Langfristige Leistungsentwicklung im Schwimmsport

Die Kommission Schwimmen der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) traf sich vom 26. – 28. September 2014 in Leipzig zu ihrer Jahrestagung. Unter dem Thema „Langfristige Leistungsentwicklung im Schwimmsport – Synergieeffekte zwischen Sportwissenschaft und Trainingspraxis“  tauschten Wissenschaftler/innen und Trainer/innen (unter Anwesenheit der Bundestrainer/innen) wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus.

Hintergrund ist die von Chefbundestrainer Henning Lambertz initiierte Diskussion zu einem neuen Rahmentrainingsplan. Demnach soll ein verstärktes Training der notwendigen Leistungsvoraussetzungen im Kinder- und Jugendtraining  ein höheres Niveau der Belastungsverträglichkeit ermöglichen. Die sich an der internationalen Entwicklung orientierenden Kennziffern für den deutlich erhöhten Trainingsumfang lösten dabei durchaus ein geteiltes Echo aus. 

Ilka Heilemann aus dem Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten stellte ihren Beitrag zu den Dropout-Raten im Nachwuchsfördersystem des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) am ersten Veranstaltungstag vor. Anhand der Jahrgangsbestenlisten (Platz 1 bis 100) wurden die Ausstiegsraten aus dem Wettkampfsystem berechnet und mit internationalen Befunden und solchen in anderen Sportarten verglichen. Je nach Schwimmart und Wettkampfstrecke  gehen dabei von den 11 jährigen leistungsauffälligen Sportlern/innen bis zum 18. Lebensjahr 70% verloren.

Am zweiten Tag konnten die Ergebnisse  der Studie in einer parallel zum Hauptsymposium geführten Workshopveranstaltung für Nachwuchstrainer/innen des Schwimmverbandes ausführlicher und differenzierter erläutert werden. Unter Moderation des Lehr- und Forschungsgebietsleiters Dr. Andreas Bieder konnten die Ansätze der durch Frau Dr. Olga Siegmund und Promotionsstudent Christoph Clephas initiierten Anschlussuntersuchungen erläutert und diskutiert werden.

Die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig und das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Kooperation mit dem DSV und dem Olympiastützpunkt waren den Teilnehmer/innen hervorragende Gastgeber. Die stets auch anregend kommentierende Moderation durch Frau Prof. Dr. Maren Witt (Leipzig), Dr. Andreas Hahn (Halle) und PD Dr. Wolfram Sperling (Leipzig) leitete durch die Veranstaltung.