Sport for Refugees Coalition (SFRC)

Projektleitung
Dr. Karen Petry 

Projektmitarbeiter/innen
Sally-Ann Jennifer Fischer
Laura van Zantvoort

Forschungszeitraum
01.10.2023 – 31.12.2025  

Das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung ist Mitglied der Sport for Refugees Coalition. Die von der Scort Foundation, der Olympic Refuge Foundation und dem UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, mitinitiierte Sport for Refugees Coalition bringt mehr als 80 Organisationen aus der Welt des Sports, der Zivilgesellschaft sowie dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen, um Flüchtlingen und anderen Vertriebenen auf der ganzen Welt den Zugang zum Sport zu erleichtern. Sie bietet ihren Mitgliedern auch eine Plattform, um sich mit anderen zu vernetzen, die im Sport mit und für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften tätig sind, um bewährte Verfahren auszutauschen und daraus zu lernen, und fungiert als Anlaufstelle für gemeinsame Kommunikations- und Advocacy-Bemühungen zur Förderung des Sports als wesentliches Instrument in Vertreibungssituationen.

Im Vorfeld des Global Refugee Forum 2023 hat die Sport for Refugees Coalition die „Multistakeholder Pledge on Sport for Inclusion and Protection“ entwickelt, die Einrichtungen, die bereits mit und durch Sport arbeiten oder daran interessiert sind, die Möglichkeit bietet, zusammenzukommen und konkrete Pledges zur Unterstützung von Flüchtlingen und Aufnahmegemeinschaften einzugehen.

In unserer Pledge hat sich das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln dazu verpflichtet, die Rolle des Sports im Flüchtlingskontext durch partizipative Forschung zu erforschen, wobei wir den Beiträgen und Perspektiven von Flüchtlingen und Vertriebenen große Bedeutung beimessen werden. Wir planen auch, mehr Lehrveranstaltungen zur Rolle des Sports im Flüchtlingskontext durchzuführen und damit auch die Studierenden aktiv in das Thema einzubeziehen. Darüber hinaus werden wir die Verbreitung unserer Forschungsergebnisse fördern, u. a. durch die Einrichtung von Aktivitäten zum Wissensaustausch in der globalen Gemeinschaft "Sport für Entwicklung" sowie durch die Einbindung unseres breiteren akademischen Netzwerks und die Ermutigung, dasselbe zu tun.

Weitere Informationen über die Sport for Refugees Coalition und das Multistakeholder Pledge on Sport for Inclusion and Protection finden Sie hier:

https://globalcompactrefugees.org/pledges-contributions/multistakeholder-pledges-2023/multistakeholder-pledge-sport-inclusion-and

News

Sport Pledge Report 2024
Global Refugee Forum, Genf (13. – 15. Dezember 2023)

2. Global Refugee Forum der UNHCR in Genf

Jennifer Edwards (WHB) und Jennifer Fischer (WMA)

IESF auf dem 2. Global Refugee Forum der UNHCR in Genf vertreten

Noch nie war die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen müssen, so hoch wie heute. Aktuelle Konflikte, wie die russische Invasion der Ukraine, der Ausbruch von Terror und Gewalt im Sudan oder in Palästina und Israel, haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Menschen auf der Flucht in nur einem Jahr um 21 Prozent angestiegen ist. Mittlerweile verzeichnet der UNHCR über 110 Millionen Menschen, die vertrieben wurden. Unter ihnen befinden sich Geflüchtete, Asylsuchende, Binnenvertriebene und weitere Menschen, die internationalen Schutz benötigen.

Um den Fluchtbewegungen mit aktionsorientierten Lösungen begegnen zu können, kamen vom 13. – 15. Dezember 2023 Staatsoberhäupter, Interessensgruppen aus dem privaten und öffentlichen Sektor, akademische Institutionen und Nichtregierungsorganisationen von rund 168 Ländern bei dem 2. Global Refugee Forum der UNHCR in Genf zusammen. Unter dem Motto „Action, Unity, Impact”, stellten die über 4200 Teilnehmer*innen innerhalb von 3 Tagen ihre Strategien zur Integration und Unterstützung von Geflüchteten vor. Gemeinsam wurden über 1600 Aktionen (sog. Commitments) zusammengetragen.

Das Institut der Europäischen Sportentwicklung und Freizeitforschung (IESF) der Deutschen Sporthochschule Köln war ebenfalls vertreten. Bei dem High Level Parallel Event „Breaking Barriers: Realizing the Potential of Sport for Inclusion and Protection stellte das Team von Dr. Karen Petry die Aktionen des Instituts in Forschung und Lehre vor. Gemeinsam mit weiteren Akteur*innen aus dem Sportsektor wie zum Beispiel Katrin Grafarend vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), Julia Lambrecht von der Scort Foundation, Elijah NJAWUZI vom Uganda Olympischen Komitee uvm., nahmen Jennifer Edwards und Sally-Ann Jennifer Fischer an dem bedeutenden Dialog teil. In einem kurzen Redebeitrag verdeutlichten sie u.a. die Notwendigkeit von partizipativer Forschung und dem dringenden Bedarf an mehr Studien über die Rolle von Sport und Bewegung im Fluchtkontext, so dass die Projekte und Programme, die z.B. vom UNHCR unterstützt werden, ihre volle Wirkung entfalten können. Aber auch in den Lehrveranstaltungen an der DSHS Köln soll das Thema „Sport und Bewegung im Fluchtkontext“ verstärkt behandelt werden.

Mit diesem „Commitment“ ist das Institut nun Teil des UNHCRMultistakeholder Pledge on Sport und Mitglied der Sport for Refugee Coalition. Die Zusammenarbeit in den nächsten vier Jahren zwischen den verschiedenen Organisationen und Institutionen steht hierbei im Vordergrund.

Angesichts der stürmischen Zeiten, die unsere Welt zurzeit durchlebt, ist es uns überaus wichtig, einen Beitrag für eine inklusive und offene Gesellschaft zu leisten. Sport kann in diesem Sinne für den notwendigen Rückhalt und für Stabilität im Alltag der Geflüchteten sorgen.

Zum Global Refugee Forum 2023https://www.unhcr.org/global-refugee-forum-2023