NRW Kongress Nachwuchsförderung 2022

 

Im Folgenden finden Sie die Aufzeichnungen des Kongress Nachwuchsförderung NRW 2022. Wählen Sie ein Thema, um ein Video zu starten. Das entsprechende Abstractband steht Ihnen unter Downloads zur Verfügung (rechts).

Montag, 25.04.2022

Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport durch...

Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport durch ganzheitliche und transdisziplinäre Prozessoptimierung

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Referent: Univ.-Prof. Dr. K. Krüger, Justus-Liebig-Universität Gießen

Hintergrund: Aspekte, die spitzensportliches Training in den letzten Jahren dabei immer stärker gekennzeichnet haben, sind Maßnahmen und Prozesse, die speziell auf eine/n individuelle/n AthletIn zugeschnitten sind, um die Leistungsentwicklung genau dieser/s AthletIn zu optimieren. Positive Effekte von Individualisierung zeigen sich insbesondere bei Sportlern auf einem hohen Leistungsniveau. Aufgrund der weitreichenden Bedeutung von Individualisierung für sportlichen Erfolg präzisiert das aktuelle Projekt einen Individualisierungsbegriff auf mehreren Dimensionen und aus mehreren Perspektiven. Demnach meint Individualisierung i) die jeweils individuelle Reaktion und Adaptation auf etablierte Trainings- und Regenerationsmethoden, Wettkämpfe der jeweiligen Sportart/Disziplin oder Umwelt- und Kontextbedingungen des Hochleistungssports. Diese individuellen Reaktionen und Anpassungen lassen sich über Person-Training-Interaktionen bzw. Person-Umwelt-Interaktionen erfassen und analysieren ii) die gezielte individuelle Auswahl, Anpassung und Schwerpunktsetzung innerhalb der Trainingsmethodik und der Rahmenbedingungen jeweils unter Kenntnis spezifischer Parameter und leistungsdiagnostischer Indikatoren der AthletInnen iii) die Tendenz, dass Personen durch eigene Entscheidungen und eigenes Handeln ihre (Leistungssport-)Karriere verstärkt selbst beeinflussen und aktiv mitgestalten können. In:prove wurde auf Basis dieser Voraussetzungen in drei sich überschneidende Projektabschnitte (Arbeitspakete (APs)) gegliedert. Das Arbeitspaket I zielt auf die Aufklärung der Einfluss– und Bedingungsfaktoren der Leistungsfähigkeit der AthletInnen ab. Dazu wird auf unterschiedlichen Ebenen das Training begleitet und die Leistungsentwicklung dokumentiert. Ein interdisziplinäres Kompetenzteam bewertet dann die Leistungsentwicklung in der Zieldisziplin, aber auch in den einzelnen Ebenen des Beanspruchungsprofils der Sportart. Gleichzeitig erfolgt eine mit den Verbänden abgestimmte Diagnostik, welche die Ebenen Physiologie (z.B. Genetik, Blut, Mikrobiota), Trainings– und Bewegungswissenschaft (z.B. Schnelligkeits– und Schnellkraftdiagnostik, Dualtasking, kognitive Diagnostiken), Leistungspsychologie (z.B. sportartspezifische und sportartübergreifende sportpsychologische Diagnostik) und sozialwissenschaftliche Diagnostik (z.B. Teamkomposition, soziale Unterstützung, Anreizsysteme, duale Karrieren) umfasst. Alle Ebenen werden dabei eng vernetzt betrachtet und die Daten systematisch in einer Datenbank integriert. Das Arbeitspaket II zielt auf die Optimierung von Trainingsprozessen auf Basis der umfangreichen Erkenntnisse aus AP I ab. Transdisziplinäre Kompetenzteams entwickeln anhand individualisierter Analysen maßgeschneiderte Interventionsansätze für einzelne AthletInnen. Diese können Ernährungsanpassungen, Trainingsmodifikationen und/oder psychologische Intervention umfassen, aber auch andere Ebenen adressieren. Die Interventionen betreffen dabei vor allem die AthletInnen, die Probleme in der Leistungsentwicklung auf irgendeiner Ebene zeigen („Low-Responder“). AthletInnen mit einer optimalen Trainingsantwort („High-Responder“) helfen mit ihren Daten als positive Referenz. Das AP III unterzieht die in AP II entwickelten individuellen Interventionsansätze einer systematischen Evaluation und Anpassung. Einzelne AthletInnen werden im Hinblick auf ihre Leistungsverbesserungen in den einzelnen Dimensionen klassifiziert, so dass für “Low-Responder” die Ursachen einer geringen Leistungsentwicklung analysiert und darauf aufbauend alternative Interventions– und Trainingskonzepte vorgeschlagen werden können. Dies geschieht auch unter Einsatz von Interviews und qualitativen Analysen. (Weitere Informationen unter: www.inprove.info).

