Einbindung pädagogischer Diagnosen in die Lehramtsausbildung

Umsetzungsmöglichkeiten im Seminar Bewegen im Wasser

 

Nele Schlapkohl, Anneke Langer

ZUSAMMENFASSUNG

Eine akkurate Diagnostik der Lernprozesse ist ausschlaggebend für eine effektive Unterrichtsgestaltung und für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Allerdings fällt es Sportlehrkräften schwer, den Lernstand akkurat einzuschätzen (Ferrari et al., 2022; Niederkofler et al., 2018). Helmke et al. (2004) und Brunner et al. (2011) bemängeln, dass diese Aufgabe selten im Rahmen der Lehrpersonenaus- und Wei- terbildung behandelt wird. Eine professionelle diagnostische Kompetenz sollte bereits im Hochschulstudium angebahnt, gefördert und ausgebildet werden (Latzko & Gottlebe, 2022; Langer, 2023; Seyda & Langer, 2020). Dabei geht es auch darum, den angehenden Sportlehrkräften ein reflektiertes und damit kritisches Bild der eigenen diagnostischen Kompetenz zu vermitteln sowie konkrete Handlungssituationen zu ermöglichen. Der Beitrag stellt eine mögliche Einbindung an das Seminar Bewegen im Wasser/Schwimmen im MA of Education vor.

 

