Meister in der 2. Bundesliga
Gänsehautfeeling an der Sporthochschule: Am letzten Spieltag stehen sich der Tabellenerste und -zweite der 2. Volleyball Bundesliga Nord im Spiel um den Meistertitel gegenüber. Die DSHS SnowTrex Köln spielen im Heimspiel gegen den Vorjahresmeister Bayer Leverkusen. Eine Tabellenkonstellation, die höchste Spannung in einem Duell auf Augenhöhe verspricht und die Spielhalle zum Ende der Saison noch einmal bis zum letzten Platz füllt.
Schon Stunden vor dem Spiel bildeten sich am Einlass Warteschlangen, um die begehrten Restkarten zu ergattern. All jene Sportbegeisterte, die sich auch noch kurz vor dem Spiel eine Karte sichern konnten, sollten nicht enttäuscht werden: Die Kölnerinnen zeigten ein eindrucksvolles Spiel mit dem sie nicht nur die Zuschauer, sondern auch ihre Gegnerinnen überraschten. „In der Woche vor dem Spiel waren wir alle schon sehr angespannt. In so einem Spiel geht es um alles oder nichts. Wir wussten aber, was wir können, immerhin standen wir den Großteil der Saison auf dem 1. Tabellenplatz und konnten Leverkusen bereits im Hinspiel knapp mit 3:2 besiegen. Mit diesem Wissen und einer guten Vorbereitung im Training sind wir mit einem guten Gefühl ins Spiel gegangen. Sowas ist sehr wichtig“, analysiert Pia Weiand die Ausnahmesituation.
Deutlich spürbar war die Anspannung, die ein entscheidendes Spiel um den Meistertitel ausgerechnet gegen den stärksten Rivalen mit sich bringt. Vor allem psychisch waren beide Mannschaften gefordert, einem enormen Druck standzuhalten. Anfängliche Fehler auf beiden Seiten führten in dieser Drucksituation zu einem sehr ausgeglichenen ersten Satz, den die SnowTrex schlussendlich mit 25:20 knapp für sich entscheiden konnten. Durch zwei Auszeiten während des ersten Satzes schaffte es Trainer Jimmy Czimek auf beeindruckende Weise, seine Mannschaft zu beruhigen und neu auf das gemeinsame Ziel des Meistertitels zu fokussieren. In Satz zwei war die Mannschaft wie ausgewechselt und überraschte nicht nur die über 500 Zuschauer, sondern auch die Gegnerinnen mit starken Blocks, präzisen Aufschlägen und einem insgesamt fast fehlerfreien Zusammenspiel. Mit 25:12 konnten sie sich den Gewinn des zweiten Satzes sichern. Vollkommen überrascht von dieser Wende hatten die Leverkusener Gäste ihren Gegnerinnen auch im dritten Satz nichts entgegenzusetzen.
Nach eineinhalb Stunden Spielzeit, drei gewonnenen Sätzen und einer Menge Schweiß auf dem Hallenboden, trugen die Zuschauer die Kölnerinnen mit Jubelgesängen zu dem bislang größten Erfolg der DSHS SnowTrex Volleyballgeschichte, dem Meistertitel in der 2. Bundesliga Nord. „Wir haben ein Spiel auf Augenhöhe erwartet. Dass es am Ende doch relativ eindeutig war zeigt, wie enorm der Druck für beide Teams vor so einem Spiel ist. Letztendlich konnten wir damit etwas besser umgehen und hatten ja auch unser Heimpublikum im Rücken“, reflektiert Weiand.
Die DSHS SnowTrex Köln krönen mit dem Gewinn der Meisterschaft 2016/17 im letzten Spiel eine herausragende Saison. Institutsmitarbeiterin Pia Weiand rundet den letzten Spieltag der Saison mit einer weiteren Auszeichnung ab: dem Titel MVP. Als MVP (Most Valuable Player) werden im Anschluss an ein Match die besten Spielerinnen beider Mannschaften ausgezeichnet. Pia Weiand erhielt diese Auszeichnung in der laufenden Saison bereits zum neunten Mal und ist hiermit nicht nur Meisterin mit ihrer Mannschaft, sondern auch zweitbeste Spielerin der 2. Bundesliga Nord. „Dieser Titel ist schon etwas Besonderes für mich. In unserer Mannschaft spielen keine Profis. Wir bekommen also kein Geld und viele von uns arbeiten neben dem Studium. Umso wichtiger ist eine gute Stimmung in der Mannschaft und dass man mit Spaß dabei ist. Ich glaube, das ist auch unser Erfolgsrezept.“
Pia Weiand arbeitet an der Sporthochschule als studentische Hilfskraft am Institut für Sportrecht und am Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten.