Human Resources Strategy for Researchers (HRS4R)
Forschenden ein exzellentes Arbeitsumfeld bieten – dies ist ein wichtiges Anliegen der Deutschen Sporthochschule Köln. Darum hat sich die Universität auch in 2021 zur Teilnahme am HR Excellence in Research-Prozess der Europäischen Kommission entschieden.
Wer diesen Zertifizierungsprozess erfolgreich durchläuft, erhält die Auszeichnung „HR Excellence in Research“ (kurz „HRS4R“), sofern die sogenannte Human Resources Strategy for Researchers erfolgreich implementiert und umgesetzt wird. Mit der Teilnahme ist die Unterzeichnung der "European Charta for Researchers" und dem "Code of Conduct for the Recruitment of Researchers" verbunden. Wissenschaftsorganisationen verpflichten sich damit freiwillig dazu, die dort enthaltenen Richtlinien einzuhalten und umzusetzen.
Im Frühjahr 2023 wurde die Deutsche Sporthochschule Köln auf Basis ihres im Dezember 2022 eingereichten Antrags mit dem 'HR Excellence in Research Award' ausgezeichnet. Damit hat sie als international ausgerichtete Forschungsuniversität unter Beweis gestellt, dass sie ihren Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland ein ausgezeichnetes Arbeitsumfeld bietet.
Bereits über 600 Wissenschaftsorganisationen nehmen weltweit am HRS4R-Prozess teil. Mit Verleihung des HR Excellence in Research-Award ist dieser Prozess jedoch nicht abgeschlossen. Vielmehr ist dies der Startschuss für weitere regelmäßige Überprüfungen, Optimierungen sowie Ausweitungen der damit verbundenen Maßnahmen (siehe Projektphasen). Sie sollen kontinuierlich der Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Forschenden aller Nationen an der Deutschen Sporthochschule Köln dienen und entwickeln damit die Arbeitsbedingungen im wissenschaftlichen Berufsfeld konsequent weiter.
Gleichzeitig bietet dieser Prozess der Deutschen Sporthochschule Köln die Chance, sich im internationalen Wettbewerb um hochqualifizierte Forschende noch besser zu positionieren. Zusätzlich profitieren alle Beschäftigten unserer Hochschule durch Synergien in der hochschulinternen Zusammenarbeit: Auf einer gemeinsamen strategischen Grundlage ergeben sich beispielsweise neue Impulse hinsichtlich Weiterbildungs- und Beratungsmöglichkeiten, Führungskräfteentwicklung und der Standardisierung von Einstellungsprozessen.
- Ethische und berufsständische Aspekte, z.B. Forschungsfreiheit, Verantwortung und Haltung in Forschungsberufen, vertragliche Pflichten, gute wissenschaftliche Praxis, Nutzung von Forschungsergebnissen, Evaluation und Gleichstellung
- Einstellungsverfahren und Rekrutierung, z.B. Transparenz und Leistungsorientierung von Rekrutierungsverfahren, Anerkennung von Qualifikationen, Mobilitätsphasen und Stationen im Lebenslauf, die von einem klassischen wissenschaftlichen Karriereweg abweichen
- Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit, z.B. Stabilität und finanzielle Sicherheit von Arbeitsverhältnissen, Lehre und Partizipation
- Karriere und Weiterbildung, z.B. wissenschaftliche Betreuung, Möglichkeiten beruflicher Weiterentwicklung
Quellen:
Folgende Prozessphasen sind im HRS4R-Prozess vorgesehen:
- Phase 1: Durchführung einer internen Lückenanalyse (Gap Analysis); diese dient dazu, den Ist-Stand zu ermitteln und gleichzeitig Verbesserungsbedarfe und Lücken zu identifizieren -> Abgeschlossen
- Phase 2: Entwicklung und Veröffentlichung eines einrichtungsspezifischen Aktionsplans (Action Plan) aufbauend auf der Gap Analysis; es werden konkrete Maßnahmen aufgelistet, priorisiert und mit einem Zeitplan versehen -> Abgeschlossen
- Phase 3: Anerkennung des Berichts durch die EU-Kommission und Freigabe der Benutzerrechte des Logos "HR Excellence in Research"-> Abgeschlossen
- Phase 4: Interne Überprüfung nach zwei Jahren (Interim Assessment) Phase 5: Externe Evaluierung nach weiteren drei Jahren durch die Europäische Kommission (Vorortbegutachtung)
Die Deutsche Sporthochschule Köln hat den Prozess für die Implementierung im Dezember 2021 initiiert. Die ersten beiden Phasen wurden im Jahr 2022, die dritte Phase im Mai 2023 (Erhalt des Awards) abgeschlossen. Die Deutsche Sporthochschule Köln befindet sich derzeit in der Implementierungs-Phase, in der die formulierten Actions umgesetzt und implementiert werden. Darauf folgt im Frühjahr 2025 eine Begutachtung durch die Europäische Kommission, das sog. Interim Assessment, bei dem der aktuelle Umsetzungsstand und Fortschritt überprüft wird.
