Arbeitsschwerpunkte
Outdoorsport- und Umwelt-Entwicklung liefern für Forscher spannende Fragestellungen: Wie wirken sich neue Outdoor Aktivitäten auf Wildtiere und gefährdete Arten aus? Wieso treiben so viele Aktive ihren Sport draußen? Welche Sportarten finden in urbanen oder in naturnahen grünen Räumen statt? Welche Anpassungsvorgänge gibt es zum Klimawandel? Wie können Sportgroßveranstaltungen nachhaltig gestaltet werden? Was ist zu beachten bei einer erlebnisorientierten Vermittlung von Outdoor Sport?
Solche Fragen erfordern fachübergreifendes Know-how, viel Erfahrung und sowohl naturwissenschaftlich-ökologische als auch gesellschafts- und geisteswissenschaftliche Methoden und Theorien. Das Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung beschäftigt daher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ganz unterschiedlicher Disziplinen. Dazu gehören neben Sportwissenschaft auch Biologie, Forstwissenschaft, Tourismus, Soziologie oder Geographie. Die intensive Zusammenarbeit der einzelnen Mitglieder in einem Forschungsteam schafft ganzheitliches Wissen, um vielschichtige Fragen zu beantworten und Projekte zu praktikablen und innovativen Ergebnissen zu führen. Die Arbeit der vergangenen zehn Jahre hat zu einer Ausdifferenzierung in fünf Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte geführt:
Der Forschungsbereich "Wirkungsanalysen und Risikomanagement" beschäftigt sich mit Einflüssen zwischen Outdoor-Sport und Naturhaushalt. Dafür sind naturwissenschaftliche Erhebungen ebenso notwendig wie sportbezogene Nutzungs- und Frequenzanalysen. Wesentliches Ziel der Arbeiten ist es, Risiken und Konsequenzen, aber auch Chancen von Sport für Natur und Landschaft zu definieren und zu analysieren. Darüber hinaus erarbeitet der Bereich neue Konzepte für eine umweltverträgliche und ressourcenschonende Sportpraxis.
Der Forschungsbereich "Sportgebietsplanung und Besucherlenkung" stellt sich den Herausforderungen, die der gesellschaftliche Wandel für den Outdoor Sport mit sich bringt. Um Interessenkonflikte und ökologische Störungen zu minimieren und die Sportpraxis in freier Natur zu optimieren, beschäftigt sich die Akteure mit innovativen Konzepten für Besucherlenkung, Trail-/Streckenplanung und Raummanagement. Dabei hat sich der Einsatz geographischer Informationssysteme bewährt, so dass mit dem "Sport Area Management System" ein eigenes Tool entwickelt wurde. Hier werden auch Nutzungskonflikte mit der Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung einschl. der Jagd untersucht.
Der Arbeitsbereich "Praxis Outdoor Sport" bildet die DNA der Institutsarbeit. Die Kolleginnen und Kollegen setzen sich mit Methoden und didaktischen Konzepten auseinander, die Aktivitäten in Naturräumen vermitteln. Im Zentrum steht die Praxis unterschiedlicher Outdoor Sportarten und die praktische Ausbildung der Studierenden. Hinzu kommen Forschungsarbeiten zur Motivlage und spez. gesundheitlichen Beanspruchungen bis hin zur Trainingsplanung.
Der Forschungsbereich "Produkt- und Destinationsentwicklung" setzt sich mit den permanenten Veränderungen auseinander, denen Sport, Erholung und Tourismus in Natur und Landschaft unterliegen. Neue Sportarten wie Trail-Running oder veränderte Technologien wie das E-Bike stellen Dienstleister und Sportbranche vor neue Herausforderungen. Darüber hinaus beschäftigt sich der Forschungsbereich auch mit den Änderungen im Sporttourismus - hier insbesondere mit Strategien und Konzepten für eine nachhaltige Entwicklung von Naturräumen und Landschaft.
Das Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung nutzt interdisziplinäre Forschungsansätze, um die Planung und Durchführungen von Sportgroßveranstaltungen zu untersuchen. Konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen sollen u.a. die Ressourceneffizienz im Rahmen der Sportgroßveranstaltung steigern und die Auswirkungen minimieren. Die Gesamtstruktur und Phasen einer Sportgroßveranstaltung werden ganzheitlich in den relevanten Bereichen wie: Infrastruktur, Nachnutzung, Verkehr, Energie, Abfall, Ressourcenverbrauch und Lärmbelastung analysiert und entsprechend entwickelt.
Als führendes Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung ist der Austausch von Wissen zwischen der Forschung am Institut und externen Akteuren ein erklärtes Ziel. Die Transferkultur findet im wechselseitigen Austausch mit Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Sport, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik statt - in Deutschland und darüber hinaus. Das Ziel: Outdoorsport- und Umweltwissen gesellschaftlich wirksam zu machen.