Swiss Sport Forum
Das Swiss Sport Forum hat sich in seinem fast 15-jährigen Bestehen als wissenschaftliches Forum für den Sport etabliert. In der Schweiz werden hierbei regelmäßig aktuelle Themen des Sports mit Sachverständigen und Fachspezialisten sowie prominenten Vertretern aus Wirtschaft, Sport und Politik wissenschaftlich und interdisziplinär betrachtet. Das Swiss Sport Forum ermöglicht interessierten Personen dadurch einen Einblick in die Welt des Sports. So auch bei dem diesjährigen Sport Forum zum Thema „Entwicklungen und Tendenzen im Vereins- und Verbandswesen des organisierten Sports“.
Anlässlich der schnellen Entwicklung des Sportwesens und der Tendenz, dass einige Sportverbände mehr und mehr Unternehmen gleichen, diskutierten die Spezialisten diesmal über „Corporate Governance“ und „Compliance“ im organisierten Sport. Themen, die seit den vermehrten Kooperationsvorwürfen gegenüber hohen Vertretern des Sports im Fokus der Öffentlichkeit stehen. In den Vortragssaal des Metropol in Zürich lockten diese Themen zahlreiche Interessierte. Das Institut für Sportrecht war mit vier MitarbeiterInnen vertreten. Dessen Leiter, Prof. Martin Nolte, hielt einen Vortrag zum Thema „Internationale Sportverbände: Tour d’horizon“.
In diesem ging Nolte im Wesentlichen auf die Verflechtungen zwischen sportverbandlichen Regeln und (zwischen-)staatlichem Recht anhand historischer Verstöße gegen Demonstrationsverbote bei Olympischen Spielen ein (Black Power 1968, Peking 2008, Sotchi 2014), und erörterte das Prinzip der praktischen Konkordanz mit dem Ziel sowohl das legitime Interesse der Sportverbände an politischer Neutralität der Durchführung von Sportwettkämpfen als auch den Geltungsanpruch der Meinungsfreiheit miteinander in Ausgleich zu bringen.
Schließlich erörterte Nolte das sportverbandliche Pyramidalprinzip des organisierten Sports am Beispiel des Fußballs und verdeutlichte die Probleme der Durchsetzung internationaler Sportregeln auf regionaler bzw. lokaler Ebene am Beispiel des jüngsten Rechtsstreits um den Zwangsabstieg des SV Wilhelmshaven wegen Verstoßes gegen das FIFA-Reglement betreffend Status und Transfer von Spielern. Mit einem Querschnitt zu den gemeinnützigen Aufgabenstellungen internationaler Sportverbände und ihrem Interesse, dass nationale Sportverbände identische bzw. zumindest vergleichbare Ziele verfolgten, endete sein Referat.
Einen ausführlichen Bericht zur Tagung lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Causa Sport.