Leistungsreserve Individualisierung im Spitzensport: Möglichkeiten,...

Leistungsreserve Individualisierung im Spitzensport: Möglichkeiten, Strategien und Grenzen zwischen Erfahrungswissen, Leistungsphysiologie und maschinellem Lernen

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Referentin: PD Dr.in A. Hecksteden, Universität des Saarlandes

Hintergrund: Individualisierung zielt auf die athletenbezogene Optimierung aller mit dem Training und der Regeneration zusammenhängenden Maßnahmen durch die Berücksichtigung individueller Merkmale und Kontextfaktoren ab. Eine verlässliche und ressourceneffiziente Erschließung der Leistungsreserven jenseits standardisierter Best-Practice Verfahren ist jedoch nur durch ein strukturiertes und an den konkreten Anwendungsfall angepasstes Vorgehen möglich („soviel Individualisierung wie möglich – soviel Standard wie möglich“). Grundlage einer optimalen und langfristig positiven Leistungsentwicklung ist die möglichst konsequente Umsetzung rational ausgewählter Handlungsoptionen in den relevanten, leistungsbestimmenden Bereichen. Dabei ist eine Priorisierung nach der Stärke des zu erwartenden Effekts zwingend erforderlich („Wichtiges durchgängig richtig machen“). Als Orientierung kann die leitlinienbasierte klinische Praxis als notwendiges Fundament einer personalisierten Medizin dienen. Kern dieses Fundaments ist der Erwartungsbereich für die praxisrelevante Effektivität einer Maßnahme, wie er durch die gruppenstatistische Herangehensweise empirischer Studien abgeschätzt wird. Insbesondere bei Maßnahmen mit kleinen Effektstärken (wie sie zur Erschließung von Leistungsreserven im Spitzenbereich Verwendung finden) entstehen jedoch Unsicherheiten bei der Anwendung standardisierter Empfehlungen auf den einzelnen Athleten. In Abhängigkeit von den Voraussetzungen im jeweiligen Anwendungsfall sind unterschiedliche Individualisierungsstrategien sinnvoll: (i) Eine erste Option ist die Identifikation von Subgruppen. Durch eine solche Typisierung ist in vielen Fällen wieder eine (sub-) gruppenbasierte Handlungsempfehlung mit vertretbarer Sicherheit und Genauigkeit möglich. Dies entspricht dem Prinzip der „stratifizierten Medizin“. (ii) Eine prädiktive Modellierung ist im Kontext des Spitzensports dann sinnvoll, wenn für den jeweiligen Anwendungsfall theoriegeleitete Modelle mit wenigen dominanten Merkmalen identifizierbar sind. Bei einer datengetriebenen Modellgenerierung basierend auf einer großen Zahl von Merkmalen mit jeweils nur geringer Varianzaufklärung (z.B. hochdimensionale Biomarker / „omics“) ist mit den im Spitzensport realisierbaren Fallzahlen eine praxistaugliche Vorhersagegenauigkeit unrealistisch. Im Kontext des maschinellen Lernens ist dieser Sachverhalt als „curse of dimensionality“ (Fluch der Dimensionen) bekannt. Ein illustratives Beispiel ist die Genomik der Trainierbarkeit. Die beiden genannten Möglichkeiten sind – einmal entwickelt und validiert - mit geringem Mehraufwand für Athleten und Betreuer verbunden, unter Berücksichtigung der geringen Fallzahlen im Spitzensport jedoch nicht immer erfolgreich anwendbar. In diesen Fällen bietet sich die Individualisierung gruppenbasierter Erwartungswerte auf Basis von Beobachtungen bei den jeweiligen Athleten an. Der Vortrag verdeutlicht die genannten Möglichkeiten zur Erschließung der Leistungsreserve Individualisierung an konkreten Beispielen. Im Forum besteht die Möglichkeit die Übertragung auf konkrete exemplarische Anwendungsfälle zu diskutieren.

Multidimensionale Analyse von Individualisierung als...

