Handbuch Fußball-Recht, 2., völlig neu bearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage
Welcher Sendeanstalt stehen welche Übertragungsrechte bei der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft zu? Wie viel Steuern müssen die UEFA oder die FIFA zahlen? Können Profi-Fußballer ihren Wechsel zu ihrem Wunschverein trotz eines laufenden Vertrags einklagen bzw. erstreiten? Das sind nur wenige Beispiele für sportrechtliche Herausforderungen, die in der 2. Auflage des jüngst erschienenen Handbuchs zum Fußball-Recht – herausgegeben von Martin Stopper und Gregor Lentze – kenntnisreich dargestellt werden.
Ausgangspunkt zahlreicher Rechtsfragen sind oft selbst gesetzte Sport- und Spielregeln, die Fußballverbände aufgrund ihrer Regelungsbefugnis erlassen, deren normative Grundlage die Vereinigungsfreiheit bildet. Der Europäische Gerichtshof wies die Regelungsbefugnis europäischer Verbände nach seinem „Meca-Medina-Urteil“ aus dem Jahre 2006 insofern in ihre Schranken, als er die europäischen Wettbewerbsregeln auch auf Beschlüsse und Satzungen von Sportverbänden mit rein sportlichem Inhalt zur Anwendung brachte. Zwar trägt die Union nach Art. 165 AEUV zur Förderung der europäischen Dimension des Sports bei und berücksichtigt dabei dessen besondere Merkmale, dessen auf freiwilligem Engagement basierende Strukturen sowie dessen soziale und pädagogische Ziele. Doch bedeutet dies nicht, dass die Regelgebung des organisierten Fußballsports grenzenlos wäre. Nicht nur dies zeigt die jüngste Auflage des Handbuchs an aktuellen Beispielen, sondern illustriert darüber hinaus auch die rechtlichen Interaktionen und Problembereiche zwischen Fußballverbänden, Fußballvereinen, Ligen, Sportlern, Vermarktungsagenturen, Medienunternehmen und Werbetreibenden.
Zudem geht die 2. Auflage über die bisherigen Themen der Erstauflage insofern hinaus, als das auch die Clubfinanzierung und Investments im Fußball, die Prävention und Sicherheit sowie Sportwetten und das System des Financial Fairplay behandelt werden. Zu den neuen Themen gehört auch ein Kapitel über Anti-Diskriminierung, das von Prof. Dr. Martin Nolte, Leiter des Instituts für Sportrecht an der Deutschen Sporthochschule, verfasst wurde und in dessen Zentrum die Anti-Diskriminierungsbestimmungen der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB stehen. „Zu den satzungsmäßigen Aufgaben des DFB gehört das Eintreten gegen rassistisches Verhalten auf dem Fußballplatz und den Tribünen. Gerade in jüngerer Zeit gibt es zunehmend Vorfälle, deren Ahndung auf Grundlage der speziellen Anti-Diskriminierungsbestimmungen erfolgt. Zu deren Auslegung und Anwendung liefere ich zahlreiche Beispiele zur Bekämpfung von Rassismus in der Praxis.“