Wir bauen an der Zukunft
Lernen mit Blick über köln – herrliche Aussichten. Auf dem Spoho-Campus tut sich was und zwar einiges. Wohin man schaut: Baustelle. Für die Hochschulangehörigen nicht immer schön, aber notwendig. Die Deutsche Sporthochschule Köln attraktiv und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, das ist das Ziel, für dessen Umsetzung in erster Linie die Mitarbeiter*innen des Baudezernats zuständig sind. Ein Blick hinter die Kulissen.
Wer aktuell auf dem Campus der Spoho unterwegs ist, der merkt spätestens auf dem Weg zur Mensa, dass hier gebaut wird. Zum ohnehin trubeligen Campusleben von Studierenden und Mitarbeiter*innen gesellen sich Handwerker, Baufirmen und Lieferfahrzeuge. Mit der Großbaustelle zwischen Hauptgebäude, Mensa und Bibliothek sind die über Jahre geplanten Bauprojekte im Hochschulalltag angekommen. Manchmal geht es staubig und laut zu, teilweise müssen Wege gesperrt und Zugänge geändert werden, viele Baustellenfahrzeuge sind unterwegs und liefern schweres Gerät an, Parkplätze fallen zwischenzeitlich weg – alles aus gutem Grund.
Die Sporthochschule baulich für die Zukunft fit zu machen, ist keine Frage von Monaten oder Jahren, sondern von Jahrzehnten. Schon jetzt beschäftigen sich die Kolleg*innen im Dezernat für Bauangelegenheiten und Gebäudemanagement mit der Hochschulentwicklungsplanung (HSEP), die bis in die 2030er-Jahre reicht. Die Zukunftsfragen lauten: Welchen Flächenbedarf werden wir haben? Wie müssen wir darauf bezogen die Bauprojekte bis ins Jahr 2040 priorisieren? Wie können wir die Spoho attraktiv und zukunftsorientiert weiterentwickeln? „Allein die vorbereitenden Arbeiten für Großprojekte belaufen sich auf fünf bis zehn Jahre, bevor hier überhaupt ein Bauarbeiter den ersten Handschlag tut“, erklärt Baudezernent Bernd Jörissen. Ein langer Atem ist also vonnöten, ebenso die Motivation, Höhen und Tiefen in der Planung auszuhalten – stets zum Wohle der Sporthochschule und mit einem Blick über den Tellerrand hinaus. „Es geht darum, die Bedürfnisse an der Hochschule zu ermitteln, in Projekte einzuspielen und dann in baulichen Lösungen umzusetzen“, erklärt Bauprojektleiter Sven Wintermeier. Er ist eine Art Sammelbecken, wenn es um die Kommunikation mit allen Interessenvertreter*innen geht: dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) als Eigentümer der Gebäude, der Sporthochschule als Mieterin der Liegenschaften und letztlich den Beschäftigten und Studierenden der Hochschule. In den Bauprojekten kommen dann Ministerien, Architekt*innen, Fachplaner*innen, Bau- und Beratungsfirmen und weitere hinzu.
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Grundvoraussetzung für alle Sanierungsarbeiten ist zudem ein ausgefeiltes übergreifendes Baulogistikkonzept. Hier ist in einzelnen Phasen genau festgelegt, wann bei welchem Objekt welche Arbeiten durchgeführt werden. Es stellt sicher, dass der Betrieb der Hochschule weitestgehend störungsfrei funktionieren kann und dass die Bauprojekte wie geplant vorankommen. „Aktuell ist die Sanierung des Leichtathletikzentrums fortgeschritten. Das Glasdach ist fertig, jetzt komt die Fassade. Das Institutsgebäude I ist komplett entkernt und mit den Planungen für die Sanierung des Hörsaalgebäudes haben wir angefangen“, zählt Gunter Widmann, Leiter der Abteilung Baumanagement, auf. Die Sanierung der Wohnheime ist bereits abgeschlossen. Weitere Planungen werden bereits jetzt angedacht und priorisiert, die die Sporthochschule auch nach 2030 beschäftigen werden: Hier rücken die Nordhallen, das Hauptgebäude und später weitere Gebäude auf den Plan. Denn eine Zustandsbewertung hat ergeben, dass fast die Hälfte (48%) aller Gebäude der Liegenschaft, die die Sporthochschule vom BLB mietet, stark sanierungsbedürftig ist. Ein Gebäude könne ohne Probleme länger als 30 Jahre genutzt werden, abhängig davon, wie viel in die Instandhaltung investiert wird. Wird nichts investiert, sind die Gebäude irgendwann dringend sanierungsbedürftig. „Wir werden weiter bei den zuständigen Ministerien darum kämpfen, dass wir sukzessive weitere Gebäude und Sportstätten modernisieren können“, sagt Hochschul-Kanzlerin Marion Steffen. „Um weiter ein attraktiver Standort für Forschung und Lehre zu sein, der sich im Wettbewerb behaupten kann, ist das alternativlos – auch in dem Bewusstsein, dass die Bauphase mitunter unangenehme Einschränkungen mitbringt.“ Dass dies manchmal ein zähes Ringen ist, liegt auch daran, dass die Spoho lediglich Mieterin aller Anlagen ist; der Eigentümer ist der BLB NRW, der sich um die regelmäßige Instandhaltung kümmert. Hinzu kommt, dass viele der Gebäude unter Denkmalschutz stehen, was oftmals Veränderungen im Wege steht, etwa dann, wenn Gebäude aus Gründen des Denkmalschutzes nicht energetisch, baulich, technisch oder nutzungsgerecht ertüchtigt werden können.
„Unsere Herausforderung besteht darin, die Bedarfe der Nutzer*innen und die Bedürfnisse der Hochschule aufzunehmen, mit eigenen Ideen zu kombinieren und dann mit dem BLB und den Architekturbüros baulich umzusetzen, damit die für die Hochschule bestmögliche Lösung herauskommt“, sagt der Leiter des Baudezernats und ergänzt: „Das gelingt nur in guter Teamarbeit.“
Wenn es auf dem Campus also mal wieder laut, staubig und umständlich wird, erinnern wir uns daran und üben uns in Geduld – als Team, das gemeinsam an der Zukunft der Sporthochschule baut.
Text: Julia Neuburg