Leistungsphysiologie
Vorträge & Videos
Leistungsdiagnostik: Typisierung von Athletinnen und Athleten im Schwimmen
Prof. Dr. Patrick Wahl hat mit seinem Team an der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) in Kooperation mit dem Deutschen Schwimmverband (DSV) und dem Schwimmverband Nordrhein-Westfalen eine neuartige Leistungsdiagnostik-Batterie im Schwimmen entwickelt. Im Rahmen der vom BISp geförderten Forschungsprojekte entstand auch ein Verfahren zur Typisierung von Athletinnen und Athleten. Beide Arbeiten sind Meilensteine auf dem Weg zu einer individuellen Trainingssteuerung im Schwimmen. Das Video fasst die wissenschaftliche Arbeit zusammen.
Am Anfang der wissenschaftlichen Arbeit stand eine Analyse der Einflussfaktoren auf die Schwimmgeschwindigkeit. Zu diesen Einflussfaktoren hat das DSHS-Team aussagekräftige und praxistaugliche Diagnostiken (neuromuskulär und metabolisch) entwickelt. Mit diesen lassen sich die individuellen Leistungsvoraussetzungen der AthletInnen erfassen und beurteilen. Diese wiederum sind unverzichtbare Voraussetzung für eine individualisierte Trainingssteuerung.
Im Rahmen der Diagnostikbatterie wurden spezielle methodische und technische Lösungen zur Diagnostik herangezogen. Hierzu zählen eine LED-Lichtlaufleiste und ein Zugseilsystem.
Ein Hauptziel der Projekte war der Nutzen für die Sportpraxis. Deshalb fand von Beginn an die Zusammenarbeit mit den Verbänden statt. Diese führte zur Entwicklung der Diagnostikbatterie und unterstützt bereits nachhaltig die Trainingssteuerung. Der Fokus in der praktischen Umsetzung liegt einmal auf dem Techniktraining und im anderen Fall auf dem gezielten Krafttraining. Die wissenschaftliche Beratung wird hierbei fortgesetzt.
momentum
Deutscher Schwimm-Verband
Schwimmverband NRW
Bundesinstitut für Sportwissenschaft
NRW Kongress 23- Zusammenhänge von Geschwindigkeits-/Leistungsprofilen & physiolog. Charakteristika
Die übergeordneten Ziele der Leistungsdiagnostik sind die Vorgabe individueller Trainingsintensitäten, die Beobachtung der individuellen athletischen Entwicklung und die Vorhersage von Leistung im Wettkampf. Hierfür scheinen die Identifikation physiologischer Leistungsdeterminanten sowie die Leistungsbewertung unter validen Bedingungen unerlässlich zu sein. Die verschiedenen Sportarten (Radfahren, Laufen, Schwimmen) unterscheiden sich jedoch stark in ihren Anforderungen und Belastungsstrukturen. Es ist daher davon auszugehen, dass sich die verschiedenen Sportarten auch in ihren physiologischen Anforderungen und damit den physiologischen Determinanten unterscheiden.
In den letzten Jahrzehnten hat die Forschung dazu beigetragen, die wichtigsten metabolischen, neuromuskulären und mechanischen Determinanten für die Leistung beim Langstreckenlauf, Radzeitfahren und Schwimmen zu ermitteln. So haben mehrere Studien gezeigt, dass die maximale Sauerstoffaufnahme, die Laktatschwelle und die Maximalgeschwindigkeit bzw. die Maximalleistung bei Stufentests unterschiedliche Lauf- oder Radfahrzeitfahrleistungen vorhersagen. Es bleibt jedoch unklar, ob oder wie sich die Beziehung zwischen den Labortestparametern im Verlauf von Kurz-, Mittel- und Langstreckenleistungen verändert, insbesondere im Hinblick auf das individuelle physiologische Profil der Sportler*innen. Zwar lassen sich auf Grundlage der aktuellen Literatur Vergleiche zwischen unterschiedlichen Studienergebnissen anstellen, diese sind jedoch limitiert, da Unterschiede im Studiendesign, in den verwendete Messprotokollen, in den Methoden zur Bestimmung einzelner Leistungsparameter oder in dem Leistungsniveau der Stichprobe, den statistischen Zusammenhang zwischen Leistungsparameter und einer gegebenen Leistung beeinflussen können.