Multidimensionale Analyse von Individualisierung als Leistungsreserve: Response als bio-psycho-soziale Herausforderung der Trainingsgestaltung (MyResponse)

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Referent: PD Dr. C. Puta, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Hintergrund: Individuelles Monitoring im (Nachwuchs)leistungssport kann eine entscheidende Komponente im langfristigen Leistungsaufbau sein. Darüber hinaus dient das individuelle Monitoring in ausgewählten Phasen der Periodisierung als zuverlässiges Feedback-Instrument in der Athlet:innen- Trainer-Interaktion. Das Immunologisches Inventar für Erholungs- und Beanspruchungszustände (II-EBZ) wurde in der KINGS-Studie gemeinsam mit Praxispartnern entwickelt, 2021 erfolgreich erprobt sowie in der MyResponse-Projektgruppe konzeptuell (Köln, Potsdam, Berlin, Stuttgart, Bochum, Jena) weiterentwickelt. Ziel des Workshops ist es, Einblicke in die gemeinsame Entwicklung und Anwendung des immunologischen Inventars für Erholungs- und Beanspruchungszustände zu geben. Darüber hinaus werden Anwendungsbeispiele im Bereich Skeleton (NK1) vorgestellt und ein konzeptueller Ansatz der Implementierung abgeleitet.

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion

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Beschreibung: Unter der Moderation von C. Lufen diskutieren Univ.-Prof. J. Kleinert (Prorektor Deutsche Sporthochschule Köln), Univ.-Prof. Dr. K. Krüger (Justus Liebig Universität Gießen), PD Dr. in A. Hecksteden (Universität des Saarlandes) und PD Dr. C. Puta (Friedrich-Schiller Universität Jena) die vorangeganenen Impusle zu den Themen "Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport durch ganzheitliche und transdisziplinäre Prozessoptimierung", "Leistungsreserve Individualisierung im Spitzensport: Möglichkeiten, Strategien und Grenzen zwischen Erfahrungswissen, Leistungsphysiologie und maschinellem Lernen" und "Multidimensionale Analyse von Individualisierung als Leistungsreserve: Response als bio-psycho-soziale Herausforderung der Trainingsgestaltung". Persönliche Erfahrungen und EInblicke aus der Trainingspraxis tragen dazu L. Nolte (Pilotin Zweierbob, Olympiasiegerin 2022) und A. Wieczerzak (Judoka, Weltmeister 2017) bei.

Forum A - Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport...

Forum A - Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport durch ganzheitliche und transdisziplinäre Prozessoptimierung

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Beschreibung: Vorstellung der Projektinhalte durch C. Lenz (Justus-Liebig-Universität Gießen) &  D. von Känel (Nachwuchs-Bundestrainer männlich, Deutscher Volleyball Verband) & M. Hartmann (Bundestrainer, Deutscher Volleyball Verband-Juniorinnen). Forumsvorsitz: Univ.-Prof. Dr. K. Krüger (Justus-Liebig-Universität Gießen