EINFÜHRUNG

Der Sport- bzw. Schwimmunterricht ist häufig geprägt von heterogenen Lerngruppen mit teilweise höchst unterschiedlichen Lernständen, wodurch verschiedene Anforderungen von Beginn an bei der Vermittlung zu beachten sind (Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion; Fokken et al., 2023). Auf Seiten der Lehrkräfte führt dies unter anderem zu Unsicherheiten wie dieser Heterogenität in den Gruppen begegnet werden kann. Die Grundlage für eine erfolgreiche Vermittlung in heterogenen Lerngruppen bildet eine akkurate Diagnostik von Lernständen und Lernprozessen. Die pädagogische Diagnose umfasst den Prozess, mit dem Informationen über die individuellen Unterschiede wahrgenommen werden sowie die anschließende Beurteilung (Behrmann & van Ophuysen, 2017). Auf deren Basis kann eine passgenaue Planung und Gestaltung von (Schwimm-)Unterricht erfolgen.
Die zugrunde liegende Fähigkeit wird als diagnostische Kompetenz bezeichnet. Sie beinhaltet, dass Sportlehrkräfte in der Lage sind „Schülerinnen und Schüler sowie lern- und leistungsrelevante Sachverhalte zutreffend zu beurteilen" (Schrader, 2009, S. 237). Dazu zählt auch, das Niveau und die Schwierigkeit von Aufgaben richtig einzuschätzen, verschiedene diagnostische Methoden einzusetzen und lernförderliche Rückmeldungen zu geben (Weinert, 2000). Ziel ist es, „Lernprozesse zu analysieren und Lernergebnisse festzustellen, um individuelles Lernen zu optimieren“ (Ingenkamp & Lissmann, 2008, S. 13). Die diagnostische Kompetenz wird fachspezifisch ausgebildet, da sich z. B. die Beurteilungsformen je nach Fach unterscheiden (McMillan, 2001; Sommerhoff et al., 2022).
Die diagnostische Kompetenz lässt sich nach Baumert und Kunter (2006) im Modell der professionellen Handlungskompetenz als eine Facette fachdidaktischen Wissens verordnen. Zudem ist bei der diagnostischen Kompetenz das Wissen, Können und Wollen der Lehrkräfte zu berücksichtigen (Weinert, 2001). Eine (angehende) Lehrkraft muss sich z. B. Kenntnisse über diagnostische Methoden erarbeiten, d. h. „Wissen“ haben und das diagnostische Verfahren anwenden „können“. Letztendlich geht es dann darum, dass Lehrkräfte diese diagnostischen Instrumente im Unterricht einsetzen „wollen“ (Latzko & Gottlebe, 2022). Für einen lernwirksamen Unterricht ist dabei relevant, dass Sportlehrkräfte nicht nur Wissen über die Lernvoraussetzung ihrer Schülerinnen und Schüler haben sowie deren Lernstand akkurat beurteilen können, sondern es geht auch darum, diagnostische Handlungen mit didaktischen Maßnahmen zu verknüpfen, um lernwirksam zu sein (Schrader, 1989; Seyda & Langer, 2020). Ein Grund ist u. a., „wenn die Lernausgangslage einer Lerngruppe nicht richtig eingeschätzt wird, dann kann der Unterricht nicht optimal auf die Adressaten hin konzipiert werden“ (Horstkemper, 2006, S. 6).
Mit Bezug auf die diagnostische Kompetenz lassen sich das „Können“ und „Wollen“ von Sport- lehrkräften nicht allein durch instruktionales Lernen oder Literaturstudium aufbauen, sondern erfordern angeleitetes Probehandeln und systematische Reflexionen (Latzko & Gottlebe, 2022). Somit müssen Sportlehrkräfte aus den Ergebnissen von Lernstand- und Lernprozessanalysen auch geeignete Implikationen für die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere die Bereitstellung von konkreten Lernmaterialien, ableiten können (Brühwiler, 2014; Prengel, 2006; Schrader & Helmke, 1987; Latzko & Gottlebe, 2022). Dabei ist eine Verknüpfung diagnostischer Handlungen und didaktischer Maßnahmen sowohl in der Planungs- als auch in der Realisationsphase von Unterricht relevant (Brühwiler, 2017; Langer, 2023). Die kontinuierliche Anpassung didaktischer Maßnahmen an diagnostizierte heterogene Lernvoraussetzungen der Kinder (z. B. der Bewegungs- und Lernaufgaben), wird als Adaptivität bezeichnet (Brühwiler, 2014). „Adaptivität im Sinne einer Passung von Lehr-/Lernangebot und Lernvoraussetzung kann nur dann gelingen, wenn Lehrkräfte auch in der Lage sind, die Lernvoraus- setzungen und Ausgangslagen ihrer Schülerinnen und Schüler differenziert zu bestimmen“ (Latzko & Gottlebe, 2022, S. 43).
Obwohl eine akkurate Diagnose ausschlaggebend für eine passgenaue Unterrichtsgestaltung und für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler ist, bemängelten bereits Helmke et al. (2004) und Brunner et al. (2011), dass dieses Thema selten im Rahmen der Lehrpersonenaus- und Weiterbildung behandelt wird. Es wird gefordert, das Diagnostizieren als zentrale unterrichtliche Praxis bereits in der universitären Ausbildung zu etablieren und Lehrkräfte für den Nutzen pädagogisch-psychologischer Diagnostik im Um- gang mit Diversität zu sensibilisieren (Latzko & Gottlebe, 2022; Grossman, 2021). Zudem geht es in der Aus- und Weiterbildung sportunterrichtender Lehrkräfte darum, deren Urteilsakkuratheit zu steigern bzw. spezifisch zu vermitteln, „da sich diese nicht per se mit zunehmender Erfahrung verbessert“ (Ferrari et al., 2022, S. 192).
Im Rahmen dieses Beitrages wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten für eine Einbindung und Ausbildung der pädagogischen Diagnose in der Lehramtsausbildung im Sport bestehen. Diagnostische Kompetenzen werden auch auf hochschulpolitischer Ebene als bedeutend angesehen und verlangt. Beispielsweise wird in den KMK-Standards für die Lehrerbildung (KMK, 2022)) die Beurteilungs- und Beratungsaufgabe von Lehrkräften als eine von fünf Anforderungen beschrieben, für die „hohe pädagogisch-psychologische und diagnostische Kompetenzen [...] erforderlich [sind]“ (KMK, 2022, S. 3). Ebenfalls greifen Lehrpläne die (pädagogische) Diagnostik auf und sehen sie als eine zentrale Aufgabe von Sportlehrkräften an (z. B. Fachanforderungen Sport Grundschule SH: MBWK SH, 2020, S. 51). Im Vordergrund dieses Beitrags steht, einen nachhaltigen Kompetenzzuwachs bei den Studierenden und späteren Sportlehrkräften hinsichtlich des diagnostischen Vorgehens zu ermöglichen. Der Beitrag veranschaulicht eine Verzahnung von Theorie und Praxis im Bewegungsfeld „Bewegen im Wasser“ exemplarisch an dem Seminar Bewegen im Wasser/Schwimmen im MA of Education.

