Zeranol

Definition

Zeranol (Abb.1), auch als alpha-Zearalanol bezeichnet, ist eine xenobiotische (durch Pflanzen synthetisierte) Substanz mit estrogenen und anabolen Eigenschaften.

Geschichte

Auf Grund der anabolen und estrogenen Wirkung wurde Zeranol in der Tiermast zur Wachstumsförderung eingesetzt. Die Anwendung ist in der Europäischen Union aber seit 1985 verboten.

Nachweis

Ein Problem beim Zeranolnachweis in der Tiermast ist allerdings, dass für Zeranolrückstände im Fleisch auch andere Ursachen in Frage kommen. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass Zeranol und sein Epimer Taleranol (beta-Zearalanol, Abb.2) direkt durch den Schimmelpilz Fusarium oder durch die Umwandlung der Mykotoxine Zearalenon (Abb.2) sowie alpha- und beta-Zearalenol (Abb.2) gebildet werden kann. Hierbei handelt es sich um Gifte, die aus entsprechend kontaminiertem Futter ins Tier gelangen können

Der Begriff «Mykotoxin» wurde aus dem griechischen «myko» und aus dem lateinischen «toxicum» abgeleitet, was «Pilz» bzw. «Gift» bedeutet. Er bezeichnet toxische chemische Substanzen, die von einigen Schimmelarten produziert werden, die sich auf bestimmten Lebensmitteln und insbesondere auf Getreide entwickeln.

Literatur

Hinsichtlich der Dopingrelevanz im Humansport und der oben erwähnten Problematik beim Nachweis siehe folgende Literatur:
Mario Thevis, Gregor Fußhöller, Wilhelm Schänzer Zeranol: doping offence or mycotoxin? A case-related study Drug Testing and Analysis 2011, 3, 11-12: 777-783.