Doping und Compliance
Compliance: eine Aufgabe, die in der Unternehmensführung wichtiger wird, von der man in den Nachrichten öfter hört, von der man aber oft nur wenig weiß. Compliance steht für die in der Verantwortung des Vorstands liegende Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und regulatorischen Standards. Die Aufgabe kann aber auch für die Erfüllung weiterer, wesentlicher und meist von Unternehmen selbst gesetzter ethischer Standards und Anforderungen stehen. Compliance-Strukturen dienen der Prävention von Unternehmensrisiken und sind Teil des Risikomanagements.
Zunehmend implementieren Unternehmen oder Organisationen Compliance-Maßnahmen in ihre Geschäftsstrukturen und setzen damit eigene Standards. So gibt es beispielsweise als Teil des Compliance Management Systems beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) seit 2016 eine unabhängige Ethik-Kommission, die die Einhaltung des Ethik-Kodexes des DFB überwacht. Die FIFA hat seit einigen Jahren eine Compliance-Kommission, die Vollständigkeit und Verlässlichkeit der finanziellen Rechnungslegung überprüft, und das IOC betreibt eine Integritäts- und Compliance-Hotline, über die unter anderem Missbrauchs- und Belästigungsfälle während der Olympischen Spiele gemeldet werden können.
In Deutschland bezeichnet sich die Nationale Anti-Doping Agentur als „zentrale Compliance-Einrichtung des deutschen Sports“ in der Überzeugung, dass die Durchsetzung des Anti-Doping-Systems zu den ethischen Kernanliegen des organisierten Sports gehört. Dabei geht es um einen sauberen Sport und ehrliche Leistung zur Gewährleistung von Chancengleichheit für alle Sportler.
Auf Einladung eines japanischen Unternehmens mit Sitz seiner deutschen Niederlassung in Düsseldorf, stellte Caroline Bechtel in ihrem rund einstündigen Vortrag mit dem Titel „Doping & Compliance – Ethics in Competition“ die Bedeutung und Relevanz von Doping im Sport dar und erläuterte, dass Doping eine Wettbewerbsverzerrung ist. Im Rahmen des Multiplikatorentreffens der Compliance Coordinators, an dem nebst etwa 20 Mitarbeitern auch der CEO und der CCO des Unternehmens teilnahmen, gab Caroline Bechtel zunächst einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Dopings und der sich wandelnden gesellschaftlichen Wahrnehmung von Doping, um dann anhand ausgewählter Normen des WADA-Codes den dopingrelevanten rechtlichen Rahmen darzustellen. Abschließend illustrierte sie ihre Ausführungen mit fünf ausgewählten Beispielfällen aus der Rechtspraxis und leitete sodann die Diskussionsrunde ein.