 

FORSCHUNGSERKENNTNISSE ZUR AUSBILDUNG DER PÄDAGOGISCHEN DIAGNOSEN BEI (ANGEHENDEN) SPORTLEHRKRÄFTEN

Zur Frage, wie eine Einbindung und Ausbildung der pädagogischen Diagnose auch in Verknüpfung mit didaktischen Handlungen in der Sportlehramtsausbildung erfolgreich stattfinden kann, bestehen nur unzureichend Untersuchungen. Bisherige Forschungen analysieren vorrangig die diagnostische Kompetenz von Sportlehrkräften. Die empirischen Befunde dazu zeigen, dass es Sportlehrkräften schwerfällt, motorische und motivationale Lernvoraussetzungen sowie das Fähigkeitsselbstkonzept von Kindern akkurat einzuschätzen (Ferrari et al., 2022; Niederkofler et al., 2018; Seyda, 2018). Die Mehrheit der untersuchten Sportlehrkräfte überschätzt das Leistungsniveau der Kinder. In der Studie von Ferrari et al. (2022) wird zudem deutlich, dass die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen die Akkuratheit der Diagnose fördern kann. Darüber hinaus verbessert sich die diagnostische Kompetenz nicht per se mit zunehmender Lehrerfahrung, daher ist eine Aus- und Weiterbildung von sportunterrichtenden Lehrpersonen in hochschuldidaktischen Lehr-Lernarrangements erforderlich (Ferrari et al., 2022; Seyda & Langer, 2020).

In einer Untersuchung zur Bedeutung der diagnostischen Kompetenz für die Sportlehrpersonen zeigt sich, dass fast alle befragten Lehrkräfte die diagnostische Kompetenz als wichtig einschätzen (Heitzer & Leineweber, 2020). Dennoch finden sie eine diagnostische Ausbildung nicht notwendig und planen den Unterricht aufgrund eigener Erfahrungen und nicht basierend auf ihren Diagnosen. Ebenfalls stellt Langer (2023) in einer Untersuchung zur Verknüpfung diagnostischer und didaktischer Handlungen von Sportlehrkräften in der Planungs- und Realisierungsphase von Sportunterricht fest, dass Sportlehrkräfte nur selten in der Planungsphase eine Verknüpfung diagnostischer und didaktischer Handlungen vorbereiten. Zudem unterscheiden sich die diagnostischen Handlungen von Sportlehrkräften je nach Akkuratheit ihrer diagnostischen Kompetenz in der Planungs- und Realisierungsphase von Unterricht. Beispielsweise schaffen sich Sportlehrkräfte mit einer hohen diagnostischen Kompetenz durch ihre didaktischen Handlungen Zeit für das Diagnostizieren im Unterricht, während sich bei Sportlehrkräfte mit niedriger diagnostischer Kompetenz verschiedene Unterrichtstätigkeiten überlagern, wodurch wenig Zeit für das Diagnostizieren bleibt.
Darüber hinaus zeigen bisherige Studien im Schwimmunterricht, dass Sportlehrkräfte Umsetzungsunsicherheiten im diagnostischen Vorgehen haben. Sie fühlen sich nicht kompetent und sicher bei der Vermittlung des Schwimmenlernens (Vanderliek et al., 2022). Fokken et al. (2023) zeigten in einer weiteren Untersuchung, dass kein systematisches diagnostisches Handeln von Lehrkräften bei der Ermittlung der Lernausgangslagen ihrer Schülerinnen und Schüler im Schwimmunterricht besteht. Zudem deuten die Ergebnisse auf fehlende Kenntnisse über diagnostische Vorgehensweisen hin. Die Nachfrage und der Bedarf nach unterstützenden (digitalen) Tools zur Lernstandsdiagnostik und der Gestaltung von Schwimmunterricht ist bei (angehenden) Sportlehrkräften hoch. Dies liegt vor allem an dem hohen organisatorischen Aufwand von Schwimmunterricht in heterogenen Lerngruppen.
Korban und Künzell (2019) entwickelten und evaluierten eine Ausbildungskonzeption zur Verbesserung der diagnostischen Kompetenz im Rahmen der Lehramtsausbildung im Sport. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Teilnehmenden durch den Einsatz von IPads bei einer Bewegungsanalyse von Handstandüberschlag ihre diagnostische Kompetenz, im Sinne einer besseren Bewegungsanalyse und dem Geben einer zielführenden Bewegungsrückmeldungen, verbessern konnten.
Zusammenfassend sollte die Ausbildung der pädagogischen Diagnose bei (angehenden) Sportlehrkräften einen Schwerpunkt im Rahmen der Lehramtsausbildung im Sport bilden, so dass der Transfer der vermittelten diagnostischen Kompetenz in die konkrete Anwendung gelingen kann. Es bedarf konkrete Anknüpfungspunkte, um das generelle Wissen sportartspezifisch in den Bewegungsfeldern anzuwenden sowie das Können und Wollen anzubahnen.

