Künstliche Sauerstoffträger

IOC verbietet Anwendung von künstlichen Sauerstoffträgern

Erstmals seit dem 1.1.2000 verbietet die Medizinische Kommission des IOC die Anwendung von künstlichen Sauerstoffträgern .

Perfluorkohlenwasserstoffe (PFC):

Unter PFC wird eine Substanzgruppe zusammengefasst, die als Perfluorkohlenwasserstoffe (engl. Perfluorcarbon, Abkürzung PFC) bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um perfluorierte Kohlenwasserstoffe wie Perfluordecalin, Perfluortripropylamin oder Perfluoroctylbromid.

Perfluorkohlenwasserstoffe binden mit hoher Affinität Sauerstoff und können somit die Funktion der roten Blutkörper übernehmen. Sie mischen sich allerdings nicht mit Wasser und werden deshalb als Emulsion mit Phospholipiden eingesetzt. Aufgrund Ihrer hohen Viskosität werden sie als verdünnte Lösung (z.B. 20%) infundiert. Es wird deshalb eine Beatmung der Patienten, die PFC bekommen, mit 80-100%igem Sauerstoff vorgenommen, um eine vergleichbare Sauerstoffsättigung wie bei Erythrozyten zu gewährleisten.


Quervernetztes bzw. polymerisiertes Hämoglobin:

Bei quervernetzten bzw. polymerisierten Hämoglobinen wird der eigentliche Sauerstoffträger Hämoglobin unabhängig von den Roten Blutzellen (Erythrozyten) ins Blut injiziert. Damit wird die Gesamtkapazität des Blutes Sauerstoff zu binden erhöht. Da die maximale Sauerstoffaufnahme, ein leistungslimitierender Faktor im Ausdauersport, durch die Anwendung von quervernetztem Hämoglobin erhöht wird, muss mit ähnlichen Leistungssteigerungen gerechnet werden, wie mit der Anwendung von EPO.

Zur Zeit ist Hemopure (ein polymerisiertes Hämoglobin) in Amerika von der Firma Biopure Corporation www.biopure.com zur Anwendung für die Humanmedizin in der Entwicklung. Die gleiche Firma hat bereits für die veterinärmedizinische Anwendung ein ähnliches Präparat (Oxyglobin) entwickelt.

Weitere Informationen:

Blutersatzstoffe: PFC, Hemopure, Hemassist etc.