Biomechanische Analyse linearer Beschleunigung in der Anschubphase des Bob- und Skeletonsports
Das Team "Biomechanik" war mit dem Bob- und Schlittenverband für Deutschland im Olympischen Trainingszentrum Berlin/Kienbaum zu Gast. Eine Woche lang führten sie biomechanische Analysen der Anschubphase im Bob und Skeleton durch. Das Ziel für Athlet*innen in der Startphase des Bob- und Skeletonsports ist es, durch einen beschleunigenden Anschub des Geräts eine möglichst hohe Abgangsgeschwindigkeit zu erzeugen. Dabei sind nicht nur die produzierten Kräfte auf den Untergrund und die mechanische Leistung an den Gelenken der unteren Extremität entscheidend, sondern auch die Orientierung des Körpers und seiner Segmente im Raum während der Stützphase der Fortbewegung. Um die vortriebsrelevanten Prädiktoren linearer Beschleunigung im Bob- und Skeletonsport zu identifizieren, werden Bob bzw. Schlitten über ein Indoor-Schienensystem (80 m) von den Athlet*innen beschleunigt. Für die dreidimensionale, hochfrequente Analyse von Bewegungen im Spitzensport werden komplexe Bewegungsanalysesysteme verwendet. Im Zeitraffer zu sehen ist der zwölfstündige Aufbau eines 3D Bewegungsanalysesystems mit 25 Infrarot-Kameras für den Bob- und Skeletonanschub (inkl. Schienensystem) in der Leichtathletikhalle des Olympischen Trainingszentrums Kienbaum. Das kalibrierte Messvolumen beträgt dadurch L 16 x B 2 x H 2,5 m. In Kombination mit den Daten der zwölf in den Boden eingelassenen Kraftmessplatten können über digitale Mensch-Modelle u.a. die Energieaufnahme und -abgabe an Hüft-, Knie- und Sprunggelenken berechnet und somit vortriebsrelevante Potentiale der Athlet*innen identifiziert werden.