Handballexperten aus ganz Europa an der Sporthochschule
Handballexperten aus 16 verschiedenen Ländern haben vergangene Woche an der Sporthochschule die erste Präsenzphase ihres Zertifikatsstudiengangs „European Handball Manager“ absolviert. Dabei standen vor allem ökonomische und rechtliche Grundlagen des Teamsports im Vordergrund.
Zum ersten internationalen Jahrgang des „European Handball Managers“ kamen Personen aus ganz unterschiedlichen Berufs- und Tätigkeitsfeldern nach Köln – ob Trainer, Lehrer, Verbandsfunktionär, Clubmanager oder Marketingexperte. Ebenso heterogen setzte sich die Gruppe auch geografisch zusammen: Neben Vertretern aus den Nachbarländern Niederlande, Österreich, Dänemark und Polen reisten auch Teilnehmer aus Mazedonien, Serbien, Portugal, Finnland, Estland, Großbritannien und Spanien an. Inhaltlich standen u.a. die wirtschaftlichen Besonderheiten des Teamsports (insbesondere Wertschöpfungsmodelle im Handball), die Besonderheiten von Handballvereinen, -verbänden und -ligen, deren ökonomische Konsequenzen, sportrechtliche Grundlagen, Teamsport Governance, strategisches Handballmanagement und Arbeitsrecht im Sport auf dem Plan.
Diese Vielfalt war auch ein wesentlicher Punkt, den die Teilnehmer zum Abschluss der ersten von drei Präsenzphasen an der Sporthochschule lobten. „Ich bin begeistert davon, dass die Teilnehmer aus so vielen verschiedenen Ländern und Kulturen kommen“, sagte etwa Päivi Mitrunen, Generalsekretärin der Finnischen Handball Association. Vor allem der Austausch untereinander, die Best-Practice-Beispiele und Fallanalysen hob sie aus dem Programm hervor. Es sei auf jeden Fall sinnvoll, das stressige Tagesgeschäft einmal für einige Tage hinter sich zu lassen und sich voll und ganz auf den Unterricht vor Ort zu konzentrieren, sagte sie. Mit ihrer Teilnahme am Zertifikatsstudium wolle sie sich in erster Linie das Hintergrundwissen aneignen, um ihren Verband stärker strategisch auszurichten.
Die Professionalisierung seines Vereins voranzutreiben, war für Sebastian Mühleis, Marketingmanager des VfL Eintracht Hagen, der Hauptgrund für seine Teilnahme am „EHM“. „Stillstand kann sich im Handballbusiness niemand leisten“, sagte er. „Für mich geht es vor allem darum, Wachstumspotenziale für den Club zu identifizieren und auch das Netzwerken in einer so heterogenen Gruppe mit Vertretern unterschiedlicher Berufsfelder ist natürlich wichtig und bietet viele interessante Einblicke“, zog Mühleis ein positives Fazit der ersten Präsenzwoche.
Und auch Studiengangsleiter Dr. Stefan Walzel war vom Start des ersten internationalen Studienjahrgangs sehr angetan: „Es ist einerseits eine enorme Herausforderung, der Heterogenität der Teilnehmer aufgrund unterschiedlicher Kulturen, Entwicklungsstände im Handball und Sprachkenntnisse gerecht zu werden. Andererseits verfügen die Teilnehmer zusammen über so viel Wissen und Erfahrung, dass man als Dozent selber sehr viel dabei lernt. Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm, und es macht unheimlich viel Spaß, mit den Teilnehmern zu arbeiten.“
Zur zweiten Präsenzphase werden die TeilnehmerInnen vom 9. bis 13. Januar 2017 an die Deutsche Sporthochschule Köln zurückkommen, um dann vom 30. Mai bis 2. Juni 2017 das letzte Modul zu absolvieren und die Prüfungen abzulegen. Die wissenschaftliche Leitung des Zertifikatsstudiengangs liegt im Institut für Sportökonomie und Sportmanagement bei Dr. Stefan Walzel; die Organisation wird über die Universitäre Weiterbildung durchgeführt.