Hintergrund: Aspekte, die spitzensportliches Training in den letzten Jahren dabei immer stärker gekennzeichnet haben, sind Maßnahmen und Prozesse, die speziell auf eine/n individuelle/n AthletIn zugeschnitten sind, um die Leistungsentwicklung genau dieser/s AthletIn zu optimieren. Positive Effekte von Individualisierung zeigen sich insbesondere bei Sportlern auf einem hohen Leistungsniveau. Aufgrund der weitreichenden Bedeutung von Individualisierung für sportlichen Erfolg präzisiert das aktuelle Projekt einen Individualisierungsbegriff auf mehreren Dimensionen und aus mehreren Perspektiven. Demnach meint Individualisierung i) die jeweils individuelle Reaktion und Adaptation auf etablierte Trainings- und Regenerationsmethoden, Wettkämpfe der jeweiligen Sportart/Disziplin oder Umwelt- und Kontextbedingungen des Hochleistungssports. Diese individuellen Reaktionen und Anpassungen lassen sich über Person-Training-Interaktionen bzw. Person-Umwelt-Interaktionen erfassen und analysieren ii) die gezielte individuelle Auswahl, Anpassung und Schwerpunktsetzung innerhalb der Trainingsmethodik und der Rahmenbedingungen jeweils unter Kenntnis spezifischer Parameter und leistungsdiagnostischer Indikatoren der AthletInnen iii) die Tendenz, dass Personen durch eigene Entscheidungen und eigenes Handeln ihre (Leistungssport-)Karriere verstärkt selbst beeinflussen und aktiv mitgestalten können. In:prove wurde auf Basis dieser Voraussetzungen in drei sich überschneidende Projektabschnitte (Arbeitspakete (APs)) gegliedert. Das Arbeitspaket I zielt auf die Aufklärung der Einfluss– und Bedingungsfaktoren der Leistungsfähigkeit der AthletInnen ab. Dazu wird auf unterschiedlichen Ebenen das Training begleitet und die Leistungsentwicklung dokumentiert. Ein interdisziplinäres Kompetenzteam bewertet dann die Leistungsentwicklung in der Zieldisziplin, aber auch in den einzelnen Ebenen des Beanspruchungsprofils der Sportart. Gleichzeitig erfolgt eine mit den Verbänden abgestimmte Diagnostik, welche die Ebenen Physiologie (z.B. Genetik, Blut, Mikrobiota), Trainings– und Bewegungswissenschaft (z.B. Schnelligkeits– und Schnellkraftdiagnostik, Dualtasking, kognitive Diagnostiken), Leistungspsychologie (z.B. sportartspezifische und sportartübergreifende sportpsychologische Diagnostik) und sozialwissenschaftliche Diagnostik (z.B. Teamkomposition, soziale Unterstützung, Anreizsysteme, duale Karrieren) umfasst. Alle Ebenen werden dabei eng vernetzt betrachtet und die Daten systematisch in einer Datenbank integriert. Das Arbeitspaket II zielt auf die Optimierung von Trainingsprozessen auf Basis der umfangreichen Erkenntnisse aus AP I ab. Transdisziplinäre Kompetenzteams entwickeln anhand individualisierter Analysen maßgeschneiderte Interventionsansätze für einzelne AthletInnen. Diese können Ernährungsanpassungen, Trainingsmodifikationen und/oder psychologische Intervention umfassen, aber auch andere Ebenen adressieren. Die Interventionen betreffen dabei vor allem die AthletInnen, die Probleme in der Leistungsentwicklung auf irgendeiner Ebene zeigen („Low-Responder“). AthletInnen mit einer optimalen Trainingsantwort („High-Responder“) helfen mit ihren Daten als positive Referenz. Das AP III unterzieht die in AP II entwickelten individuellen Interventionsansätze einer systematischen Evaluation und Anpassung. Einzelne AthletInnen werden im Hinblick auf ihre Leistungsverbesserungen in den einzelnen Dimensionen klassifiziert, so dass für “Low-Responder” die Ursachen einer geringen Leistungsentwicklung analysiert und darauf aufbauend alternative Interventions– und Trainingskonzepte vorgeschlagen werden können. Dies geschieht auch unter Einsatz von Interviews und qualitativen Analysen. (Weitere Informationen unter: www.inprove.info).

Forum B - Leistungsreserve Individualisierung im Spitzensport:...

Forum B - Leistungsreserve Individualisierung im Spitzensport: Möglichkeiten, Strategien und Grenzen zwischen Erfahrungswissen, Leistungsphysiologie und maschinellem Lernen

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Beschreibung: Vorstellung der Projektinhalte durch Univ.-Prof. Dr. L. Donath (Deutsche Sporthochschule Köln) & L. Rappelt (Deutsche Sporthochschule Köln). Forumsvorsitz: PD Dr.in A. Hecksteden (Universität des Saarlandes)

