Gestrinon
Definition
Gestrinon (Abb.1) ist eine Steroidhormon, das medizinisch zur Behandlung des Krankheitsbildes Endometriose angewendet wird. Gestrinon ist in Deutschland nicht im Handel. In der Schweiz wird Gestrinon unter dem Namen Nemestran® von der Firma Aventis Pharma angeboten.
Wirkungen und Anwendung
Gestrinon ist ein synthetisches Derivat des Steroids 19-Nortestosteron. Es hemmt als Hypophyseninhibitor vor allem die Gonadotropinfreisetzung von LH (Luteinisierendeshormon) und FSH (Follikelstimulierendeshormon). Darüber hinaus hat es Antiprogesteron- und Antiöstradioleigenschaften. Diese Wirkungen werden in der Behandlung der Endometriose ausgenutzt.
Endometriose
Endometriose ist eine häufige Frauenkrankeit, welche durch das Auftreten von Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle gekennzeichnet ist.
Doping
Gestrinon steht namentlich auf der Verbotsliste des IOC und der WADA unter der verbotenen Grupe der anabol androgenen Steroidhormone. Bisher sind keine postiven Dopingfälle mit Gestrinon bekannt geworden.
Nebenwirkungen
- Hitzewallungen
- Libidoveränderung
- Gewichtszunahme durch Natrium-/ Wasserretention
- Akne
- Seborrhoe
- Hirsutismus
- Haarausfal
- Selten und reversibel: Stimmveränderungen und Volumenverminderung der Mammae.
- Andere: Kopfschmerzen, Nervosität, Krämpfe, Verdauungsstörungen, Gelenkschmerzen.
- Erhöhung der Lebertransaminasen
Weiterführende Informationen
s. auch: THG - Tetrahydrogestrinon