11. Kölner Forum Medienrecht
Durch starkes mediales Interesse verändern sich Sportarten und ihre Akteure. Veränderte Regeln erhöhen die Zuschauerattraktivität; höhere Zuschauerzahlen bedeuten bessere Chancen auf Sponsorenverträge: Medien und Sport befinden sich seit Jahren in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis, von dem beide profitieren können – eine Abhängigkeit, aus der aber auch Konflikte entstehen können. Diese Situation nahm das Kölner Forum Medienrecht zum Grund, seine 11. Jahresveranstaltung unter den Titel „Mediale Revolution im Sport – Herausforderung für das Recht?“ zu stellen.
Aus diesem Anlass lud es Vertreter aus Sport, Medien, Politik und Recht in den Spanischen Bau des Kölner Rathauses ein. Nachdem die Rolle von Sportrechten zwischen exklusivem Wirtschaftsgut und gesellschaftlicher Bedeutung in mehreren Vorträgen und einer Diskussionsrunde detailliert erörtert wurde, stellte Martin Nolte in einem Impuls-Statement rechtliche Konflikte vor, die sich aus diesem Zwiespalt ergeben, und leitete damit die anschließende Diskussionsrunde ein. Unter dem Titel „Hochwertige Sportrechte im Visier neuer Medienplayer“ ging Nolte unter anderem auf die vorher kritisierte Schutzliste ein, die bestimmte Sportevents definiert, welche in Deutschland im frei empfangbaren Fernsehen zu zeigen sind. Er zeigte auf, dass diese Schutzliste zwar die Forderung nach mehr Pluralität veranlasse, sie aber Ausdruck politischer Mehrheitsentscheidung und daher – trotz grundgesetzlich geforderter Pluralität – im Ergebnis nicht zu beanstanden sei. Außerdem verwies er auf die zunehmenden Probleme, die durch illegale Streams von Sportinhalten entstehen und denen der Gesetzgeber vor allem durch eine Stärkung von Sportveranstalterrechten Herr werden könne.
Im Verlauf der Veranstaltung wurde zunächst bespielhaft ein neues Konzept aus der medialen Aufbereitung des Amateurfußballs vorgestellt, durch das Sport und Medien gleichermaßen an dem hohen Zuschauerinteresse in einem rechtlich zulässigen Rahmen teilhaben können. Mit Hilfe einer speziellen Software würden Amateurfußballspiele von einer automatisierten Kamera aufgezeichnet, die das Spielgeschehen relativ attraktiv verfolge. Durch einmalige Installation dieser Kameratechnik ergibt sich daraus für Vereine die Möglichkeit der medialen Präsenz und für das Medienunternehmen die Chance zur Generierung attraktiven Contents.
Zum Abschluss der Veranstaltung betrachteten die geladenen Experten das relativ neue Phänomen des E-Sports. E-Sport bediene sich verschiedener alternativer medialer Vermarktungsstrategien und sei damit sehr erfolgreich. Als Impulsgeber für die Weiterentwicklung der erfolgreichen medialen Vermarktung von traditionellen Sportarten könne der E-Sport demnach einige Innovative Konzepte liefern.
Weitere Informationen zum 11. Kölner Forum Medienrecht finden Sie auf der Seite des Kölner Forum Medienrecht und im Veranstaltungsbericht in der kommenden Ausgabe der Causa Sport.