Hintergrund: Individualisierung zielt auf die athletenbezogene Optimierung aller mit dem Training und der Regeneration zusammenhängenden Maßnahmen durch die Berücksichtigung individueller Merkmale und Kontextfaktoren ab. Eine verlässliche und ressourceneffiziente Erschließung der Leistungsreserven jenseits standardisierter Best-Practice Verfahren ist jedoch nur durch ein strukturiertes und an den konkreten Anwendungsfall angepasstes Vorgehen möglich („soviel Individualisierung wie möglich – soviel Standard wie möglich“). Grundlage einer optimalen und langfristig positiven Leistungsentwicklung ist die möglichst konsequente Umsetzung rational ausgewählter Handlungsoptionen in den relevanten, leistungsbestimmenden Bereichen. Dabei ist eine Priorisierung nach der Stärke des zu erwartenden Effekts zwingend erforderlich („Wichtiges durchgängig richtig machen“). Als Orientierung kann die leitlinienbasierte klinische Praxis als notwendiges Fundament einer personalisierten Medizin dienen. Kern dieses Fundaments ist der Erwartungsbereich für die praxisrelevante Effektivität einer Maßnahme, wie er durch die gruppenstatistische Herangehensweise empirischer Studien abgeschätzt wird. Insbesondere bei Maßnahmen mit kleinen Effektstärken (wie sie zur Erschließung von Leistungsreserven im Spitzenbereich Verwendung finden) entstehen jedoch Unsicherheiten bei der Anwendung standardisierter Empfehlungen auf den einzelnen Athleten. In Abhängigkeit von den Voraussetzungen im jeweiligen Anwendungsfall sind unterschiedliche Individualisierungsstrategien sinnvoll: (i) Eine erste Option ist die Identifikation von Subgruppen. Durch eine solche Typisierung ist in vielen Fällen wieder eine (sub-) gruppenbasierte Handlungsempfehlung mit vertretbarer Sicherheit und Genauigkeit möglich. Dies entspricht dem Prinzip der „stratifizierten Medizin“. (ii) Eine prädiktive Modellierung ist im Kontext des Spitzensports dann sinnvoll, wenn für den jeweiligen Anwendungsfall theoriegeleitete Modelle mit wenigen dominanten Merkmalen identifizierbar sind. Bei einer datengetriebenen Modellgenerierung basierend auf einer großen Zahl von Merkmalen mit jeweils nur geringer Varianzaufklärung (z.B. hochdimensionale Biomarker / „omics“) ist mit den im Spitzensport realisierbaren Fallzahlen eine praxistaugliche Vorhersagegenauigkeit unrealistisch. Im Kontext des maschinellen Lernens ist dieser Sachverhalt als „curse of dimensionality“ (Fluch der Dimensionen) bekannt. Ein illustratives Beispiel ist die Genomik der Trainierbarkeit. Die beiden genannten Möglichkeiten sind – einmal entwickelt und validiert - mit geringem Mehraufwand für Athleten und Betreuer verbunden, unter Berücksichtigung der geringen Fallzahlen im Spitzensport jedoch nicht immer erfolgreich anwendbar. In diesen Fällen bietet sich die Individualisierung gruppenbasierter Erwartungswerte auf Basis von Beobachtungen bei den jeweiligen Athleten an. Der Vortrag verdeutlicht die genannten Möglichkeiten zur Erschließung der Leistungsreserve Individualisierung an konkreten Beispielen. Im Forum besteht die Möglichkeit die Übertragung auf konkrete exemplarische Anwendungsfälle zu diskutieren.

Forum D - Ergebnisse der CoSmoS-Studie

Forum D - Ergebnisse der CoSmoS-Studie

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Referent: Univ.-Prof. Dr. A. Nieß, Universitätsklinikum Tübingen

Beschreibung: Beitrag zum Thema "Nachbetrachtung der Pandemie im medizinischen Kontext aus der Perspektive des BISp-Projekt: Covid-19 im Spitzensport – Eine multizentrische Kohorten-Studie (CoSmo-S)". Forumsvorsitz: Univ.-Prof. Dr. G. Predel (Deutsche Sporthochschule Köln)

Hintergrund: Das CoSmo-S Projekt verfolgt den Aufbau einer großen Kohorte mit SportlerInnen, die eine SARS-CoV-2 Infektion durchgemacht haben. Ziel ist, die gesundheitlichen Auswirkungen von Covid-19 in dieser Zielgruppe sowohl in Hinblick auf akute Beschwerden und Risiken also auch auf Langzeitfolgen zu untersuchen. Neben den medizinischen Befunden zu gesundheitlichen
Folgen ist auch geplant, mögliche Auswirkungen der Infektion auf die Leistungsfähigkeit objektiv zu erfassen. Projektziel ist auch die Erarbeitung von evidenzbasierten Empfehlungen zum Return-to-Sport nach Covid-19. Darüber hinaus soll der Aufbau der Kohorte die Bearbeitung weiterer spezifischer Fragestellungen in Subprojekten, u.a. zur Pathophysiologie Covid-19 bedingter Organschäden, den beteiligten Mechanismen bei einer Einschränkung der sportlichen Leistungsfähigkeit und zur Immunitäts-entwicklung bei sportlich aktiven Menschen ermöglichen.Methodisch basiert das Projekt auf der Untersuchung zweier Studienkohorten mit a) WettkampfsportlerInnen mit durchgemachter Covid-19 Erkrankung (Kohorte 1) und b) Bundeskader- und Paralympics-AthletInnen, die sich routinemäßig zu ihrer sportmedizinischen Jahresuntersuchung vorstellen (Kohorte 2). Die Untersuchungsinhalte umfassen neben einer fragebogenbasierten Erhebung ein Basisprogramm mit Anamnese, Covid-19 spezifischem Fragebogen, körperliche Untersuchung, Labor inklusive Antikörperstatus, Spirometrie, Ruhe- und Belastungs-EKG, Leistungsdiagnostik sowie eine Echokardiographie. In Kohorte 1 wird zusätzlich eine Spiroergometrie durchgeführt. Im Weiteren folgen eine jährliche ambulante Follow-up Untersuchung sowie eine zwischenzeitliche Nachverfolgung per online-Fragebogen nach 6 Monaten. Aktuell umfasst das Studienkonsortium 13 rekrutierende universitäre sportmedizinische Einrichtungen in Deutschland sowie weitere Expertisen für Biometrie, KI, Datenverarbeitung und zentrale Analysen leistungsdiagnostischer Rohdaten. Von November 2020 bis März 2022 konnten in beiden Kohorten insgesamt 2.300 SportlerInnen eingeschlossen und untersucht werden. Der Vortrag wird die hierzu aktuell vorliegenden vorläufigen Ergebnisse präsentieren.

