Förderung einer Kultur der Wertschätzung und Antidiskriminierung
Die Förderung von wertschätzdendem und antidiskriminierenden Verhalten schafft eine respektvolle Gemeinschaft. Die DSHS unterstützt und fördert die Vielfalt aller Geschlechter und setzt sich für gegenseitige Achtung und Toleranz ein. Außerdem setzt die Hochschule sich für die Prävention, Intervention, und Aufarbeitung interpersonaler Gewalt ein, denn sie sieht es als ihre Pflicht an, ihre Mitglieder und Angehörigen vor jeder Form von Übergriffen in Form von Diskriminierung, Mobbing oder sexueller Belästigung zu schützen. Darüber hinaus fördert sie ein wertschätzdenden Zusammenleben auf dem Campus. Als Grundlage hierfür gilt die Ordnung des Senats zum wertschätzdenden Verhalten und zum Schutz vor Diskriminierung und Belästigung.
Diskriminierung
Diskriminierung ist Herabsetzung, Geringschätzung, Nichtbeachtung, Ausgrenzung oder Gewalt gegenüber Personen aufgrund tatsächlicher oder zugeschriebener gruppenspezifischer Merkmale wie Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Behinderung, Religion, Alter oder aufgrund weiterer individueller Differenzierungsmerkmale (z.B. Aussehen, institutionelle Zugehörigkeit in einer Organisation).
Auf interpersonaler Ebene beschreibt Diskriminierung das Verhalten einzelner, durch das andere Personen ausgegrenzt und/oder abgewertet werden. Auf institutioneller Ebene bezieht Diskriminierung sich auf das Handeln von Organisationen durch systematische Maßnahmen wie Verordnungen, Routinen oder die Organisationskultur, durch die bestimmte Gruppen systematisch ausgeschlossen oder benachteiligt werden
Antidiskriminierung umschließt daher sowohl den Auf- und Ausbau von Strukturen zum Umgang mit konkreten Fällen der Diskriminierung, als auch den Abbau von Strukturen und Institutionen welche Diskriminierung begünstigen.
Erklärung einer Auswahl wichtiger Begrifflichkeiten
Sexismus
Sexismus ist die Benachteiligung, Abwertung, Verletzung und Unterdrückung einer Person oder Gruppe aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts, sowie die Zuschreibung geschlechterspezifischer Rollen und Verhaltensmuster (Geschlechterstereotype). Hierbei haben Männer im Patriarchat aufgrund von hierarchischen Geschlechterordnungen mehr Macht und eine höhere gesellschaftliche Position als Frauen, weshalb primär Frauen von Sexismus betroffen sind.
Sexualisierte Gewalt
Sexualsierte Gewalt ist der Überbegriff für verschiedene Formen der Machtausübung mit dem Mittel der Sexualität. Dies können Handlungen mit oder ohne Körperkontakt sowie grenzverletztendes Verhalten sein.
Sexualisierte Gewalt ohne Körperkontakt sind beispielsweise sexistische Witze, sexuell anzügliche Bemerkungen oder unangebrachte Nachrichten/ Bilder.
Sexuelle Grenzverletzungen sind zum Beispiel unangemessene Berührungen/Massagen, unerwünschtes Betreten der Umkleide oder Formen des Exhibitionismus.
Sexualisierte Gewalt mit Körperkontakt umfasst ungewünschte Küsse, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung.
Von sexualisierter Gewalt können alle, unabhängig des Geschlechts betroffen sein.
Heteronormativität
Heteronormativität beschreibt ein gesellschaftliches Wertesystem in dem nur eine binäre Geschlechterordnung, sowie nur heterosexuelle Beziehungen als normal angesehen werden. Alle Personen, die aus dieser Norm fallen werden als "anders" oder "nicht normal" angesehen und als Folge dessen erfahren sie verschiedene Formen der Diskriminierung. Fast alle gesellschaftlichen und kulturellen Angebote richten sich ebenfalls an die binäre, heterosexuell Norm.
Intersektionalität
Intersektionalität beschreibt das Zusammenwirken und gegenseitige Verstärken verschiedener Unterdrückungsmechanismen. Diese sorgen dafür, dass Personen die aufgrund verschiedener Merkmale diskriminiert werden mehr als nur die Summe der einzelnen Diskriminierung erfahren.
Unconscious Bias
Unconscious Bias beschreibt unbewusste Voreingenommenheiten oder Präferenzen, derer wir uns nicht bewusst sind, die aber dennoch unser Verhalten beeinflussen. Obwohl wir uns bemühen, objektiv zu sein, können also unbewusste Vorurteile dazu führen, dass wir bestimmte Gruppen bevorzugen oder benachteiligen, ohne es zu beabsichtigen, was Diskriminierung aufgrund von unbewussten Vorurteilen schwerer identifizierbar macht als explizite und bewusste Diskriminierung.
Gender Bias
CEWS (Kompetenzzentrum Frauen in der Wissenschaft und Forschung)
Gender Pay Gap
Der Gender Pay Gap beschreibt den Unterschied im Stundenlohn zwischen Männern und Frauen. Hierfür kann es verschiedene Gründe geben. Einerseits arbeiten Frauen häufig in schlechter bezahlten Positionen und erreichen seltener Rollen in hohen Positionen. Berufe die größtenteils von Frauen ausgeführt werden und als "Frauenberufe" angesehen sind, werden schlechter bezahlt. Andererseits zahlen manche Arbeitgeber:innen trotz gleicher Qualifikationen und Arbeitsstunden ihren weiblichen Angestellten weniger Stundenlohn.
Gender Data Gap
Das Gender Data Gap beschreibt ein Phänomen in der Wissenschaft, in dem Männer als der Standard angesehen werden, und der Großteil an wissenschaftlichen Studien mit ausschließlich Männern als Probanden durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Studien werden dann auf Frauen als "kleinere Männer" übertragen und ignorieren körperliche Unterschiede, die die Ergebnisse beeinflussen würden.