Landespreis „Sportwissenschaft NRW 2022“ für Jens Kleinert
Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, Andrea Milz, und der Präsident des Landtags, André Kuper, haben am 5. September 2022 bei einer Feierstunde im Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen den „Landespreis Sportwissenschaft Nordrhein-Westfalen 2022“ für herausragende Leistungen in der Sportwissenschaft verliehen. Ausgewählt wurden die drei Preisträger von einer Jury mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Vorsitz des Landtagspräsidenten.
In der Kategorie Lebenswissenschaften ausgezeichnet wurde der Prorektor der Deutschen Sporthochschule Köln und Leiter der Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts, Univ.-Prof. Dr. Jens Kleinert. Die Jury würdigte dabei besonders, dass es ihm in den vergangenen Jahren in hervorragender Weise gelungen ist, Medizin, Psychologie und den Sport zusammenzubinden zum Zwecke innovativer Weiterentwicklungen. Dazu Laudatorin und NRW-Preisträgerin 2018 Professorin Bettina Rulofs: „In herausragender Weise verbindet Professor Jens Kleinert qualitativ hochwertige, interdisziplinäre Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften mit dem Bestreben des Transfers seiner Erkenntnisse in die Gesellschaft. Die von ihm entwickelten Transferprojekte wie "mentalgestärkt“ und "mentaltalent“ sind seit mehr als einem Jahrzehnt stabiler Bestandteil der Betreuung im Leistungssport – in NRW und bundesweit. Mit seiner Arbeit als Wissenschaftler und Prorektor prägte Professor Kleinert die Entwicklung der Deutschen Sporthochschule Köln, der Sportwissenschaft in NRW und die Stellung der Sportwissenschaft innerhalb des Landes.“
Landtagspräsident André Kuper hatte die festliche Preisverleihung in der Staatskanzlei vor 100 Gästen aus den Bereichen Sportwissenschaft, Politik, Sport und Gesellschaft eröffnet: „Zusammenhalt, Fairness, Solidarität – die Wesensmerkmale unserer Demokratie, sind auch die Wesensmerkmale des Sports. Mit dem Landespreis ehren wir Menschen, die mit ihren Arbeiten die Sportwissenschaft weiter vorangetrieben haben und mit ihrer Arbeit einen Beitrag für viele Lebensbereiche der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen leisten.“
Moderiert von Anke Feller würdigten die Laudator*innen Professorin Dr. Maike Tietjens (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Professorin Dr. Bettina Rulofs (Deutsche Sporthochschule Köln) und Professor Dr. Bernd Gröben (Universität Bielefeld) die drei Preisträger. Neben Professor Jens Kleinert wurden Professor Nils Neuber (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) in der Kategorie „Sozial-, Bildungs- und Kulturwissenschaften“ sowie für sein Lebenswerk Professor (em.) Dietrich Kurz (Universität Bielefeld) ausgezeichnet.
„Die Institute in Nordrhein-Westfalen erkennen seit einigen Jahren, dass der Wissenstransfer für den Spitzen- und für den Breitensport von hoher Bedeutung für eine zielgerichtete und konkrete Weiterentwicklung des Sports ist. Fundierte sportwissenschaftliche Erkenntnisse und die Erfahrungen aus der Sportpraxis in den Verbänden und Vereinen vor Ort können sich gegenseitig unterstützen“, so Staatssekretärin Andrea Milz. Jens Wortmann, Vize-Präsident Sportjugend des Landessportbundes NRW, betonte in seinen Begrüßungsworten zur Preisverleihung: „Auch der organisierte Sport in Nordrhein-Westfalen profitiert von einer starken Sportwissenschaft in unserem Land. Durch Studien beispielsweise zum ehrenamtlichen Engagement, zum Kinder- und Jugendsport oder zum Ausmaß sexualisierter Gewalt im Sport erhalten wir nicht nur eine wesentliche Wissensgrundlage für unsere Arbeit, sondern auch wertvolle Impulse für die zukünftige Sportentwicklung.“
Mit ihren beiden zur Preisverleihung passenden Szenen zu Bewegung, Sport und Wissenschaft verliehen der vierzehnjährige Bboy Jonathan Jansen aus Münster mit seinen fetzigen Break Dance Auftritten und die Freestylerin Nina Windmüller aus Bergisch Gladbach mit ihren virtuosen Fußballartistikkünsten der Veranstaltung einen besonderen Rahmen.
Die Staatskanzlei vergibt den Landespreis „Sportwissenschaft Nordrhein-Westfalen“ in zwei Kategorien: Er zeichnet je eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler aus dem Bereich der Lebenswissenschaften (z. B. Bewegungs- und Trainingswissenschaften, Psychologie, Medizin, Rechtswissenschaften) sowie der Sozial-, Bildungs- und Kulturwissenschaften für herausragende Leistungen in der Sportwissenschaft aus. Außerdem erfolgt eine Auszeichnung für das Lebenswerk einer Wissenschaftlerin oder eines Wissenschaftlers.
Die auszuzeichnenden Personen sind dem Land Nordrhein-Westfalen eng verbunden. Sie arbeiten wissenschaftlich in Nordrhein-Westfalen bzw. stehen mit ihrem wissenschaftlichen Wirken in engem Bezug zum Land Nordrhein-Westfalen. Sie greifen bedeutende Problemstellungen und Themen in Sportwissenschaft und Sport auf, die die Entwicklung in Praxis und Theorie innovativ voranbringen. Ihre Arbeit zeichnet sich durch besondere wissenschaftliche Qualität und Originalität und durch thematische Aktualität aus.