Auf Backcountry-Ski durch die Alpen
Ende März 2015 ist es wieder so weit. Dann heißt es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Moduls „Winter-Erlebnissport“ Rucksack packen und auf nach Norwegen. Auf einer 7-tägigen Crosscountry-Skitour werden sie die Setesdalheiane im Süden des Landes durchqueren. Doch bevor die Reise losgehen kann, muss zunächst die Fortbewegung auf Backcountry-Ski erlernt bzw. optimiert werden.
Unter sternklarem Himmel und bei minus sieben Grad Celcius, stiefelten Montagabend 24 Sportstudenten mit ihrer Dozentin Mirjam Limmer sowie dem Lehrbeauftragten Sven Schindelwick auf einem verschneiten Fußweg durch die Winterlandschaft Leogangs. Ziel war die simply outdoor Berghütte auf 1250m Höhe, die für die kommenden Tage ihr Basislager sein sollte. Oben angekommen wurden sie bereits von den Hüttenwärtern Sebastian Zäch und Johannes Limmer erwartet. Die beiden Mitarbeiter von simply outdoor bildeten kurzerhand Koch-, Feuer-, Wasser-, Spül – und Hausmeister-Teams und wiesen die Studenten in ihre alltäglichen Aufgaben in der Hütte ein. Da aus den Leitungen kein Wasser zu erwarten war und Strom nur sehr begrenzt zur Verfügung stand, wurden die Wasservorräte aus einem nahegelegenen Bach gewonnen und Schnee geschmolzen. Der Gemeinschaftsraum wurde mit Petroleumlampen ausgeleuchtet und mit einem Ofen beheizt. Für die meisten Teilnehmer war dieser spartanische Lebensstil eine gänzliche neue Erfahrung, die überraschend gut ankam.
Das Wochenprogramm war prall gefüllt mit Praxis- und Theorieeinheiten. Dabei standen im Fokus der Exkursion das zielgruppengerechte und selbstständige Planen, Organisieren und Durchführen von Angeboten in den folgenden Bereichen: Winterwandern mit Schneeschuhen, Langlaufski (klassisch), Backcountry-Ski Touren sowie Spiele und Erlebnis im Schnee. Ein Großteil der Beiträge wurde von den Studenten vorbereitet. So konnte neben dem Bewegungserlernen der verschiedenen Sportgeräte, zeitgleich das eigene Lehrverhalten sehr praxisnah geprüft und verbessert werden. Die Einführungskurse fanden überwiegend vormittags statt während die Nachmittage für Crosscountry Touren genutzt wurden. Die Tourenführung durch das unbekannte Gelände diente vor allem dem Erkennen und dem Umgang mit Gefahren im Winter-Erlebnisraum. So boten Sonnenschein, wenig Wind und frischer Pulverschnee, wie bei dieser Exkursion, eigentlich beste Bedingungen für Winterwanderungen. Doch nur eigentlich, denn durch die Erwärmung im Laufe des Tages können sich an glatten Hängen, insbesondere an Südseiten, Lawinen lösen. Aus diesem Grund stand ebenfalls eine Einführung in Risikomanagement, sowie Erste Hilfe bei Outdoor-Unfällen auf dem Programm.
Mit Hinblick auf die anstehende Exkursion nach Norwegen, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Alpen einen Eindruck von dem engen Zusammenleben und der körperlichen Belastung in unbekannten Gebieten verschaffen. Gemeinsames Kochen, Absprachen über den Tagesverlauf und die gegenseitige Unterstützung werden auch im westlichsten Teil der skandinavischen Länder unerlässlich sein.
Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gilt es jetzt noch einmal Kräfte zu sammeln und letzte Anschaffungen zu tätigen, denn bereits am 23. März werden sie mit einer Fähre nach Norwegen übersetzen.