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Profilangstreckenläuferinnen in der Schwangerschaft

Immer mehr Profisportlerinnen werden während ihrer Karriere schwanger und stellen sich zurecht die Frage, wie viel man währenddessen trainieren darf, welchen Informationen man trauen kann und an wen man sich am besten wendet. Genau zu diesem Themengebiet bestehen immer noch Forschungslücken in wissenschaftlichen Studien.

Vierzehn erfolgreiche Sportlerinnen, die während ihrer internationalen Leichtathletikkarriere (Langstreckenläuferinnen ab 1500m) ein Kind zur Welt gebracht haben, wurden im Hinblick auf ihre Informationsquellen, ihre ärztliche Betreuung und Hilfe aus dem sozialen Umfeld bezüglich des Trainingspensums interviewt.

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Gesundheitsdienstleister: Allgemeinmediziner, Gynäkologen und weitere, die sich dem Thema Leistungssport während der Schwangerschaft offen und interessiert entgegengestellt haben, wurden gerne zur Rate gezogen
    ⇒ Wichtige Kontrollmöglichkeiten waren die Herzfrequenzmessung während des Trainings und die Messung der Körpertemperatur.
    ⇒ Es ist wichtig ein Training im laktaziden Bereich zu vermeiden, genauso wie es schädlich für den Fetus ist, wenn die Körpertemperatur zu hoch ansteigt.
  • Andere schwangere Hochleistungssportlerinnen
    ⇒ Es vermittelt Sicherheit zu wissen, wie andere Sportlerinnen vorgegangen sind, welche Erfahrungen sie gemacht haben. Allerdings ist das Verhaltensspektrum riesig und am Ende macht man es so, wie es für sich selbst am besten anfühlt
  • Trainer
    ⇒ Viele Trainer konnten keine speziellen Trainingshinweise geben, außer dass die Athletin auf ihren Körper hören und nicht mehr machen soll, als ihr gut tut.
  • Das soziale Umfeld
    ⇒ Die Athletinnen sind oft auf großes Unverständnis gestoßen, die vorherrschende Meinung ist meist noch, dass Sport zu gefährlich sei und sich die Frau schonen sollte.

Aus eigenen Erfahrungen der Sportlerinnen heraus, sind sie sich in diesen Punkten einig:

  • Vertrau in dein Gefühl!
  • Horch in deinen Körper und genieße die Bewegung solange sie gut tut.
  • Gib dich keinem sozialen Druck und falschem Ehrgeiz hin.

Es ist äußerst wichtig sich in der Schwangerschaft sportlich nicht an anderen Frauen zu messen, da jede individuell belastbar ist und nur das eigene Empfinden als Maßstab gelten sollte. Hier ergibt sich ein Problem für viele Hochleistungssportlerinnen, für die ein moderates Training zu wenig ist. Es ist aber allgemein auch für Spitzensportlerinnen enorm wichtig, dass sie ihr Training ruhiger gestalten und auf ihren Körper hören.

Quelle: Darroch,F.;Giles, A.R.; Mc Gettigan-Dumas, R. (2016). Elite Female Distance Runners and Advice During Pregnancy: Sources, Content and Trust. Women in Sport and Physical Activity.24, 170-176. University of North Carolina at Greensboro.