Doping – sportrechtlicher Elchtest des 21. Jahrhunderts
Martin Nolte referiert beim Treffen des Rotary Clubs Hochschwarzwald in Hinterzarten über die rechtlichen Dimensionen des Dopings.
Das Thema Doping ist im Sport allgegenwärtig. Spätestens seit der Aufdeckung des systematischen Dopings in Russland hat das Dopingproblem auch wieder Olympische Spiele erreicht. Doping lässt Zuschauer ihr Interesse am Sport verlieren und stellt Profi-Athleten vor rechtliche Herausforderungen. Bei unfairen Wettbewerben, zu denen es gerade dann kommt, wenn Dopingkontrollen weltweit unterschiedlich strikt gehandhabt werden, tangiert Doping nicht nur die Fairness als Grundlage des sportlichen Wettkampfes. Doping ist auch in wirtschaftlicher Hinsicht relevant, wie sich an Sponsoren- und Werbeverträgen zeigt.
Das Institut für Sportrecht befasst sich mit sämtlichen rechtlichen Fragestellungen im Kontext zu Doping. Ziel der Arbeit des Instituts ist es dabei, konkrete Antworten auf rechtliche Probleme bei der Bekämpfung von Doping zu liefern. Hierzu gehörte beispielsweise die Erarbeitung eines Muster-Anti-Doping-Codes im Jahre 2014/15 nach den Vorgaben des Welt-Anti-Doping-Codes oder die jüngste Expertise zu rechtlichen Fragestellungen der Dopingbekämpfung im Kontext Olympischer Spiele.
Auf Einladung des Rotary Clubs Hochschwarzwald/Hinterzarten referierte Martin Nolte über dopingrelevante Rechtsthemen. Zusätzlich zu den Clubmitgliedern erschienen Vertreter des organisierten Sports wie der Leiter des Olympiastützpunktes Freiburg-Schwarzwald, Hans-Ulrich Wiedmann, und der Geschäftsführer des Badischen Sportbundes, Matthias Krause.
In seinem Vortrag passte Martin Nolte die Dopingbekämpfung zunächst in das Zwei-Säulen-System des Sportrechts ein und erläuterte anschließend die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den selbstgesetzten Anti-Doping-Regeln und den (zwischen-)staatlichen Normen des Anti-Doping-Gesetzes. Den besonderen Fokus legte Nolte dabei auf die internationale Ausrichtung der Regelwerke und des Anti-Doping-Gesetzes, insbesondere den Welt-Anti-Doping-Code und die UNESCO-Konvention gegen Doping im Sport. Sowohl der Nationale Anti-Doping Code als auch das jüngste Anti-Doping-Gesetz dient identischen Zielen: die Gesundheit der Sportler zu schützen sowie Fairness und Chancengleichheit zu sichern. Dies soll gewährleistet werden, indem die Anwendung unerlaubter Substanzen durch Verbote verhindert wird. Auf den Dopingnachweis, das Beweismaß und die Beweislast ging Nolte am Beispiel der Causa Pechstein ein.