Stadion-Vlogger in der Kritik: Wie Influencer EM-Spiele live erleben und mit Amateuraufnahmen Traffic erzeugen

Foto: Lisa Schulz

Indem Influencer Social-Media-Accounts mit hohen Followerzahlen führen, wird ihnen als digitalen Meinungsführern Einfluss auf die Zielgruppen zugeschrieben. Werbepartner wissen das zu schätzen.

Influencer können entweder bereits prominente Personen sein, oder solche, die vor allem durch ihre Social-Media-Präsenz Bekanntheit und Reichweiten in Teil-Öffentlichkeiten erzielen. Sie sind erfolgreich mit Online-Videos, die auf Breitenwirkung setzen.

In ihren Stadionvlogs, z.B. auf YouTube, nehmen sie die Nutzerschaft (ohne Zugang) mit auf die Tribüne. Sie wollen mit den Video-Tagebüchern über Reaktionen den Algorithmus der Plattform anstoßen.

So entstehen Bilder vom Stadioninnenraum. Diese beruhen nicht auf einem journalistischen Konzept, sondern folgen einem ökonomischen Kalkül. Die Selbstinszenierung, auch per Selfie-Video, und der Hang zur Übertreibung gefallen nicht jedem. Die Videoaufnahmen, insbesondere von Torchancen und Toren, sind nicht unbedingt informativ. Subjektive Eindrücke des Stadionerlebnisses während der EM sind wichtiger als Spielergebnisse. Auch das MedienmagazinZAPP berichtete 2023 über das Phänomen und fragte danach, ob Einwilligungen von Vereinen und Rechteinhabern vorliegen. Dr. Christoph Bertling gibt eine Einschätzung.