»Safe Sport«

Projekttitel: Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport in Deutschland - Analyse von Ursachen, Präventions- und Interventionsansätzen bei sexualisierter Gewalt

Projektlaufzeit: 10/2014 – 09/2017

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Verbundpartner*innen:

  • Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln (Prof. Dr. Bettina Rulofs; Projektleitung)
  • Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Uniklinikum Ulm (Prof. Dr. Jörg M. Fegert)

Beteiligte Praxispartner*innen:

  • Deutsche Sportjugend (dsj) im Deutschen Olympischen Sportbund

Projektintention: Der organisierte Sport in Deutschland zählt zu den wichtigsten Orten für Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen. Mehr als 27 Millionen Mitgliedschaften in über 90.000 Turn- und Sportvereinen zählt aktuell der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Die Deutsche Sportjugend repräsentiert mit über zehn Millionen jungen Menschen den größten freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.  Die Sportverbände und -vereine fördern nicht nur die sportliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sondern stellen einen wichtigen Sozialisationsrahmen für die Heranwachsenden dar. Besonders die Nähe und die Bindungen, welche im Sport entstehen, bergen aber auch Risiken für den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Im Forschungsprojekt „Safe Sport“ untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Häufigkeiten und Formen von sexualisierter Gewalt im Wettkampf-  und Leistungssport sowie den Umsetzungsstand von Präventions- und Interventionsmaßnamen in Sportverbänden und -vereinen. Das Forschungsprojekt besteht aus fünf Modulen: Zu Beginn der Datenerhebung steht eine Basisbefragung von zentralen Organisationen und Einrichtungen des Sports in Deutschland, durchgeführt unter der Leitung der Deutschen Sporthochschule Köln (Modul 1). Mit Hilfe von Onlinefragebögen und Telefoninterviews werden die Ansprechpersonen in den 98 Mitgliedsorganisationen des Deutschen Olympischen Sportbundes bzw. der Deutschen Sportjugend (dsj) sowie die Leitungen von 19 Olympiastützpunkten und 62 Sportinternaten befragt. Daraufhin folgt im Modul 2 eine vertiefende Interviewstudie in ausgewählten Organisationen, um die hemmenden und förderlichen Bedingungen für die Prävention zu analysieren. Im dritten Modul wird unter Leitung des Universitätsklinikums Ulms eine Befragung von Kader-Athletinnen und Athleten durchgeführt, um ihre Gewalterfahrungen im Kontext des Sports zu erheben. Im Modul 4 werden im Rahmen des Sportentwicklungsberichts durch die Deutsche Sporthochschule Köln auch die Sportvereine befragt, um den Umsetzungsstand von Präventionsmaßnahmen auf Vereinsebene zu erheben. Schließlich führt die Projektgruppe unter der Leitung des Universitätsklinikums Ulm im Modul 5 eine Evaluation von Fortbildungen durch.