Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen - auch in Rio?
Mit Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro ist das Thema Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen wieder ins Zentrum von öffentlichen Debatten gerückt. Der Beirat „Umwelt und Sport“ beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat sich im Rahmen eines Positionspapiers ausdrücklich für die nachhaltige Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Sportveranstaltungen mit besonderem Blick auf Sportgroßveranstaltungen ausgesprochen und formuliert konkrete Handlungsempfehlungen.
Herr Prof. Dr. Roth (Institut für Natursport und Ökologie), Sprecher des Beirats: „Der Beirat erwartet von allen Akteuren in jeder Phase von Sportveranstaltungen, höchste Standards im Hinblick auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit zu setzen. Damit soll die Lebensgrundlage für folgende Generationen gesichert und langfristiger Mehrwert geschaffen werden.“
Konkret heißt das unter anderem, dass Sportstätten nur dann neu errichtet werden sollten, wenn bestehende Anlagen den Anforderungen der geplanten Veranstaltung nicht entsprechen und die neu zu errichtenden Sportanlagen bereits vorab für eine Nachnutzung vorgesehen sind, die der Bevölkerung zugutekommen. Ist dies nicht möglich, soll mit temporären Sportstätten geplant werden.
Über den Sport könne der Komplex Nachhaltigkeit an die Breite der Bevölkerung herangetragen und verankert werden, so der Beirat im Positionspapier. Damit bieten Sportgroßveranstaltungen nicht nur die Chance für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung, sondern können Impulse für Weiterentwicklungen in der Gesellschaft im Sinne der Nachhaltigkeit sein.
Der Beirat „Umwelt und Sport“ ist seit 1994 als Beratungsgremium der Bundesregierung beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) angesiedelt. Er hat die Aufgabe Konflikte, Defizite und Potenziale im Bereich „Nachhaltige Sportentwicklung“, insbesondere im Bereich der Stadtentwicklung, des Schutzes der Biologischen Vielfalt, der Natur und des Klimas, zu identifizieren, Steuerungsinstrumente aufzuzeigen und sich für nachhaltige Sportveranstaltungen einzusetzen. Er berät das BMUB in diesen Fragen und bewertet aktuelle Forschungsergebnisse. Dem Beirat gehören Sachverständige für Fragen der nachhaltigen Sportentwicklung aus den Bereichen Umwelt-, Sport- und Kommunalverwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, Natur- und Umweltschutz sowie dem organisierten Sport in Deutschland an. Er besteht aus 13 ehrenamtlichen Mitgliedern.
- Positionspapier des Beirates „Umwelt und Sport“ zu nachhaltigen Sportveranstaltungen (deutsche und englische Fassung)
- Informationen zum Beirat „Umwelt und Sport“
Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. Ralf Roth