Die Boote haben Namen!
Die zwei neuen Gigruderboote der Deutschen Sporthochschule Köln sind geliefert worden und können schon bald in der Lehre zum Einsatz kommen. Vorab hatte Dr. Stefan Mühl vom Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung zu einem Namenswettbewerb aufgerufen. Eingegangen sind über 250 kreative Vorschläge.
Eine Bootstaufe ist eine feierliche Zeremonie. Sie findet statt, unmittelbar bevor ein Boot das erste Mal zu Wasser gelassen wird und soll Glück bringen. Normalerweise versammeln sich zu diesem besonderen Anlass Vereinsmitglieder und Teams mit zahlreichen Gästen um das frisch gefertigte Boot, dessen Name bis dahin noch unbekannt ist. Der Taufpate oder die Taufpatin hält eine Ansprache und verkündet feierlich den Namen. Danach wird eine Flasche Sekt gegen die Planken des Schiffs geschlagen, bei Ruderbooten manchmal auch ein Glas Sekt über ihnen ausgeschüttet, um das Boot nicht zu beschädigen.
Eine solche klassische Bootstaufe mit vielen Gästen ist in Zeiten von Corona kaum vorstellbar. Sie ganz wegzulassen, wäre unter Schiffsliebhaber*innen undenkbar. Bei der Titanic zum Beispiel hatte man 1911 auf die Taufe verzichtet. Da auf dem Fühlinger See bisher keine Eisberge gesichtet wurden und zu jeder Zeit Land erreichbar ist – und weil die beiden neuen Gigruderboote schon bald in der Lehre zum Einsatz kommen sollen, hat Ruder-Dozent und Initiator des Namenswettbewerbs Dr. Stefan Mühl vorab das Geheimnis um die Namen gelüftet. Ob und wann eine offizielle Taufe mit Gästen stattfinden kann, ist aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht absehbar. Auch deshalb entschied sich Dr. Stefan Mühl dafür, die Namen bereits bekannt zu geben.
Zu einem Zeitpunkt, als die Boote noch in der Werft gefertigt wurden, rief Mühl über verschiedene Kanäle der Sporthochschule zu einem Namenswettbewerb auf. Studierende, Mitarbeitende und Freund*innen des Rudersports wurden dazu animiert, ihre Vorschläge – möglichst mit Bezug zur Sporthochschule oder zu Köln – einzureichen. Insgesamt gingen über 250 Vorschläge ein. „Die rege Beteiligung am Namenswettbewerb hat mich überrascht“, berichtet Mühl. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Wettbewerb zu begleiten und täglich neue Vorschläge im Postfach zu finden. Unter den vielen kreativen Einreichungen war es gar nicht so leicht, eine Auswahl zu treffen. Schlussendlich haben wir uns für die Namen ‚Sposeidon‘ und ‚loss jonn‘ entschieden.“
Sposeidon verbindet „Spoho“, die Abkürzung der Sporthochschule, mit „Poseidon“, dem Gott des Meeres aus der griechischen Mythologie. „Loss jonn“ ist ein Begriff aus der kölschen Mundart und steht für „losgehen“ oder „aufbrechen“. „Dieser Name passt sehr gut zum Rudern, denn die Boote werden auch auf Wanderfahrten eingesetzt und wir sind mit ihnen auf den Gewässern unterwegs“, erklärt Mühl. Den Namen „Sposeidon“ hatte Daniel Hoffmann, Badminton-Dozent und Mitarbeiter des Instituts für Vermittlungskompetenz in den Sportarten vorgeschlagen. „Loss jonn“ ist eine Idee von Simone Krautmacher (Institut für Soziologie und Genderforschung bzw. Abteilung Presse und Kommunikation).
Die beiden Vierer werden voraussichtlich nach Pfingsten das erste Mal am Fühlinger See genutzt. Bis dahin müssen noch Ausleger und weitere Bauteile angebracht werden. Bei Dr. Stefan Mühl steigt die Vorfreude: „Ich werde die restlichen Teile zusammen mit den Studierenden montieren. So kann ich ihnen bei dieser Gelegenheit gleich die Teile eines Vierers erklären.“
Eine Auswahl der kreativsten Vorschläge aus dem Namenswettbewerb, die es nicht auf die Boote geschafft haben, finden Sie im kommenden KURIER, der Hochschulzeitung der Sporthochschule. Der KURIER erscheint voraussichtlich Mitte Juni 2021 und ist online sowie an den Zeitungsständern an der Sporthochschule zu finden.