 

DIAGNOSEPROZESS VON ZUKÜNFTIGEN SPORTLEHRKRÄFTEN SCHULEN

Der folgende Beitrag zeigt Möglichkeiten das diagnostische Wissen, Können und Wollen auf das Bewegungsfeld Bewegen im Wasser/Schwimmen zu übertragen. Fokken et al. (2023) zeigen bereits fehlende Kenntnisse über ein diagnostisches Vorgehen im Schwimmunterricht. Im Seminar Bewegen im Wasser/Schwimmen hat eine Umstrukturierung im Studiengang MA of Education stattgefunden, um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Diagnoseprozess und den darauf begründeten pädagogischen Entscheidungen in Theorie und Praxis zu ermöglichen. Dabei wird aufgegriffen, dass die Orchestrierung bereits in der Planungsphase von Unterrichtssituationen vorbereitet werden muss (Langer, 2023). Diesbezüglich lernen die teilnehmenden Studierenden Beobachtungs- und Beurteilungssituationen als diagnostische Instrumente für den Schwimmunterricht einzusetzen, anzupassen und zu reflektieren. Für die Verbesserung der diagnostischen Kompetenz ist es relevant, dass die angehenden Sportlehrkräfte mögliche Fehlerquellen von (eigenen) Diagnosen oder Urteilstendenzen kennen und lernen, sie zu vermeiden bzw. zu reflektieren (für eine Übersicht über mögliche Beeinflussungstendenzen im Lehrerurteil siehe Hesse & Latzko, 2017). Zudem geht es darum, die angehenden Sportlehrkräften für die Vorläufigkeit und Revisionsbedürftigkeit ihrer Urteile zu sensibilisieren (Paradies et al., 2007). Dabei ist die Selbstreflexion eine gute Möglichkeit „zur Überprüfung der professionellen Tätigkeit und damit zur Ausbildung und stetigen Weiterentwicklung aller Facetten und Dimensionen diagnostischer Kompetenzen“ (Latzko & Gottlebe, 2022, S. 53). Da Lehramtsstudierende zu Expertinnen und Experten für Lehr-/Lern- und Entwicklungsprozesse ausgebildet werden, muss das Curriculum darauf ausgerichtet sein, entsprechende Lerngelegenheiten bereitzustellen. Diesbezüglich bezieht sich das erforderliche Wissen auf pädagogische sowie lern-, in- struktions- und entwicklungspsychologische Konzepte (siehe dazu beispielsweise Hasselhorn & Gold, 2017; Schneider et al., 2018; Urhahne et al., 2019). Diese Wissensbasis soll dazu beitragen, dass Lehrkräfte z. B. für den Schwimmunterricht diagnostische Instrumente kennen und anwenden können. Diagnostisch bedeutsame Problemstellungen auf einer theoretisch gesicherten Grundlage einzuordnen und theoretisch begründete Arbeitshypothesen ableiten zu können (Latzko & Gottlebe, 2022), sind weitere Aspekte, um die diagnostische Kompetenz zu verbessern. Im Folgenden werden zwei Möglichkeiten vorgestellt, mit denen der Diagnoseprozess von zukünftigen Sportlehrkräften geschult werden kann.