Unter OTM-R versteht man ein offenes, transparentes und leistungsbasiertes Rekrutierungsverfahren (open, transparent, merit-based recruitment), das von der Information über offene Stellen, das Auswahlverfahren bis hin zu perspektivischen Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten an einer Institution reicht. Darüber hinaus steht OTM-R für faire Auswahlprozesse und Chancengleichheit, bei denen Eignung, Befähigung und Leistung die entscheidenden Kriterien sind.
Ein den OTM-R-Empfehlungen entsprechendes Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass:
- externe, nationale und internationale Forscher*innen zur Abgabe einer Bewerbung ermutigt werden
- potenzielle Bewerber*innen sämtliche relevante Informationen zur ausgeschriebenen Stelle, wie zum Beispiel Stellenanforderungen oder Karrieremöglichkeiten, erhalten
- der administrative Aufwand für Bewerbende möglichst minimal gehalten wird, beispielsweise durch ein e-Recruiting-Tool
- die Auswahlkriterien ein breites Spektrum umfassen und den Anforderungen der Stelle entsprechen
- der Arbeitgeber transparent und offen mit den Bewerbenden kommuniziert.
Die Deutsche Sporthochschule Köln bekennt sich zu den OTM-R-Grundprinzipien. Im Rahmen des HRS4R-Prozesses sollen sie in allen Schritten des Rekrutierungsprozesses Berücksichtigung finden. Durch die Implementierung eines OTM-R-Systems werden Rekrutierungsprozesse – sowohl Berufungsverfahren für Professuren, als auch Stellen für wissenschaftlich Beschäftigte und Lehrkräfte – an der Deutschen Sporthochschule qualitätsgesichert durchlaufen.
Aktuell wird in einem ersten Schritt das bisherige Verfahren zur Personalgewinnung auf OTM-R-Kriterien überprüft und darauf aufbauend eine OTM-R-Policy erarbeitet. Ein wesentlicher Schwerpunkt im Rahmen des Umsetzungsprozesses ist die Implementierung eines Bewerbungsmanagementsystems (e-Recruiting-Tool), das die administrativen Hürden für Bewerber*innen reduziert und das Verfahren insgesamt vereinfacht.
HRS4R News
2024
Einrichtung eines Publikationsfonds für Promovierende Um den wissenschaftlichen Nachwuchs im Rahmen der Promotion zu unterstützen, wurde ein Publikationsfonds für Promovierende eingerichtet (Action #9). Weitere Informationen finden Sie hier
CoARA Die Deutsche Sporthochschule Köln hat die Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) unterzeichnet und ist Gründungsmitglied des National Chapter. Im Rahmen von CoARA sollen Reformen bei der Bewertung von Forschungsleistungen vorangetrieben werden, um mehr qualitative und weniger quantitative Leistungen zu berücksichtigen (Principle #11). Weitere Informationen hier.
Coaching Angebot für Führungskräfte Nach erfolgreicher Pilotierung in 2024 bietet die DSHS professionelles Business Coaching im Rahmen der Führungskräfteentwicklung für Professor*innen und Führungskräfte in der Wissenschaft an. Als Dienstleister und Kooperationspartner arbeiten wir hierbei mit dem Marktführer CoachHub und deren Plattform sowie Akademie zusammen (Action #3).
