Nationales Rollstuhltennis mit Verstärkung der Sporthochschule
Bei der BNP Paribas World Team Cup Qualification im Rollstuhltennis schnitt die deutsche Auswahl dieses Jahr besonders erfolgreich ab. Daran beteiligt waren auch drei Vertreter*innen der Deutschen Sporthochschule in Köln.
Vor sechs Jahren stiegen Deutschlands Herren im Rollstuhltennis aus der sogenannten Weltgruppe ab. Seither scheiterten jegliche Aufstiegsversuche. Der Coach und Tennisdozent der Sporthochschule Dr. Philipp Born (Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten) griff dieses Jahr beim Qualifikationsturnier in Portugal mit seinen Schützlingen erneut an. Mit einem 3:0 Sieg über Kenia im Viertelfinale gelang der Einzug in die Runde der besten vier. Im Halbfinale scheiterte das Team knapp im entscheidenden Doppel an Österreich, sodass die Qualifikation für die Weltgruppe verpasst wurde. Auch das Spiel um Platz 3 ging im entscheidenden Doppel gegen die australische Auswahl knapp verloren. Dennoch ein insgesamt mehr als gutes Abschneiden der Herren.
Auch die Frauen verabschiedeten sich jüngst aus der Weltgruppe und wollten sich ihren Platz beim Qualifikationsturnier zurück erkämpfen. Das Team rund um Deutschlands beste Spielerin Katharina Krüger wurde ergänzt durch Sporthochschülerin Britta Wend. Die 25-Jährige spielt mit der World Cup Team Qualification erst ihr zweites internationales Rollstuhltennis-Turnier überhaupt, konnte gegen Litauen in der ersten Runde sofort überzeugen und mit einem 6:0, 6:0-Sieg einen positiven Start für die deutschen Frauen verzeichnen. Frankreich war im Viertelfinale die entscheidende Hürde auf dem Weg zurück in die Weltgruppe. Im ersten jemals gemeinsam gespielten Doppel von Krüger und Wend bezwangen sie die klar favorisierten Französinnen. Über Brasilien führte der Weg sogar ins Finale, wo die deutsche Auswahl an Russland scheiterte.
Das dritte deutsche Team in der Qualifikationsrunde in Vilamoura/Portugal war das Team der Quads, Rollstuhlfahrer*innen mit einer zusätzlichen Einschränkung im Bereich der oberen Extremitäten. Hier feierte das deutsche Team rund um den Trainer und Spoho-Lehrbeauftragten Niklas Höfken sogar eine Premiere, da sie noch nie die Qualifikation spielen durften. Der Weg führte letztlich auf den vierten Platz und damit leider nicht in die Weltgruppe, da in diesem nur der erste Platz eine Qualifikation bedeutet.
Die Reise nach Portugal war für die deutsche Auswahl ein voller Erfolg, auch die Teilnehmer*innen der Sporthochschule ziehen ein positives Resümee: "Die Woche in Vilamoura war großartig. Das gesamte Team Deutschland hat sich auf und neben dem Platz bestens präsentiert. Insgesamt macht es sehr viel Mut für die Zukunft des Rollstuhltennis in Deutschland", so das Fazit von Philipp Born.