 

ERFASSEN UND VERBESSERUNG DER DIAGNOSTISCHEN KOMPETENZ

Ein Bestandteil des Seminars Bewegen im Wasser/Schwimmen im MA of Education Studiengang ist das Kennenlernen einer Schulklasse (inkl. einer eingehenden Lernstandsdiagnostik), mit einer darauffolgenden Phase der Planung, Durchführung und Reflektion eines angeleiteten Schwimmunterrichts. Um die diagnostische Kompetenz der Studierenden zu verbessern wird der von Helmke (2017, 140f.) beschriebene Zyklus berücksichtigt: Auswahl von Merkmalen (Zyklusstufe a), Einschätzung der Leistung durch die Lehrkraft (Zyklusstufe b), Erhebung der tatsächlichen Leistung durch einen (standardisierten) Test (Zyklusstufe c), Vergleich zwischen der persönlichen Einschätzung und dem Test (Zyklusstufe d), Evaluation und Diskussion der Diskrepanz (Zyklusstufe e; siehe Tabelle 1). Diesbezüglich bekommen die Studierenden vor der ersten Kennlernstunde der Schulklasse die Aufgabe, Bewegungsmerkmale der schwimmerischen Grundfertigkeiten zu identifizieren und zu klassifizieren (Zyklusstufe a). Während des Kennenlernens im Schwimmbad erfolgt die Lernstandsanalyse. Diesbezüglich erfolgt nach einer einführenden Spiel- und Beobachtungsphase die erste Einschätzung der Leistung der Schulkinder durch die Studierenden. Die Einschätzung der Studierenden wird verschriftlicht (Zyklusstufe b). Durch die anschließend durchgeführten schwimmspezifischen Tests „Blaue Bahn“ (Fok- ken et al., 2022) und ABAS (Assessment of Basic Aquatic Skills, Vogt & Staub, 2020) werden ausgewählte schwimmerische Grundfertigkeiten erhoben (Zyklusstufe c). Die Ergebnisse der ersten subjektiven Einschätzung und der Tests werden in eine Excel-Tabelle übertragen und verglichen. Im Seminar Bewegen im Wasser/Schwimmen im MA of Education Studiengang werden die Beobachtungen diskutiert und ausgewertet (Zyklusstufe d und e). Es erfolgt eine Einstufung in das didaktische Vierstufenmodell von Fokken et al. (2022) sowie die Formulierung von Lernanlässen und Lernzielen für die Schulkinder. Im Rahmen der Ausbildung gelingt es mit Hilfe dieses Zyklus (Helmke, 2017), dass sich die Studierenden ein Fachwissen (hier über die schwimmerischen Grundfertigkeiten) aneignen, sich mit diagnostischen Instrumenten auseinander setzten, Ergebnisse vergleichen und diskutieren sowie einen individuellen und einen passgenauen Unterricht planen.