Der Vergleich der individuellen Geschwindigkeitsprofile der Läufer*in / Schwimmer*in oder der Leistungsprofile der Radfahrer*innen mit physiologischen und neuromuskulären Leistungsindikatoren könnte eine bessere Erklärung einer gemessenen Leistung ermöglichen, die das komplexe Zusammenspiel verschiedener physiologischer Systeme berücksichtigt und eine spezifischere Trainingsplanung erlaubt. Dementsprechend ist die Bewertung der Beziehung zwischen etablierten Labortestparametern und Leistungsergebnissen über verschiedene Zeiträume von großer praktischer Bedeutung. Der Vortrag gibt einen Überblick über den Zusammenhang zwischen physiologischen Determinanten und (simulierten) Wettkampfleistungen für eine gegebene Stichprobe.
Vortragende:
Univ.-Prof. Dr. P. Wahl (DSHS Köln)
A. Sommer (DSHS Köln)
I. Schifferdecker (DSHS Köln)
Der Kongress Nachwuchsförderung NRW wird seit 2011 von der Staatskanzlei des Landes NRW in Kooperation mit dem Landessportbund NRW und dem deutschen Forschungszentrum für Leistungssport (momentum) an der Deutschen Sporthochschule Köln ausgerichtet. Im Jahr 2023 fand der Kongress unter dem Titel "Mit angewandter Wissenschaft zur sportlichen Exzellenz statt". An zwei Tagen konnten die Teilnehmenden 24 verschiedene Vorträge zu unterschiedlichen Themen aus dem Nachwuchsleistungssport besucht werden.
https://www.dshs-koeln.de/momentum/transfer/nrw-kongress-nachwuchsfoerderung-2023/
Weitere Beiträge aus und um den Leistungssport finden Sie unter:
https://www.dshs-koeln.de/momentum/momentumon/
Langfristige Individualisierung im Leistungssport
Im Rahmen des Kongres Nachwuchsförderung NRW 2022 sprach Univ.Prof. Dr. Patrick Wahl über die Möglichkeiten einer langfristigen Individualisierung im Leistungssport.
Der digitale Zwilling - neue Chancen für die Diagnostik und Steuerung?
Im Rahmen des Kongres Nachwuchsförderung NRW 2021 sprach Univ.-Prof. Dr. Patrik Wahl über den digitalen Zwilling in Sport und diskutierte die daraus resultierenden Chancen für die Diagnostik und Trainingssteuerung.
Hochintensives aerobes Intervall-Training
Im Rahmen der Magglinger Trainertagung 2016 sprach Univ.-Prof. Dr. Patrick Wahl über die Gestaltung, Wirkmechanismen und Anpassungserscheinungen des hochintensiven aeroben Trainings zur Verbesserung des aeroben Energiesystems.
Desoxygenierung der Muskulatur im Ski Alpin, Snowboarding und Bobsport - BISp
Ziel des beantragten Projektes ist die muskuläre Entsättigung während Wettkampf- und Trainingsbelastungen zu erfassen und neue Trainingskonzepte zu entwickeln, welche die Entsättigung unter Wettkampfbedingungen besser abbilden. Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie im Sportinformationsportal SURF: https://www.bisp-surf.de/Record/PR020160800138
Projektleitung: Dr. Dr. Michael Behringer (DSHS Köln) Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat unter anderem die Aufgabe, Forschungsbedarf zu ermitteln und Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Spitzensports zu initiieren, zu fördern und zu koordinieren, die Forschungsergebnisse auszuwerten und den Transfer der Forschungsergebnisse in die Sportpraxis in Zusammenarbeit mit dem Spitzensport zielgruppenorientiert vorzunehmen. Weitere Informationen zu den Aufgaben des BISp finden Sie unter:
Errichtungserlass2010 (PDF)
Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Lerntool
Animierte Simulationen zur Veranschaulichung des Herz-Kreislaufsystems, der Ventilation (Alveole) und Stickstoff-Aufnahme und Abgabe beim Tauchen eLeiPhys 3