International Academic Symposium, 18.06.2024, DSHS Köln

New Approaches to International Sport Politics? The United Nations and UNESCO as Players

Datum: 18. Juni 2024, 11.30 - 15.30 Uhr

Veranstaltungsort: Deutsche Sporthochschule, Institutsgebäude II, Senatssaal (Erdgeschoss)

Im Zentrum der internationalen Sportpolitik stehen zumeist das IOC und die internationalen Sportverbände, die in der Regel für die Organisation und Entwicklung ihrer jeweiligen Sportart weltweit verantwortlich sind. Zu den bislang kaum beachteten Akteuren internationaler Sportpolitik zählen hingegen transnationale bzw. Internationale Organisationen. Diese Vernachlässigung staatlicher Akteure auf internationaler Ebene lässt sich mit der dominanten Rolle der internationalen Sportorganisationen erklären, aber auch mit der bislang nur begrenzten Bereitschaft von (europäischen) Staaten, sich im internationalen Raum stärker sportpolitisch zu engagieren und umfassendere Vernetzungen zu betreiben.

Eine Sonderstellung auf internationaler Ebene, in der zumindest zeitweilig bzw. punktuell eine Mitwirkung staatlicher Akteure an der Sportpolitik erfolgte, kommt dem UN-System zu. Als ein relevanter UN Akteur für die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Kultur hat sich u.a. die UNESCO im Rahmen ihres „Zwischenstaatlichen Ausschusses für Körpererziehung und Sport“ (CIGEPS) bereits seit 1978 mit sportpolitischen Fragen befasst. Das sichtbarste Format dieser Aktivität sind die Weltsportministerkonferenzen (MINEPS), die zuletzt 2023 im aserbaidschanischen Baku stattgefunden hat. Das dort verabschiedete Dokument, die „Fit for Life Alliance“, hat vorwiegend auffordernden Charakter, eine Herstellung international verbindlicher Regelungen kann daraus nicht abgeleitet werden. Vor allem die jüngste MINEPS-VII-Konferenz dokumentiert, welche schwache Resonanz entsprechende Aktivitäten hervorrufen: In Deutschland gab es nur ein sehr verhaltenes Medienecho auf die Weltsportministerkonferenz 2023 und auch grundsätzlich zeigte sich nur begrenztes Interesse der europäischen Staaten, sich stärker im Rahmen von MINEPS zu engagieren.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen beleuchtet das gemeinsam mit der Deutschen UNESCO Kommission durchgeführte Symposium die Frage, inwiefern die deutsche Sportpolitik bereit ist, sich in die UNESCO Aktivitäten einzubringen und somit Verantwortung im Sinne einer internationalen Sportpolitik zu übernehmen. Diese und weitere Fragen werden diskutiert mit Expert*innen und Vertreter*innen aus der Politik, dem DOSB und der GIZ.

In einem zweiten Teil der Veranstaltung werden die Ziele und das Arbeitsprogramm des am Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung installierten neuen UNESCO Co-Chair vorgestellt. Der UNESCO Chair mit dem Titel „Sport for Development, Peace and Environment in a Multidisciplinary and Global Perspective“ ist an der Universität in Montreal (UQAM) eingerichtet worden (Chairholder: Prof. Dr. Tegwen Gadais), Dr. Karen Petry fungiert als Co-Chair. Die weiteren beteiligten Wissenschaftler*innen aus der Tschechischen Republik (Prof. Simona Safarikova) und aus Brasilien (Prof. Billy Graeff) werden gemeinsam das Arbeitsprogramm der kommenden vier Jahre vorstellen.

Das Symposium hat den Charakter eines Expertenworkshops; eine Teilnahme ist nur für einen kleineren Personenkreis nach Bestätigung der Anmeldung möglich. Konferenzsprache: Englisch

Anmeldeschluss: 12. Juni 2024
Anmeldung an:

 

Zum Programm

Kontakt

E-Mail: iesf@dshs-koeln.de
Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung
Am Sportpark Müngersdorf 6
50933 Köln
Telefon: +49 221 4982-2410

Verantwortlich
Dr. Karen Petry, Prof. Dr. Jürgen Mittag (IESF)
Dr. Roman Luckscheiter, Dr. Lutz Möller (Deutsche UNESCO Kommission)