 

VERSCHRIFTLICHUNG DES DIAGNOSTISCHEN HANDELNS

Im Rahmen des Seminars Bewegen im Wasser/ Schwimmen im MA of Education Studiengang erarbeiten Studierende zudem die 5-SCHRITT-Methode, die als Denk- und Orientierungsmuster diagnostischen Vorgehens dient (Latzko & Gottlebe, 2022; Hesse & Latzko, 2017). Zu den Schritten gehören im Schritt 1 die theoretischen Konzepte zu erarbeiten, im Schritt 2 Hypothesen abzuleiten, im Schritt 3 Instrumente auszuwählen, im Schritt 4 Daten zu einem diagnostischen Urteil zu integrieren und abschließend im Schritt 5 eine der Diagnose entsprechende Förderung vorzunehmen (siehe Tabelle 2).
Die fünf Schritte einer pädagogischen Diagnostik werden am Beispiel einer ausgewählten Schwimmtechnik einer Kommilitonin/eines Kommilitonen und deren Verknüpfung zu didaktischen Maßnahmen in mehreren Seminarsitzungen vertieft. Diesbezüglich setzen sich die Studierenden im Schritt 1 mit theoretischen Konzepten der schwimmerischen Grundfertigkeiten und Schwimmtechniken auseinander. Im 2. Schritt sollen die Studierenden Hypothesen generieren und beispielsweise schlussfolgern, woran ein nicht vorhandener Vortrieb liegen könnte. Wenn dieses Fachwissen vorliegt und Diagnoseanlässe thematisiert werden, sollen die Studierenden paarweise fortfahren. Die Studierenden entscheiden sich jeweils für eine Technik und filmen sich gegenseitig (Schritt 3). Daraufhin sollen sie im Schritt 4 die gefilmte Schwimmtechnik beobachten, beschreiben (ohne Wertung) und anschließend beurteilen. An dieser Stelle wird das generierte Wissen durch geeignete Bezugsnormen (wie z.B. Bissig & Gröbli, 2017) sowie mögliche „Wenn, dann ...“ Strategien unterstützt (z. B. Wenn keine Körperstreckung erfolgt, dann muss u. a. die widerstandsarme Wasserlage erarbeitet werden). Im letzten Schritt 5 werden basierend auf der Diagnose passende und didaktisch begründete Übungen ausgewählt sowie ein Lerntagebuch erstellt. Die Übungen werden gemeinsam schwimmend umgesetzt. Die Studierenden geben sich unmittelbar nach den einzelnen Übungen eine Rückmeldung über die Auswahl der Übung und den individuellen Lernfortschritt (siehe Tabelle 2). Für eine weitere Videorückmeldung wird mit der App „Video Delay“ gearbeitet. Bewegungen werden gestreamt (nicht gefilmt) und vierfach nacheinander abgespielt.
Mit Hilfe der 5-SCHRITT-Methode (Latzko & Gottlebe, 2022; Hesse & Latzko, 2017) gelingt im Rahmen der universitären Ausbildung eine Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Fachwissen und verschiedenen Diagnostikinstrumenten. Insbesondere durch eine aufeinander aufbauende Vorgehensweise wird das Diagnostizieren geschult (beobachten-beschreiben-beurteilen) und daran angepasst Übungen generiert. Die Studierenden bekommen direkt eine Rückmeldung, ob die geschwommene Übung ihren Kommilitonen geholfen hat. Zudem begleiten sie den Lernprozess. Auf Grundlage der Studierendenbeiträge im Seminar wird ersichtlich, dass sie ein positives Kompetenzerleben haben.
Zu den Seminaranforderungen zählt auch, dass die Studierenden ihr diagnostisches und didaktisches Vorgehen verschriftlichen und reflektieren (benotete Prüfungsleistung).
Den Studierenden werden auf der Lernplattform „Moodle“ Literatur, Benotungshinweise (zur formalen und inhaltlichen Gestaltung), eine Vorlage in Form einer PowerPoint-Präsentation und eine Vorlage für ein Lerntagebuch zur Verfügung gestellt. Folgende Diagnostikschritte sind für die Verschriftlichung relevant (siehe Tabelle 3).

