Entspannungsverfahren für Kinder – wichtiger denn je!
Die alltäglichen Herausforderungen eines Kindes haben sich in den letzten Jahren beträchtlich intensiviert. Erfolgszwang und Erwartungsdruck entsteht immer früher, der Stress einer leistungsorientierten Gesellschaft trifft schon die Jüngsten. Die vom Lockdown und Homeschooling geprägten letzten Monate haben den Kindern gleichzeitig wichtige Strukturen entrissen, die Halt und Stabilität garantieren. Umso wichtiger sind Maßnahmen der Entspannung und das Erlernen eines gesunden Umganges mit Stress und Druck, den unsere Weiterbildung „Entspannungsverfahren für Kinder" vermittelt.
Stress trifft schon die Jüngsten
Nicht nur Erwachsene sind dem Alltagsstress ausgesetzt, auch bei Kindern hinterlassen unruhige Zeiten deutliche Spuren. Anlässe für Hektik gibt es dabei in der heutigen Lebenssituation leider immer mehr. Die anhaltendenden Auswirkungen der Pandemie stellen nicht nur eine Herausforderung für die ganze Familie dar, sondern nehmen den Kindern stabilisierende Strukturen: Das Fehlen sozialer Kontakte und bindender Rituale sowie erschwerte Lernbedingungen können die Entwicklung maßgeblich beeinträchtigen. Diese Ausfälle müssen oftmals in engen Zeiträumen nachgeholt werden, wodurch zusätzlicher Druck entsteht. Laut einer Studie des Deutschen Kinderschutzbundes und des Prosoz-Instituts für Sozialforschung fühlte sich schon 2012 jede*r zweite Schüler*in gestresst*. 33 Prozent geben dabei an, dass die Schule Hauptursache für Stress und Erschöpfung ist. Der Leistungsdruck und der von Stress geprägte Alltag kann im schlimmsten Fall zu gesundheitlichen Problemen führen. Die aktuelle COPSY-Längsschnittstudie des UKE Hamburg, die die Auswirkungen und Folgen der COVID-19 Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland untersucht, bereitet ebenfalls Anlass zur Sorge. So wird Prof. Dr. Ravens-Sieberer, Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKE und Leiterin der Studie mit der Aussage zitiert, fast jedes dritte Kind zeige Hinweise auf eine psychische Belastung, im Vergleich zu 20 Prozent vor der Pandemie. Allerdings reagiere nicht jedes belastete Kind mit einer Erkrankung.**
Praxisnahe Bewältigung
Lösungsorientierte Maßnahmen und Alltagshilfen können erfolgreich Abhilfe schaffen und als nachhaltige Unterstützung dienen. In unserer Weiterbildung wird Ihnen unsere erfahrene Referentin Dr. Anja Steinbacher die Planung und den Ablauf verschiedener Entspannungsverfahren näherbringen. Die Möglichkeiten sind dabei breit gefächert: Zu den verschiedenen Entspannungsverfahren gehören neben der Massage und der progressiven Muskelrelaxation auch kognitive Methoden wie die sogenannten Phantasiereise oder das autogene Training.
Sie haben Interesse an unserer Weiterbildung und möchten mit unserer Referentin in den Austausch kommen? Das nächste Seminar findet bereits am 12. September 2021 statt. Eine Anmeldung kann bis zum 5. September erfolgen, sofern noch Plätze verfügbar sind. Weitere organisatorische Hinweise und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sie hier.
* Studie:2012-11-19 PM Elefanten Kinderstudie STRESS (kinderschutzbund-nrw.de)
** Studie: https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html; Pressemitteilung zur Studie: https://www.uke.de/allgemein/presse/pressemitteilungen/detailseite_104081.html