Forum D - Pandemie und Paralympics

Forum D - Pandemie und Paralympics

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Referentin: Prof.in Dr.in A. Hirschmüller, ALTIUS Swiss Sportmed Center

Beschreibung: Beitrag zum Thema "Nachbetrachtung der Pandemie aus der Perspektive "Covid 19 und der Paralympische Spitzensport". Forumsvorsitz: Univ.-Prof. Dr. G. Predel (Deutsche Sporthochschule Köln)

Hintergrund: Die Corona-Pandemie hat zahlreiche Restriktionen im organisierten Sport mit sich gebracht. Dies hatte massive Auswirkungen auf die Trainingsroutine, die Leistungsfähigkeit und das körperliche und seelische Wohlbefinden von Spitzensportlern aller Sportarten. Die Unsicherheit bezüglich einer möglichen Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele Tokio 2020 war für viele AthletInnen mental sehr belastend. Dazu kamen Stressoren wie die Sorge um Sponsoren und die eigene Gesundheit. AthletInnen mit Behinderungen waren mit sehr speziellen Herausforderungen konfrontiert, da sie oft ihr eigenes Leben oder zumindest das leistungsorientierte Training nicht ohne Hilfspersonen bestreiten können. Die Hypothese, dass diese AthletInnen sowohl einem größeren Infektions- und Erkrankungsrisiko ausgesetzt sind als mehr psychische Probleme aufweisen könnten lag somit auf der Hand. In einer standardisierten Befragung von 109 deutschen paralympischen NationalkaderathletInnen nach den ersten Monaten der Pandemie, gaben 70% der AthetInnen an, dass sie es “schwierig“ oder „sehr schwierig“ fanden, ihr Training zu organisieren; 67% trainierten subjektiv weniger als vor Beginn der Pandemie und 35% waren besorgt um ihre Gesundheit (Kubosch et al. 2021). Diese Sorge war bei jüngeren AthletInnen größer als bei älteren und insgesamt in der Para SportlerInnen Kohorte größer als bei Nicht-Behinderten SpitzensportlerInnen (Kubosch et al. 2021). Eine niedrigere Prävalenz von Covid-19 Erkrankungen - welche ebenfalls gezeigt wurde - erscheint somit gut erklärbar. In Bezug auf die mentale Gesundheit zeigten unsere longitudinal erhobenen Daten keine erhöhte Rate an psychischen Erkrankungen im Vergleich zu einer alters- und geschlechtsgematchten Allgemeinbevölkerungsgruppe (Busch et al. 2022). Einen relevant hoher sportpsychologisch-/-psychiatrischer Supportbedarf wurde hingegen schon konstatiert (Dallmann et al 2021, Meidl et al. 2022). Die wenigen vergleichenden Studien zum Verlauf einer Covid-19 Infektion bei Athleten mit und ohne Behinderten zeigen bislang keine generell längeren oder schwerer Verläufe bei Para Athleten (Hull et al. 2021). Bei den Paralympischen Spielen selbst waren weder in Tokio noch in Beijing relevante Mengen positiver Fälle unter Para AthletInnen zu verzeichnen – im deutschen Team kein einziger. In der großen deutschen CoSmo-S Studie wurden im ersten Jahr lediglich 5 Athleten mit Behinderungen eingeschlossen - alles weitere Indizien dafür, dass die Infektionsrate sogar eher niedriger zu sein scheint. In jedem Fall muss konstatiert werden, dass die implementierten Präventionsmaßnahmen und die restriktiven Regelungen bezüglich der Teilnahme an Training- und Wettkampfmaßnahmen sowie der Impfung eine hohe Wirksamkeit im Infektionsschutz hatten.

