Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“

Das Expertenforum besteht aus 14 renommierten Klima- und Sportforschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach Veröffentlichung des ersten Positionspapiers im Jahr 2019 wurden in der wintersportbezogenen Klimaforschung bereits große Fortschritte erzielt. Nun haben die Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler des Expertenforums die zweite aktualisierte Version „Wintersport und Klimawandel“ veröffentlicht, in der Kernaussagen zur Entwicklung des Alpenraums und der deutschen Mittelgebirge zusammengefasst und Hinweise auf Wissensdefizite und strategische Handlungsempfehlungen aufgezeigt werden.  

Es besteht allgemeine Einigkeit über die Erwartung, dass sich trotz geplanter Klimaschutzmaßnahmen die Jahresmitteltemperatur im Alpenraum bis zum Ende des Jahrhunderts um mindesten weitere 2 Grad erhöhen wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Bedingungen für Schneesport aufgrund der natürlichen Schneedecke und auch die meteorologischen Rahmenbedingungen der technischen Schneeerzeugung massiv verändern werden. Dadurch wird sich sowohl die Anzahl als auch die Dauer der potentiellen Schneizeit um Wochen im Spät- und Frühwinter verringern. „Langfristig werden der Schnee und auch die maximale Schneehöhe besonders in tiefen und mittleren Lagen, unterhalb von etwa 1500 Metern Seehöhe, abnehmen.“ (Marc Olefs). Hinzu kommt, dass der Klimatrend langfristig von einer natürlichen Klimavariabilität überlagert werden wird. Vorwiegend auf kurzen Zeitskalen können diese Schwankungen regional markante Abschwächungen aber auch Verstärkungen der Temperatur- und Schneedeckentrends verursachen.  

Der Ansatz des Expertenforums soll ein Lösen von kurzfristigem Denken und Planen bezüglich einer Entwicklung des Wintersports bewirken. Für dieses Planen wurden gemeinschaftlich strategische Handlungsansätze definiert:

  • Erstellung von CO2-Bilanzen in allen relevanten Sektoren als Potentialanalysen zur Minimierung der schädlichen Klimawirkungen
  • Durchführung von standortbezogenen fachübergreifenden Vulnerabilitätsanalysen zur Erfassung nachhaltigen Strategieentwicklung
  • Implementierung von nachhaltigen technologischen und organisationalen Innovationen und eine Diversifikation des Wintersportangebots

„Es liegt im langfristigen Interesse des Schneesports, wissenschaftsbasierte Ziele für Klimaschutz und Anpassung in allen Sektoren umzusetzen, in der gemeinsamen Verantwortung für kommende Sportgenerationen. So unterstützten wir auch die Initiative Sport for Climate Action /#racetozero der Vereinten Nationen.“, so unser Institutsleiter und Initiator des D-A-CH-Netzwerks „Klima.Schnee.Sport“ Prof. Dr. Ralf Roth.  

Das Update des Positionspapiers gibt es unter: Expertenforum Klima.Schnee.Sport (stiftung.ski)