Segeln und Surfen in Wyk auf Föhr
Segeln und Surfen im Wattenmeer, Grillen und Beachvolleyball am Strand und Theorieeinheiten neben Windsurfsegeln im Sand…Was sich für manchen nach Sommerurlaub anhört, bot für zwei Dutzend Studenten der Sporthochschule beste Bedingungen, um die Grundlagen im Segeln auf Jolle und Katamaran sowie im Windsurfen zu erlenen. Im Sommersemester 2014 begaben sich zwei der drei Surf- und Segelkurse im Modul BAS 5.10 erstmals an die Nordsee. Auf der Insel Föhr wurde dabei mit Wyk ein neuer Ausbildungsstandort im hohen Norden anvisiert. Glaubt man den Studenten, so war der Kurs ein voller Erfolg, denn mit einer guten Lernatmosphäre sowie einer tollen Stimmung wurde den Seglern und Surfern erfolgreich eine neue Bewegungsform näher gebracht.
Organisiert durch das Institut für Natursport und Ökologie fand die Ausbildung im Modul BAS 5.10 dieses Jahr zum ersten Mal nicht nur am bewährten Standort Steinhuder Meer statt: Erstmalig ging es für 24 StudentInnen in mehreren Fahrgemeinschaften in den hohen Norden Deutschlands, nach Dagebüll und von dort aus die letzten Kilometer mit der Fähre runter vom Festland, rein in die „Friesische Karibik“. Neu im Programm ist dabei, dass neben Jolle und Windsurfen nun auch das Katamaran-Segeln mit aufgenommen wurde, ganz in der Idee der polysportiven Ausbildung. Die Unterkunft im ehemaligen Wyker Gymnasium war wohl erst einmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig, doch der nette Heimleiter Andreas Rohrmann, die beiden freundlichen Köche und der Fakt, dass die Unterkunft abgesehen von 4 Tagen in der restlichen Zeit alleine von der Spoho-Gruppe bewohnt war, schufen perfekte Bedingungen. Denn neben reichlich und vor allem gutem Essen durch Vollverpflegung konnten dort sämtliche Sportanlagen wie eine eigene Halle, Fußballplätze, Tischtennisplatten und einiges mehr jederzeit genutzt werden. Der Weg von dort zum Schapers Wassersport Center, an dem der Kurs stattfand, verlief idyllisch über die Strandpromenade und dauerte weniger als 10 Minuten zu Fuß.
Auch bei der Segel- und Surfschule Schapers fanden die SportstudentInnen perfekte Bedingungen vor. Eine große Auswahl an verschiedenen Surfbrettern und Segeln in allen Größen, nagelneue Sportjollen sowie „Topcat“-Katamarane standen zur Verfügung, um sich mit Wind, Wetter, Gezeiten und Strömung anzulegen. Unter der fachkundigen Leitung von den 3 Dozenten der Wassersportschule konnten alle auf Grund der intensiven Ausbildung die Grundscheine des VDWS (Verein Deutscher Wassersport Schulen) in den drei Disziplinen erlangen und sowohl die praktische, wie auch die theoretische Prüfung der DSHS mit durchweg guten bis sehr guten Noten abschließen. Gerade die praktische Prüfung bereitete nur Wenigen Probleme, auch wenn es schien, als ob Wind und Wasser sich gegen die Studis verschworen hatten, da starker Wellengang und Windstärken bis 7 auf der Beaufort-Skala (Böen mit Spitzen bis zu 30 Knoten) vor allem die Abnahme im Jollensegeln sehr sportlich gestalteten. Doch nach täglich viereinhalb Stunden Praxis, die natürlich abhängig von der Tide waren – die Zeiten auf dem Wasser variierten somit von morgens um 8.00 Uhr bis abends 21.30 Uhr - sowie vor- und nachbereiteten Theorieeinheiten waren alle trotz kleinerer Blessuren an den Händen bestens darauf vorbereitet.
Das lag sicherlich auch an der hohen Kompetenz der Dozenten. Mit Flo Kirstein, Stationsleiter der Wassersportschule, betreute ein VDWS-Lehrteam Mitglied und Windsurfverrückter die Surfeinheiten, mit Michael Schaper der Besitzer des Wassersportcenters mit jahrzehntelanger Segelerfahrung die Kateinheiten und mit John von Eitzen ein friesisches Original und Seebär die Jollenstunden. John ist zudem der Skipper der „Ronja“, einem von ihm nach historischen Bauplänen selbst angefertigtem 15m Segler aus Holz, auf dem auch die Exkursion der Profilergänzung Erlebnispädagogik der DSHS stattfindet. Das tolle Angebot von ihm, in einigen freien Stunden einen kleinen Törn auf der Ronja zu machen, wurde von allen Teilnehmern mit Freuden angenommen und war ein weiteres Highlight der Zeit auf Föhr.
Der freundliche und unkomplizierte Umgang vor Ort war wohl einer der Gründe, warum alles so reibungslos ablief. So wurde letztendlich jede Minute am Strand verbracht, entweder bei den Theorieeinheiten im „besten Seminarraum der Welt“, beim gemeinsamen Lernen im Sand, oder nach Feierabend bei stundenlangen Beachvolleyballspielen im Sonnenuntergang. Jede Frage wurde gerne beantwortet und für die gute Chemie innerhalb der Gruppe sowie mit den Dozenten sorgten darüber hinaus gemeinsame Grillabende und Public-Viewing der Fußball Weltmeisterschaft (mir Meeresblick!), für die der „Seminarraum“ noch nicht einmal verlassen werden musste.
Für die kommenden Jahre ist nun geplant, die Wassersportausbildung der Deutschen Sporthochschule Köln auf Föhr weiter zu etablieren und somit die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem RUF Jugendhotel sowie dem Schapers Wassersport Center auszubauen. Gerade im Hinblick auf spätere Berufsfelder im Sporttourismus bieten sich dort vor allem für SEB und SMK StudentInnen Einblicke in eine mögliche Laufbahn nach dem Studium, da mit Michael Schaper, dem Besitzer der Wassersportschule und Flo Kirstein, dem Stationsleiter und Sporttourismus-Management Absolvent die besten Beispiele für eine erfolgreiche Karriere als Ansprechpartner immer zur Verfügung standen.
(Text: Vincent Heinlein - Stud. Hilfskraft INÖK & Teilnehmer, Bilder: J. Büllingen, P. Weber, A. Mindthof)