Forum E - Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die physische...

Forum E - Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die physische und psycho-soziale Gesundheit & die sportliche Aktivität von Kindern, Jugendlichen und Nachwuchsathlet*innen

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Referent: Dr. D. Dreiskämper, Westfälische Wilhelmsuniversität Münster

Beschreibung: Beitrag zum Thema "Nachbetrachtung der Pandemie im psychologischen Kontext". Forumsvorsitz: Dr.in J. Ohlert (Deutsche Sporthochschule Köln)

Hintergrund: Die Corona-Pandemie gefährdet die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in vielerlei Hinsicht: Nicht nur die physische, sondern auch die psychische und soziale Gesundheit sind betroffen. Darüber hinaus lassen sich Veränderungen von wichtigen Faktoren des Gesundheitsverhaltens (z.B. körperliche Aktivität, Fitness, Alltagsverhalten) identifizieren. Dabei hat die Corona-Pandemie nicht alle Kinder gleich schwer getroffen. Vor allem Kinder, die mit Risikofaktoren aufwachsen – also vulnerabler sind als andere – leiden unter den Auswirkungen der Pandemie. In diesem Beitrag soll der allgemeine Erkenntnisstand zu Auswirkungen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche im ersten Schritt skizziert werden, bevor im zweiten Schritt diese Erkenntnisse auf das Alltagsleben und die Bedingungen von Nachwuchsathlet:innen übertragen wird. Hierbei soll vor allem herausgearbeitet werden, welche Herausforderungen im Umgang mit Nachwuchsathlet:innen durch und nach der Pandemie bestehen und wie diese aus sportpsychologischer Sicht in Training, Wettkampf und Zusammenarbeit mit Athlet:innen berücksichtigt und bewältigt werden können.

Forum E - COVID-19 - Beschränkungen, Bedrohungen und Bewältigungen...

Forum E - COVID-19 - Beschränkungen, Bedrohungen und Bewältigungen aus sportpsychologischer Sicht

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Referent: Dr. C. Zepp, Deutsche Sporthochschule Köln

Beschreibung: Beitrag zum Thema "Nachbetrachtung der Pandemie im psychologischen Kontext". Forumsvorsitz: Dr.in J. Ohlert (Deutsche Sporthochschule Köln)

Hintergrund: COVID-19 hat sich über Trainingseinschränkungen, Wettkampfabsagen und -verlegungen sowie gänzlich neue Wettkampfumstände auf viele Bereiche des Leistungssports ausgewirkt. Athlet:innen und Trainer:innen mussten sich in den vergangenen zwei Jahren immer wieder auf die neuesten Entwicklungen einstellen und anpassen. Studien aus der Pandemiezeit zeigen, dass Athlet:innen und Trainer:innen dabei unterschiedliche Herausforderungen und teilweise auch Bedrohungen für die eigene Karriere und Gesundheit wahrgenommen haben. Der Beitrag hat zum Ziel das Erleben der COVID-19 Pandemie aus Sicht von Athlet:innen und Trainer:innen darzustellen. Hierzu gehören neben Bedrohungen und negativen Konsequenzen von COVID-19 auf das Leben der Zielgruppe in den letzten zwei Jahren, auch die Bewältigung und die Anpassung an die neuen Umstände. Zum Abschluss werden die verschiedenen Studienergebnisse noch einmal in einen Zusammenhang gebracht und dargestellt, welche Lehren aus der COVID-19 Pandemie im Leistungssport gezogen werden könnten.

Forum F - Nachwuchsförderung und Individualisierung an...

