Myostatingen
Definition
Myostatin ist ein Wachstumsfaktor und bei der Regulation des Muskelwachstums von Bedeutung. Hierbei übernimmt es eine Art der negativen Regulation. Wird die Myostatinbildung gehemmt bzw. fällt sie ganz aus, so kommt es zu einem vermehrten Muskelwachstum (Abb.1 u. 2). Die Bildung des Myostatins wird über das sogenannte Myostatingen reguliert. Eine Beeinflussung dieses Gens hat somit Folgen für das Muskelwachstum.
Substanzen, die die Aktivität des Myostatingens (Genexpression) hemmen, bewirken somit indirekt ein übernatürliches Muskelwachstum, was sicherlich auch zu Dopingzwecken missbraucht werden kann.
Dopingrelevanz
Diese Art der Manipulation, also Anwendung von Substanzen zur Hemmung des Myostatingens, wird seit Januar 2008 von der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) unter S4 Gruppe der Hormonantagonisten und Modulatoren verboten. Seit 2013 wird die Gruppe S4 als „Hormon- und Metabolische Modulatoren“ bezeichnet.
Auszug aus dem englischen Text der WADA Verbotsliste 2018:
The following hormone and metabolic modulators are prohibited:
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4. Agents modifying myostatin function(s) including, but not limited, to: myostatin inhibitors.
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Literatur
Schulz et al. 1998: Gendoping im Sport: Fakt oder Fiktion (Artikel als PDF)