im Monat steht im Kölner Rathaus die Wissenschaft im Mittelpunkt. Bei der ersten Veranstaltung im Jahr 2019, die mit Grußworten der Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes eingeleitet wurde, ging es um das Thema Bauchfett und Bewegung. Der Titel „Ran an das Bauchfett: Jeder Schritt lohnt sich!“ zog nach den Weihnachtstagen zahlreiche Interessierte in den Ratssaal.
Professorin Christine Graf, die Leiterin der Abteilung Bewegungs- und Gesundheitsförderung des Instituts für Bewegungs- und Neurowissenschaft beschäftigt sich an der Deutschen Sporthochschule Köln schwerpunktmäßig mit den Themen Bewegung, Ernährung und Gesundheit. Als promovierte Medizinerin arbeitet und beforscht sie die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Lebensstil in diversen Settings wie Schulen, Kindergärten und Kommunen. In ihrem unterhaltsamen und kurzweiligen Vortrag gab sie Kölnerinnen und Kölnern einen spannenden Einblick in ihre Arbeit an der Sporthochschule und das Thema Bewegung und Gesundheit.
Sie verdeutlichte, dass sich im Alltag jeder Schritt lohnt. Regelmäßige Bewegung – egal ob Walken, Stretching, Spazieren oder Krafttraining – trage nämlich dazu bei, die Lebensspanne zu erhöhen. Sie sagt: „Je fitter jemand ist, desto länger lebt er.“ Abnehmen funktioniere aber nur durch Bewegung und eine Umstellung der Ernährung. Dass vor allem das Bauchfett eine entscheidende Rolle für die Gesundheit spielt, ist in diesem Zusammenhang noch nicht lange bekannt. So gehen vom Bauchfett über 600 Entzündungsfaktoren aus, die die Entstehung zahlreiche sogenannter Zivilisationskrankheiten begünstigen können. Dagegen hat jedoch jede Muskelkontraktion das Potential, diese Entzündungsprozesse zu unterbrechen. Durch körperliche Aktivität, unabhängig in welcher Ausprägung, ließen sich laut Graf deshalb Krankheiten verringern.
Ihren Vortrag im Kölner Rathaus und die Anwesenheit von politischen Entscheidungsträgern nutzte Professorin Graf auch dazu, eine Botschaft an die Politik zu senden: „Umweltreize beeinflussen, welche Teile unseres Erbgutes abgelesen werden. Mit einem bewegungsarmen Lebensstil schafft man eine Generation, in der Krankheiten wie Diabetes stark zunehmen werden. Um das zu verhindern, müssen von Kindesalter an Bewegungsräume geschaffen werden. Im Kindergarten, in Schulen und im ganzen Stadtraum.“
Die Kölner Wissenschaftsrunde lädt bei ihrer Veranstaltung „Wissenschaft im Rathaus“ Kölner Bürgerinnen und Bürger ein, sich über unterschiedlichste Themen, über die an Kölner Forschungseinrichtungen geforscht wird, zu informieren. Hier finden Sie eine Übersicht über das weitere Programm für 2019. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.