Petersen in das DFB-Sportgericht gewählt
Mit fast sieben Millionen Mitgliedschaften gilt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als größter Sport-Fachverband der Welt. Um zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen, tagt der DFB-Bundestag, das höchste Gremium des DFB, alle drei Jahre. Die 259 stimmberechtigten Delegierten aus Präsidium, Vorstand, Landes- und Regionalverbänden sowie Ligaverband wählen hierbei ihre VertreterInnen in Belangen des Amateurbereichs bis hin zum Profisport und diskutieren zentrale Fragen zur zukünftigen Struktur und Aufgabenstellung des DFB. Am 3. und 4. November 2016 tagte nun der jüngste, 42. DFB-Bundestag in Erfurt. Institutsmitarbeiter Heiko Petersen war als Beisitzer des DFB-Sportgerichts dabei.
„Landauf, landab war mit jedem neuen Turniertag immer mehr von der Aufbruchstimmung zu spüren, die das ganze Team verkörperte. Vom Fußballfeld aus strömte die Begeisterung förmlich über das ganze Land, das plötzlich in ein schwarz-rot-goldenes Farbenmeer getaucht war.“ Ein kurzer Ausschnitt aus einer Rede, die an einen unvergleichlichen Fußballsommer erinnert: das „Sommermärchen 2006“. Dass diese Worte beim Festakt zum 42. DFB-Bundestag nicht von einem Sportfunktionär, sondern von der Bundeskanzlerin Angela Merkel kamen, zeigt die hohe gesellschafts- und wirtschaftspolitische Bedeutung, die dem Fußball in Deutschland zukommt. Merkel war unter anderem nach Erfurt gekommen, um die Laudatio auf Jürgen Klinsmann, der als Dank für seine Verdienste um die Fußball WM 2006 zum Ehrenspielführer des DFB ernannt wurde, zu halten.
Nach der feierlichen Eröffnung mit vielen weiteren Ehrungen von bekannten Gesichtern des Fußballs im Theater Erfurt, darunter u.a. Silvia Neid und die Betreuer der Nationalmannschaft von 2014, nutzten die 258 anwesenden Delegierten den DFB-Bundestag dazu, die verschiedenen Ämter des 17-köpfigen DFB-Präsidiums neu zu besetzen oder die gewählten VertreterInnen in ihren Ämtern zu bestätigen. So wurde DFB-Präsident Reinhard Grindel als 12. Präsident des DFB einstimmig wiedergewählt. Darüber hinaus wurde die Gründung einer unabhängigen Ethik-Kommission bekannt gegeben. Diese hat zur Aufgabe, den neuen Ethik-Kodex des DFB zu überwachen und bei Verdacht auf unlautere Verhaltensweisen Untersuchungen oder ein Verfahren im Sportgericht einzuleiten.
Institutsmitarbeiter Heiko Petersen wurde im Rahmen des DFB-Bundestages in seinem Amt als Beisitzer des DFB-Sportgerichts wiedergewählt. Nach seiner ersten Amtszeit von 2013 bis 2016 wird er nun weitere drei Jahre Beisitzer des DFB-Sportgerichts sein. Das DFB-Sportgericht entscheidet in erster Instanz über alle Verstöße gegen das DFB-Recht, wie etwa über die Rote Karte von Boateng, den Böllerwurf eines Kölner Zuschauers oder das Phantomtor von Hoffenheim. Mit der Praxiserfahrung aus 11 Jahren Profifußball und und dem Ersten Juristischen Staatsexamen kann Petersen bei Verfahren des Sportgerichts aus zweierlei Blickwinkeln zu einer fairen Beurteilung beitragen: Einerseits kennt er als ehemaliger Leistungssportler die Sicht des Sports; durch seine juristischen Kenntnisse aber auch die Belange des Rechts. „Ich freue mich sehr über die Wiederwahl ins DFB-Sportgericht und natürlich auch über das Wiedersehen mit alten Hoffenheimer Weggefährten“, schmunzelt Petersen.
Einen besonderen Glückwunsch zu seiner Wiederwahl erhielt Petersen direkt von einem seiner früheren Trainer im Profifußball. Der jetzige DFB-Sportdirektor, Weltmeister 2014 und ehemalige Trainer der TSG 1899 Hoffenheim, Hansi Flick, gratulierte Petersen ganz persönlich zur Wahl in das DFB-Sportgericht: Beide kennen sich seit der Saison 2004/2005, in der Petersen bei Hoffenheim unter Trainer Flick in der Regionalliga Süd im Mittelfeld spielte.