 

FAZIT UND AUSBLICK

Eine der Kernkompetenzen von Lehrkräften ist eine fundierte pädagogische Diagnostik, die den Blick auf die entscheidenden (schwimmerischen) Grundfertigkeiten leitet und die Grundlage für die Auswahl passgenauer Methoden liefert. Welche Möglichkeiten für eine Einbindung und Ausbildung der pädagogischen Diagnose in der Lehramtsausbildung im Sport für das Bewegungsfeld „Bewegen im Wasser/ Schwimmen“ bestehen, wurde im Rahmen des Beitrages vorgestellt. Zukünftig kann das diagnostische Wissen, Können und Wollen auch auf weitere konkrete Anwendungsbereiche und Bewegungsfelder übertragen und somit Unsicherheiten in der Praxis reduziert werden. Ziel ist es, angehenden Sportlehrkräften ein reflektiertes und damit kritisches Bild der eigenen diagnostischen Kompetenz zu vermitteln sowie konkrete Handlungssituationen zu ermöglichen. Dieses Vorgehen wird zukünftig in Form von Interviews mit teilnehmenden Studierenden evaluiert. Die leitende Forschungsfrage ist, welche Chancen und Herausforderungen die teilnehmenden Studierenden im Seminar zur Verbesserung der eigenen diagnostischen Kompetenz erleben.
Als weiterer Ausblick ist auf die Entwicklung einer App zur Diagnostik von Lernausgangslagen und der Gestaltung von passgenauem Schwimmunterricht hinzuweisen. Sie soll die Lehrkräfte bei der Umsetzung der Lernstandsanalyse im Wasser und bei der Planung eines individuellen Schwimmunterrichts unterstützen (Schlapkohl et al., 2023). Durch das Vorhaben soll ein zeitgemäßes, digitales Tool mit ansprechendem und zielgruppenadäquatem Design entwickelt werden, welches Schwimmlehrkräften erleichtert, ihren Schwimmunterricht passgenau und kompetenzorientiert für diverse Lerngruppen zu planen. Die App wird auch in der Hochschullehre einsetzbar sein. So wird an dieser Stelle einerseits der von Helmke (2017) geforderte Zyklus zur Verbesserung der Diagnosefähigkeit weitergeführt. Andererseits ergeben sich durch das Arbeiten mit der App und anderen digitalen Medien Potenziale zur Diagnose von Lernständen, die im Seminar lernzielorientiert genutzt werden. Somit wird auch das „Lernen und Lehren in einer sich stetig verändernden digitalen Realität“ (KMK, 2021, S. 3) berücksichtigt.
Zusammenfassend kann hervorgehoben werden, dass es Möglichkeiten gibt, die pädagogische Diagnose in die Lehramtsausbildung Sport einzubinden. Der vorgestellte Ausbildungsprozess ermöglicht den Studierenden im Schwimmunterricht, den Lernstand von anderen Lernenden zu beurteilen und qualifizierte Rückmeldungen zu geben. Dies bezieht sich sowohl auf das individuelle Bewegungsverhalten als auch auf die Bewegungsentwicklung der Lernenden. In den Reflexionen der Seminararbeiten wird deutlich, dass sich Instruktionen und Feedback gegenüber Lernenden im Schwimmunterricht verbessern. Eine Anpassung des unterrichtlichen Settings sowie die Planung eines inklusiv orientierten Schwimmunterrichts sind möglich. Die Einbindung pädagogischer Diagnosen in die Lehramtsausbildung kann helfen, ein positives Kompetenzerleben der Studierenden und der Lernenden zu schaffen.

 

AUTOR*INNEN

Dr. Nele Schlapkohl
ist akademische Rätin am Institut für Sportwissenschaft der Europa-Universität Flensburg und leitet seit 2012 den Fachbereich Schwimmen. Sie befasst sich in Lehre und Forschung neben den schwimmerischen Grundfertigkeiten auch mit pädagogischer Diagnostik u. a. unter Berücksichtigung von Digitalität.

Dr. Anneke Langer
ist seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportwissenschaft an der Europa-Universität Flensburg. Sie befasst sich in Lehre und Forschung u. a. mit fachdidaktischen Kompetenzen von (an- gehenden) Sportlehrkräften unter besonderer Berücksichtigung ihrer diagnostischen Kompetenzen.

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