Forum F - Nachwuchsförderung und Individualisierung an NRW-Sportschulen

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Chair: E. Schultz (Schulleiter der NRW-Sportschule Tannenbusch Gymnasium Bonn)

Referent*innen: J. Reckermann (Sportkoordination SI NRW-Sportschule Landrat-Lucas-Gymnasium Leverkusen), Dr.in R.Rienhoff (Sportkoordination NRW-Sportschule Helmholtz- Gymnasium Essen) und M. Wolf (Schulleiter NRW- Sportschule Elsa-Brandström-Realschule Essen)

Dienstag, 26.04.2022

Einsatz von Sensoren im Sport aus Athleten*innensicht

Einsatz von Sensoren im Sport aus Athleten*innensicht

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Beschreibung: Interview mit M. Hartung (Geschäftsführer Sportstiftung NRW) & Univ.-Prof. Dr. W. Bloch (Deutsche Sporthochschule Köln) zum Thema Sensoren und Datenanalyse

Sensoren und Wearables im Alltag von Training und Wettkampf: Faktoren...

Sensoren und Wearables im Alltag von Training und Wettkampf: Faktoren der Entscheidungsfindung

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Referent: PD Dr. habil. M. Schumann, Deutsche Sporthochschule Köln

Beschreibung: Betrag zum Thema "Sensoren und Datenanalyse"

Hintergrund: Durch eine zunehmende Technologisierung wird der Trainingsalltag von Athlet*innen und Trainer*innen auch immer mehr durch den Einsatz von Technologien bestimmt. Insbesondere Wearables, also am Körper getragene Sensoren, sind mittlerweile allgegenwärtig aber insbesondere für den Einsatz im Hochleistungssport gilt es entschieden mögliche Vor- und Nachteile für deren Einsatz abzuwägen. Aufgrund der Vielzahl verfügbarer Geräte und Anwendungen und einem immer weitreichenderen Einzug in den Massenmarkt, spielen die Anschaffungskosten oft keine entscheidende Rolle mehr für die Auswahl von Technologien. Vielmehr gilt es eine Vielzahl anderer Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem die Messgenauigkeit bzw. Verlässlichkeit der Geräte, aber auch Faktoren wie die Nützlichkeit der erhobenen Daten sowie Faktoren hinsichtlich der Datenverarbeitung und -aufbereitung. Nur durch eine gezielte Abwägung des mit dem Einsatz von Wearables verbundenen Nutzen und Aufwand lassen sich Wearables nachhaltig in die Trainings- und Wettkampfroutine von Athlet*innen integrieren. Ziel des Vortrages ist es daher die Chancen aber auch Limitation für den Einsatz von Wearables im Leistungssport näher zu beleuchten und darüber Faktoren für die Entscheidungsfindung abzuleiten.

How wearables protect the health of athletes during training and...

How wearables protect the health of athletes during training and sporting competition and enhance the brand

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Referent: Univ.-Prof. Dr. Y. Pitsiladis, University of Brighton

Beschreibung: Betrag zum Thema "Sensoren und Datenanalyse"

READY PLAYER ONE (Trailer)

FLOWPATCH - World's fisrt real-time sweat sensor for athletes

Die Zukunft von Sensortechnologien im Sport - Empathokinästhetik

Die Zukunft von Sensortechnologien im Sport - Empathokinästhetik

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Referent: Univ.-Prof. Dr. B. Eskofier, FAU Erlangen

Beschreibung: Betrag zum Thema "Sensoren und Datenanalyse"

Hintergrund: zum Abstract

Menstruationszyklus und Leistungssport bei jungen Athletinnen

Menstruationszyklus und Leistungssport bei jungen Athletinnen

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Referentin: Univ.-Prof. Dr. P. Platen, Ruhr-Universität Bochum

Beschreibung: Beitrag zum Thema "Spezifische Individualisierung um Leistungssport"

Langfristige Individualisierung im Leistungssport

Langfristige Individualisierung im Leistungssport

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Referent: Prof. Dr. P. Wahl, Deutsche Sporthochschule Köln

Beschreibung: Beitrag zum Thema "Spezifische Individualisierung im Leistungssport"

Hintergrund: Die Individualisierung im Leistungssport ist von je her ein wichtiges Thema und ist auf dem Weg zu sportlichen Höchstleistungen die Grundvoraussetzung. Der Vortrag wird sich mit mehreren Fragen beschäftigen. 1. Wann fängt Individualisierung an? 2. Welche Möglichkeiten bestehen, Typologien zu erkennen? 3. Wie kann ich Typologien besser verstehen, im Sinne von Ermüdung, Reizverarbeitung und damit Konsequenzen für den Trainingsprozess. 4. Wie groß unterscheiden sich Individuen/Typen noch im Elitebereich und was ist noch veränderbar bzw. was will man noch verändern? 5. Wo geht die Reise hin? – zwischen Data Warehouse und praxisnahen Typologisierungshilfen.