Probenecid
Probenecid (Abb.1) ist eine Substanz, die die Ausscheidung von Harnsäure in den Urin erhöht. Bei erhöhten Harnsäurewerten kann es langfristig zu einem Gichtanfall kommen. Substanzen, die die Harnsäureausscheidung erhöhen, werden Urikosurika genannt.
Bedeutung als Dopingmittel
Probenecid hemmt bei einer Vielzahl von Medikamenten deren Ausscheidung über die Niere in den Harn. Damit kann die Anwendung von anderen Medikamenten, wie z.B. Penicillin, eingespart werden.
Die meisten verbotenen Steroidhormone werden als sogenannte "Zuckerderivate" (Glucuronide: Steroidkonjugate mit Glucuronsäure) in den Urin eliminiert, wobei Probenecid auch diese Verbindungen über den gleichen Mechanismus länger im Körper zurückhält.
Die Steroide werden folglich nur in geringen Mengen in den Urin ausgeschieden, und ein analytischer Dopingnachweis der Steroidhormone kann erschwert bzw. unter Umständen ganz verhindert werden. Das IOC hat aus diesem Grund 1987 die Anwendung von Probenecid als Dopingmethode zur Manipulation einer abgegebenen Urinprobe bezeichnet. Das Verbot gilt sowohl für den Wettkampf als auch für die Zeit außerhalb des Wettkampfes ("Trainingsphase").