Überarbeitete Europäische Charta für Forschende verabschiedet
Die 2005 erarbeitete Europäische Charta für Forschende wurde umfassend überarbeitet und nun vom Europäischen Rat verabschiedet und veröffentlicht. Weitere Informationen hier und hier.
Einstiegsseminar „Frauen führen anders"
Im Rahmen eines Führungskräfte-Seminars konnten sich Wissenschaftlerinnen der DSHS und Mitarbeiterinnen aus Technik und Verwaltung mit Führungsaufgaben in einem zweitägigen Workshop fortbilden und vernetzen (Action #3 und #17).
2023
DSHS als Best Practice
Die HRS4R-Antragsunterlagen der Hochschule wurden als exzellent bewertet. Daher durfte die DSHS-Projektgruppe ihre Erfahrungen als Best-Practice-Beispiel auf dem HRS4R-Infotag in Brüssel vorstellen. Weitere Informationen hier.
Gründung einer Open Access AG
Die Open-Access-AG der Deutschen Sporthochschule wurde im Februar 2023 gegründet und soll Entscheidungsträger der Hochschule hinsichtlich Open Access beraten sowie aktuelle Themen und Strategien rund um das Thema erörtern (Action #9).
HRS4R in Zeitlupe
In der Zeitlupe-Ausgabe 2.2023 wird über den HRS4R-Prozess an der Deutschen Sporthochschule Köln berichtet.
ORCID-Mitgliedschaft
Die Deutsche Sporthochschule ist nun Mitglied des ORCID-Konsortiums, das Wissenschaftler*innen die Zuweisung und Identifikation der eigenen Einrichtung im Rahmen von Veröffentlichungsprozessen oder Drittmittelanträgen deutlich vereinfacht (Action #9).
Verabschiedung einer Publikationsrichtlinie
Die Publikationsrichtlinie der Deutschen Sporthochschule Köln führt einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen auf, um diesen gemeinsamen Zielen der Autor*innen und ihrer Hochschule Rechnung zu tragen. Sie erleichtert ebenso wie die ORCID-ID den Publikationsprozess (Action #9).
Unterzeichnung Erklärung gegen Machtmissbrauch
Die Deutsche Sporthochschule Köln hat zusammen mit allen anderen NRW-Hochschulen eine Erklärung für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang und gegen Machtmissbrauch an Hochschulen unterzeichnet (Principle #10).
Erhalt des HRS4R-Awards
Nach einer positiven Evaluierung der Antragsunterlagen, wurde die DSHS mit dem HRS4R-Award "HR Excellence in Research" ausgezeichnet.
2022
Abgabe HRS4R-Antragsunterlagen
Die Deutsche Sporthochschule Köln hat die Antragsunterlagen für den Erhalt des HR Excellence in Research Awards fristgerecht eingereicht.
HRS4R im „Kurier“
Ein kurzer Bericht zum HRS4R-Prozess an der Deutschen Sporthochschule Köln ist im „Kurier“ erschienen.
Ein vom Rektorat beauftragtes Team begleitet fortlaufend den HRS4R-Prozess (insbesondere die Durchführung der Gap Analysis und die Aufstellung des sich daraus ableitenden Action Plans) nach den Vorgaben der EU. Federführend ist das Rektorat der Deutschen Sporthochschule Köln für diesen Zertifizierungsprozess verantwortlich und nimmt die Rolle eines Steering Committees ein; die UK Forschung wird als Representative Community of Researchers besonders involviert; auch andere Gremien und Interessensvertreter*innen der Hochschule werden in verschiedenen Schritten mit einbezogen, um eine hohe Partizipation und Akzeptanz der Hochschulangehörigen zu gewährleisten.
HRS4R-Team (in alphabetischer Reihenfolge):
Dr. Birte Ahrens, Forschungsreferentin, Abteilung Forschung und wissenschaftliche Qualifizierung
Birte Ebbinghaus, LL.M., Persönliche Referentin des Rektors
Moritz Gamon, Dezernat 2, Leitung Abteilung Personalentwicklung
Kontakt: HRS4R@dshs-koeln.de