Bei Fabian Hambüchen im Seminar Profilergänzung Turnen in der ersten Reihe
Montag, 4. Juni 2018, die Seminarteilnehmer/innen sind gekommen, um einer der zu leistenden Präsentationen im Seminar „Profilergänzung Turnen“ unter der Leitung von Ilona E. Gerling zu folgen. Fast zwei Stunden hören sie gebannt zu, wie ihr Kommilitone Fabian Hambüchen emotional und mitreißend darstellt, wie aus einem 4jährigen Junge in einer Turnerfamilie ein Nachwuchsturner wurde, der schon als Kind äußerte: „…ich will einmal an einer Olympiade teilnehmen.“ Es wurden schließlich, gekrönt mit einer Goldmedaille, vier Olympiaden.
Es ist ihr Kommilitone Fabian Hambüchen, der auf Bitten der Kursteilnehmer/innen im Vorfeld neben Darstellung des internationalen Turnverbandes FIG und seinem Wertungssystem auch etwas zu seinem Werdegang vortragen soll.
Viele Trainingsaufenthalte prägten den jungen Turner nachfolgend in Japan bevor es zur ersten Olympiade ging: Athen 2004, er hatte es geschafft und war auf einer Olympiade nun dabei gewesen – aber da war noch mehr drin. Die Bronzemedaille dann 2008 in Peking und 2012 in London auch noch die Silbermedaille, während das Abi geschafft werden musste. „Bronze, dann Silber – dann fehlt doch noch eine Farbe“, …inzwischen hat Fabian Hambüchen sein Studium an der Sporthochschule aufgenommen. Dort musste noch einmal eine Entscheidung für sich treffen: „Ganz oder gar nicht“ hieß sie und er stieg nochmal in das harte Training für Rio 2016 als Profi ein.
Die Kursteilnehmer erfuhren Hintergründe, Emotionen und Strategien zu seiner Wettkampfkarriere. Sie erfuhren, wie neue Wertungsvorschriften Training- und Wettkampfbelastungen erhöhten, wie verschiedene Verletzungen in einer Sportkarriere gemanagt werden mussten, wie psychische und physische Belastungen, damit auch Niederlagen und öffentlicher Druck, auf einen Turner wirkten. Sie hörten, wie aus Niederlagen die Fehler analysiert wurden und wie über ein erweitertes Familienteam um den Vater und Trainer Wolfgang Hambüchen, gestärkt mit mentalem Training des Onkels Bruno Hambüchen, Fabian Hambüchen sich letztlich auf seiner vierten Olympiade in Rio 2016 eine Goldmedaille am Reck erkämpfte. Es wurde durch den Vortrag, der nur durch Videobeispiele unterbrochen wurde, deutlich, wie über Jahre diese Goldmedaille hart erarbeitet war.
Aber etwas anderes wurde auch deutlich –wie sehr das Turnen, seit er als kleiner Junge eine Turnhalle betreten hatte, für Fabian eine Leidenschaft ist. Er hat nie geturnt, weil er musste, sondern immer, weil er darauf brannte. Nur so sind vielleicht auch seine außergewöhnlichen Leistungen über vier Olympiaden zu erklären.