Spoho an S4D-Netzwerkgründung beteiligt

Dr. Karen Petry (1. Reihe, 4. von rechts) inmitten der Gründungsmitglieder

In Berlin hat am 10. Juli 2024 die offizielle Gründung des neuen „Sport for Development (S4D) Netzwerk Deutschland e.V. “ stattgefunden. 28 in erster Linie gemeinnützige Organisationen, die Sport, Spiel und Bewegung gezielt als Instrumente einsetzen, um die Gesellschaft positiv zu verändern, haben sich zusammengeschlossen. Das Ziel: die Sichtbarkeit, Vernetzung und Wirkung des Sektors vorantreiben.

Gerade in der aktuellen Zeit, in der alle gesellschaftlichen Kräfte benötigt werden, um die Herausforderungen der Gegenwart und die der Zukunft zu meistern, sei es essenziell, dass die Potenziale des Sport for Development Sektors sichtbar gemacht und genutzt werden, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung. Ein im Dezember terminiertes Treffen des wachsenden kollaborativen Netzwerks soll Anschlussmöglichkeit für weitere interessierte Organisationen bieten.

Ein erstes umfangreich recherchiertes Mapping der Deutschen Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit den Initiatoren des Netzwerks umfasst rund 200 Akteure, die dem Sport for Development Sektor in Deutschland zuzuordnen sind. Vor allem seit den 2000er Jahren ist der S4D-Sektor in Deutschland stark gewachsen und adressiert eine große Bandbreite von Zielgruppen. Vorrangig richten sich die Aktivitäten der umsetzenden Akteur*innen an Kinder unter 14 Jahren sowie an junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren. Die meisten Organisationen sind auf lokaler Ebene aktiv, viele besitzen aber auch nationale oder internationale Reichweite. Zudem arbeitet der Sektor an einer großen Vielfalt gesellschaftlicher Themen, wie demokratische Wertebildung, Inklusion und Integration, Bildung oder auch Bewegung und Gesundheit. Den Fußball als Teamsportart nutzen dabei mit Abstand die meisten Organisationen als Zugang und Hebel für die Wirkung ihrer Arbeit.

Um die Stärkung von Wirkungspotenzialen, systematischer Vernetzung und Wissensaustausch, die Schaffung von Synergien sowie internationale Anschlussfähigkeit soll es auch im neuen Netzwerk gehen, dessen Gründungidee bereits in 2020 ihren Ursprung fand und in ähnlicher Form auch schon in Schweden und England umgesetzt wird. Vorangetrieben wurde das Vorhaben von einer Steuerungsgruppe, bestehend aus Vertreter*innen der Institutionen Bike Bridge, Common Goal, Deutsche Sporthochschule Köln, DFL Stiftung, Laureus Sport for Good, step stiftung und SUPR SPORTS. Dass Bedarf und Interesse an Austausch und gemeinsamer Weiterentwicklung des Sektors auch in Deutschland besteht, bestätigten diverse regionale Treffen, welche als “Roadshow” mit über 60 Organisationen veranstaltet wurden. Schließlich wurde im April 2024 ein Positionspapier veröffentlicht, das die Mission und Handlungsfelder des Netzwerks enthält und unter s4d-netzwerk.de abrufbar ist.

Dr. Karen Petry ist stellvertretende Leiterin des Instituts für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und nun Vorstandsmitglied des S4D-Netzwerks Deutschland. Sie sagt: „Sport for Development ist ein international anerkannter Ansatz, der im Kontext der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG) in vielen Ländern weltweit angewendet wird und auch in Deutschland eine große Relevanz besitzt. Dies wird insbesondere dadurch deutlich, dass es gegenwärtig viele neue Initiativen, Projekte und Programme gibt, die zur Lösung der dringlichen gesellschaftlichen Herausforderungen hierzulande einen Beitrag leisten wollen.”

Neben Petry wurden vier weitere Personen in den Vorstand gewählt, die zunächst für zwei Jahre im Amt sein und die Interessen des Netzwerks vorantreiben werden. Zu ihnen gehören Johannes Axster von Common Goal, Julia Schilling von Laureus Sport for Good, Lena Pawelke von Bike Bridge und Jens Dreesen von SUPR Sports. Interessierte Organisationen, die dem Netzwerk betreten möchten, können sich über info@s4d-netzwerk.de direkt mit dem Vorstand in Verbindung setzen.